tag:blogger.com,1999:blog-82597838655636205522024-03-14T05:54:00.192+01:00ZonenblogDas Weblog zur KemperzoneFrank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.comBlogger234125tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-62736424033793081452016-04-24T19:39:00.001+02:002016-04-24T19:39:44.303+02:00Smartwatch - nächster Versuch<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-ReLhL5uz-Ak/VxzuxPIL6fI/AAAAAAAAA5c/T3L98M27y5UZUWKn7v2nMamX5mT4CQnwgCLcB/s1600/IMG_0918_20160424.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://1.bp.blogspot.com/-ReLhL5uz-Ak/VxzuxPIL6fI/AAAAAAAAA5c/T3L98M27y5UZUWKn7v2nMamX5mT4CQnwgCLcB/s200/IMG_0918_20160424.JPG" width="200" /></a></div>
Hier links seht ihr meine neue Armbanduhr - und rechts daneben ihren Vorgänger. Was man erst auf den zweiten Blick bemerkt: Die linke Uhr hat kein Ziffernblatt und keine Zeiger. Stattdessen sitzt ein kreisrundes Farbdisplay im Metallgehäuse, das im Normalbetrieb nur ein Ziffernblatt simuliert. Wer genau hinsieht, erkennt am unteren Rand des Displays einen schwarzen Bereich. Dort sitzt ein Sensor zur automatischen Helligkeitsregelung.<br />
Darf ich vorstellen: <a href="https://www.fossil.com/de/de/uhren/damen-uhren/fossil-q/smartwatch-q-founder-touchscreen-digital-leder-braun-sku-ftw20012p.html" rel="nofollow" target="_blank">Die Fossil Q Founder</a>, meine zweite Smartwatch. Sie ist im Durchmesser rund drei Millimeter größer als die zum Vergleich abgebildete Automatikuhr, von der Stärke her nehmen sich beide Uhren nichts - wobei auch die Avialic rechts auf dem Bild eine relativ dicke Uhr ist, die gut zu großen Händen passt.<br />
<br />
<h3>
Smartwatch? Was ist das?</h3>
<br />
Eine Smartwatch ist ein so genanntes "Wearable", also ein Kleincomputer fürs Handgelenk. Auf sich allein gestellt kann die Q Founder nicht viel mehr als viele andere Multifunktionsuhren. Sie zeigt Zeit und Datum an, besitzt einen eingebauten Wecker, eine Stoppuhr und einen Timer. Da das Ziffernblatt nur eine Grafik ist, kann man es mit ein paar Knopfdrücken austauschen. Neben dem betont klassischen Chronometer-Look kann man sich auch etwas sehr Reduziertes, eine Digitalanzeige oder etwas aus der Flower-Power-Richtung laden. Das kann man auch ganz nach Laune wechseln, das dauert nur Sekunden.<br />
<br />
<h3>
Assistent fürs Smartphone</h3>
<br />
Ihren wahren Zweck zeigt die Smartwatch im Zusammenspiel mit einem Smartphone. Sie dient quasi als ausgelagertes Info-Display und als Fernsteuerung für das Telefon, das per Bluetooth mit ihr verbunden ist. So zeigt die Smartwatch verschiedene Nachrichten an, die auf dem Telefon aufpoppen, etwa neue Termine, neue Mails, eingehende SMS- oder WhatsApp-Nachrichten. Dazu liefert das Smartphone Informationen, von denen es glaubt, dass sie für mich interessant sein könnten, etwa über Geburtstage von Leuten in meiner Facebook-Timeline, über die aktuelle Wetterlage oder über die voraussichtliche Fahrtstrecke vom Büro nach hause, wenn der Feierabend naht.<br />
<br />
All diese Informationen zeigt die Q Founder über so genannte Karten an, die im Display erscheinen, sobald man mit dem Finger von unten nach oben drüber wischt. Dabei lernt das System: Dinge, die ich nach rechts wegwische, gelten als weniger wichtig und werden in Zukunft nicht mehr so häufig angezeigt, Und Meldungen von bestimmten Apps lassen sich auch komplett blockieren.<br />
<br />
Ziel des Ganzen: Nicht mehr jedes Mal das Telefon aus der Tasche holen müssen, wenn es irgendeinen Signapiepser ausgestoßen hat. Oft reicht bereits ein Blick auf die Uhr, um zu erkennen, ob eine Mail wichtig ist oder nicht. Dabei signalisiert die Q Founder durch dezentes Vibrieren, wenn es einen Grund gibt, mal auf die Uhr zu sehen.<br />
<br />
<h3>
Android vs. iOS</h3>
<br />
Die Uhr läuft unter <a href="https://www.android.com/intl/de_de/wear/" rel="nofollow" target="_blank">Android Wear</a>, einer Wearable-Variante des Smartphone-Betriebssystems von Google. Das funktionierte bislang nur im Zusammenspiel mit einem Android-Handy, doch seit Ende 2015 spricht Android Wear auch mit iOS ab Version 8.2 (ab iPhone 5). Der Haken - und ehrlich gesagt ein ziemlich großer Haken - dabei ist, dass unter iOS nur ein abgespeckter Funktionsumfang zur Verfügung steht. So übernimmt die Uhr von einem Android-Handy die Telefonkontakte, man kann mit ihr sprachgesteuert Telefonate einleiten ("Klaus Müller anrufen") und sogar in die Uhr sprechen, wenn die Leitung steht. In Zusammenspiel mit einem iPhone funktioniert das alles nicht. Wenn man angerufen wird, signalisiert die Uhr immerhin, dass ein Anruf einläuft, man kann ihn annehmen oder abweisen. Und bei verpassten Telefonaten zeigt die Fossil-Uhr eine Nachricht.<br />
<br />
Hat man ein Android-Handy, dann geht mehr: Zum Beispiel eine Navigationsanzeige, wenn man sich von Google Maps ans Ziel leiten lässt. Die Uhr besitzt ein Mikrofon und nutzt die Sparcherkennung des Smartphones. So kann man - mit einem Android-Handy - auf eine eingegangene Mail, eine Facebook-Message oder eine WhatsApp-Nachricht per Sprache reagieren, das Handy macht automatisch Text draus.<br />
<br />
Unter iOS funktioniert das alles nicht, aber was funktioniert, ist beeindruckend genug. So war ich mit der Uhr in Hongkong, wo sie aus meiner Mail-Korrespondenz und meinen Kalendereinträgen nicht nur ermittelte, dass ich auf einem Flug zurück nach München am Samstag um 22.30 Uhr gebucht war, sondern auch mit der Information aufwarten konnte, dass für diesen Flug keine Verspätung zu erwarten sei.<br />
<br />
Ebenfalls ziemlich beeindruckend: Der Übersetzer. Man sucht sich Ein- und Ausgabesprache aus, spricht das gesuchte Wort oder den Satz in die Uhr, sie rechnet einen Moment - und präsentiert die Übersetzung in Klarschrift auf dem Display. Das funktioniert auch von Afrikaans nach Chinesisch, wenn's sein muss - allerdings nur, wenn ein Smartphone verbunden ist und es eine funktionierende Internet-Verbindung hat.<br />
<br />
Wie so ziemlich jedes Wearable hat die Q-Founder auch einen Schrittzähler. Man kann sein gewünschtes Tagespensum einstellen (zum Beispiel 10.000 Schritte), und auf dem Ziffernblatt wird angezeigt, wie viel man davon schon erreicht hat. Einen Pulszähler hat die Q-Founder nicht.<br />
<br />
<h3>
Praktische Sachen</h3>
<br />
Die Fossil Q Founder braucht - wie alle Android-Smartwatches - ziemlich viel Strom. Mit einer Akkuladung kommt sie aber gut über den Tag. Für die Nacht gibt es eine Basisstation mit USB-Netzteil, auf die die Uhr aufgelegt wird, sie lädt sich dann per Induktion auf. Wer wie ich seine Armbanduhr vor dem Schlafengehen abnimmt, hat damit kein Problem - wie ihre Vorgängerin übernachtet die Q Founder bei mir auf dem Nachttisch. Blöd ist es, wenn man mehrere Tage unterwegs ist, dann muss man die Ladestation mitnehmen - oder eine andere Uhr.<br />
<br />
Was die Fossil Q Founder für mich besonders attraktiv macht: Ihre gesamte Technik sitzt im Uhrengehäuse, und deshalb benutzt sie normale Uhrenarmbänder mit 22-Millimeter-Anschlag. Ich habe mir nämlich vor bald 35 Jahren einmal bei einem Autounfall das linke Handgelenk gebrochen. Seitdem passen dort die meisten normal langen Armbänder nicht mehr, sie sind zu kurz. Das gilt auch für die speziellen, mit einem proprietären Anschluss "gesegneten" Armbänder von Uhren wie Pebble Steel oder Apple Watch. Die kriege ich einfach nicht um mein Handgelenk. Bei der Fossil Q Founder habe ich einfach das mitgelieferte Armband (auf dem Bild ist es an meiner alten Avialic) gegen das extralange Band ausgetauscht, das zuvor an meiner Automatikuhr saß. Das hatte bei eBay gerade einmal 16 Euro gekostet.<br />
<br />
<h3>
Und was ist mit der Sony?</h3>
<br />
Im vergangenen Jahr hatte ich mir für kleines Geld von einem Kollegen eine Sony SW2 geschossen, <a href="http://zonenblog.blogspot.de/2014/09/kann-eine-uhr-smart-sein.html" target="_blank">ich hatte bereits darüber berichtet</a>. Abgesehen von der grenzwertigen Optik dieser Uhr war die Freude nur von kurzer Dauer, nach wenigen Monaten ging das Display kaputt. Hoffentlich hält die Fossil länger. Und hoffentlich legt Google bei den Funktionalitäten von Android Wear für iPhone noch etwas nach. Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-29477556914143516912015-11-20T18:15:00.000+01:002015-11-20T18:15:47.488+01:00Onliner helfen Flüchtlingen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-5QZz5FF54Cs/Vk9Swt8j3pI/AAAAAAAAA4g/uZu2az_q4ug/s1600/M%25C3%25BCtzen.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="186" src="http://1.bp.blogspot.com/-5QZz5FF54Cs/Vk9Swt8j3pI/AAAAAAAAA4g/uZu2az_q4ug/s320/M%25C3%25BCtzen.JPG" width="320" /></a></div>
Wie viele Menschen sind wir bestürzt über das Elend der
Flüchtlinge, die in Europa Schutz und Hilfe suchen. Besonders die Kinder tun
uns leid.<br />
<br />
<div class="MsoNormal">
Also haben wir Anfang November beschlossen, etwas Geld zu
sammeln, davon Kleidung und warme Decken zu kaufen und sie dort hinzubringen,
wo diese Dinge gebraucht werden. Bärbel und ich arbeiten beide in der
Online-Branche, also haben wir ein paar Freunde aus diesem Umfeld gefragt, ob
sie sich an der Aktion beteiligen wollen. Die Resonanz war überwältigend:
Innerhalb einer Woche kamen 860 Euro zusammen. </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="MsoNormal">
Von dem Geld sind wir einkaufen
gegangen: 15 Fleece-Decken, 35 gefütterte Jacken für Kinder, ein Dutzend Paar
Kinder-Winterstiefel, ein Dutzend Kinder-Wollmützen und über 60 Unterhosen für
Kinder. Auch Schuhe für Erwachsene, so erfuhren wir von verschiedenen
Hilfsorganisationen, werden händeringend gesucht, deshalb haben wir noch neun
Paar Winterschuhe für Erwachsene gekauft.</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-Nu6rGtFJ3Ik/Vk9Sw-jMSZI/AAAAAAAAA4k/4KK3EfDyUsc/s1600/Auto.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://3.bp.blogspot.com/-Nu6rGtFJ3Ik/Vk9Sw-jMSZI/AAAAAAAAA4k/4KK3EfDyUsc/s200/Auto.jpg" width="150" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
Heute haben wir unsere erste Wagenladung bei der Diakonie in
München abgeliefert. Die Sachen werden jetzt unverzüglich in die
Bayerwald-Kaserne gebracht, wo sie an bedürftige Flüchtlinge verteilt werden.
Natürlich retten 35 Jacken und ein Dutzend Paar Stiefel nicht die Welt. Aber
wenn sie ein paar Flüchtlingskindern helfen, besser durch den Winter zu kommen,
dann hat sich der Einsatz bereits gelohnt. </div>
<div class="MsoNormal">
<o:p> </o:p>Zunächst hatten wir geplant, die Sachen direkt an die
deutsch-österreichische Grenze zu bringen. Doch das erwies sich schwieriger als
gedacht, denn direkt an die Auffanglager kommt man als „Normalbürger“ gar nicht
heran. Derzeit seien die Kleiderkammern
an den Aufnahmestellen in Passau und Freilassing gut gefüllt, sagte man uns. Zudem
wechsle der Bedarf ständig. In München wurden im September noch mehrere tausend
Flüchtlinge täglich aufgenommen, dann kamen eine ganze Weile keine Flüchtlinge
mehr. Jetzt erwartet München die nächsten Kontingente – und freut sich über
Spenden aller Art. Wir sind aber auch mit dem Roten Kreuz in Passau im Kontakt,
man will sich bei uns melden, wenn sich die Situation ändert.</div>
<div class="MsoNormal">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-IeQxa5hjlvI/Vk9UffKpknI/AAAAAAAAA5A/aefHR3301pY/s1600/stiefel.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="152" src="http://2.bp.blogspot.com/-IeQxa5hjlvI/Vk9UffKpknI/AAAAAAAAA5A/aefHR3301pY/s200/stiefel.JPG" width="200" /></a></div>
Diese Aktion wäre nicht möglich gewesen ohne die
hervorragende Unterstützung von Barbara und Matthias Berger, Timo von Focht,Tanja Koschade, Helmut van Rinsum, der PR-Agentur Cocodibu und einigen anderen
Spendern, die uns gebeten haben, sie nicht zu nennen. Vom gesammelten Geld sind
im Moment noch 140 Euro übrig, außerdem wurden uns noch weitere Spenden
angekündigt. Sobald wieder genügend zusammengekommen ist, wollen wir wieder
einkaufen – und ein paar Flüchtlingen das Leben etwas leichter machen.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
</div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-42575443883247227752015-10-09T14:36:00.001+02:002015-10-09T14:42:32.986+02:00Go west!<div class="MsoNormal">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-ekqfjFscMPM/Vheu69mHRCI/AAAAAAAAA4Q/0P5zyeCTQMU/s1600/lesyndikat.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="http://1.bp.blogspot.com/-ekqfjFscMPM/Vheu69mHRCI/AAAAAAAAA4Q/0P5zyeCTQMU/s320/lesyndikat.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Lustige Ortsnamen haben die in Frankreich</td></tr>
</tbody></table>
Ein Jahr ist es her, dass ich im Zuge des Abbaus reichlichen
Resturlaubes mein Spandauer Schwermetall sattelte und spontan gen Süden fuhr.
<a href="http://zonenblog.blogspot.de/2014/10/einmal-balkan-und-zuruck.html" target="_blank">Im vergangenen Jahr war ich im Oktober in Slowenien und Kroatien</a> – und hatte
auf der Rückfahrt meinen Spaß mit einer Felbertauern-Überquerung im Neuschnee.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Seitdem hat sich vieles geändert: Bayern und Österreich
haben ihre Grenzen dicht gemacht, lange Staus an den Kontrollpunkten drohen.
Außerdem hat sich 2015 der Herbst viel eindeutiger zu Wort gemeldet als im Jahr
zuvor, die Alpen sind teilweise jetzt schon weiß. Im Süden waren wir bereits im
Sommerurlaub. Warum also nicht einfach mal woanders hinfahren? Im Elsass war
ich noch nie. Zumindest nicht auf zwei Rädern. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Der initiale Plan: Ab Donnerstag habe ich Urlaub, also am
Freitag, den 2. Oktober losfahren, am Tag der Deutschen Einheit beim „Erbfeind“
die Straßen unsicher machen, eventuell auch am Sonntag, und dann am Montag
zurück. Im Schwarzwald war ich auch noch nie – zumindest nicht auf zwei Rädern.
</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Elsass. Vogesen. Haut-Rhin. Wo fährt man da hin? Ein Blick
auf die Karte weist ein einziges großes, grünes Nationalparkgebiet aus, das
rund 30 Kilometer westlich des Rheins beginnt und sich von Saverne im Norden
bis nach Belfort im Süden erstreckt. In Saverne war ich vor 35 Jahren schon
mal, damals mit meinem Kadett B. Belfort hört sich irgendwie spannend an, das
könnte man als Basis nutzen. Meinen ersten Gedanken, die angeblich hohen
Hotelpreise in Frankreis zu umgehen und in Freiburg/Breisgau zu übernachten, verwerfe
ich nach einem Blick auf Booking.com. Irgendwas ist in Freiburg los,
Hotelzimmer sind dort an diesem Wochenende erst ab 100 Euro zu haben. Also eine
Herberge in Belfort gebucht: 55 Euro pro Nacht, direkt im Stadtzentrum.
Außerdem muss ich meine Abreise verschieben: Am Freitag habe ich noch in
München zu tun, also geht es erst am Samstag auf die Bahn.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Als ich am Samstagmorgen in München starte, sieht das Wetter
zunächst aus wie ein klassischer Showstopper. Dunkle Wolken hängen am Himmel.
Nach Westen hin soll’s besser werden, sagt der Wetterbericht, also auf die A96
in Richtung Lindau und Meilen machen! Anderthalb Stunden später bin ich in
Memmingen und fahre unter spärlicher Bewölkung in Richtung Freiburg. Irgendwo
in den östlichen Schwarzwaldausläufern mache ich Halt und gönne mir
Wild-Hackbraten mit Kroketten und Spätzle für schlanke 9,80 Euro – von dem
Essen werde ich bis Frankreich etwas haben.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-bi63ztHityA/Vhet9n4Zv4I/AAAAAAAAA3k/Cqe8FXpD0HQ/s1600/dampflok.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="150" src="http://2.bp.blogspot.com/-bi63ztHityA/Vhet9n4Zv4I/AAAAAAAAA3k/Cqe8FXpD0HQ/s200/dampflok.jpg" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Reichsbahnfriedhof</td></tr>
</tbody></table>
Als ich Tuttlingen passiere, fällt
mir ein Schild auf, das auf 38 Dampfloks verweist. Wenig später sehe ich zu
meiner Rechten tatsächlich ein Bahngleis, auf dem in einer langen Reihe
schwarze Eisengiganten in unterschiedlichen Stadien des Verfalls vor sich
hinmodern. Im Bahnbetriebswerk Tuttlingen, einem trutzigen Steinklotz mit
danebenliegendem Lokschuppen, entsteht gerade das Deutsche Dampflok- und
Modelleisenbahnmuseum. Fünf Euro später stehe ich auf dem Gelände vor den
erschreckend großen Dampfloks, die offenbar nur mit größtem Glück dem
Schneidbrenner entronnen sind, aber sicherlich nie wieder einen Meter aus
eigener Kraft zurücklegen werden. Informationen zu den Loks gibt es nicht – das
Museum ist ja erst im Werden. Aber die schiere Menge beeindruckt. <br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-ckQUZxDfbO4/VheuI1wGM8I/AAAAAAAAA4E/5DnwNUje0GQ/s1600/rheinseite.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-ckQUZxDfbO4/VheuI1wGM8I/AAAAAAAAA4E/5DnwNUje0GQ/s320/rheinseite.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Rübergemacht: Kuh aus Spandau in Frankreich</td></tr>
</tbody></table>
Weiter geht die wilde Fahrt, Richtung Freiburg. Die
Straßen, die ich mir ausgesucht habe, sind eher zügig als anspruchsvoll, aber
ich will ja auch noch einmal ankommen. In Freiburg mache ich kurz Halt, trinke
einen Kaffee bei Starbucks und erlebe das erste Kunden-WC mit Geheimcode zum
Öffnen. Irgendwie habe ich den Eindruck, es war eine gute Idee, hier nicht
abzusteigen.</div>
<div class="MsoNormal">
Immer weiter geht es nach Westen. Bei Breisach fahre ich
über den Rhein – und freue mich (immer noch), dass niemand meine Papiere sehen
will. Irgendwie gehört das für mich zur gelungenen Wiedervereinigung dazu, dass
nicht nur in Deutschland die Grenzen gefallen sind.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Bis nach Belfort sind es jetzt noch gut 90 Kilometer – und
zwar ziemlich langweilige Kilometer. Denn bei meiner Routenplanung bis Freiburg
hatte ich mir am PC noch etwas Mühe gegeben, doch bis zum Hotel nach Belfort
lasse ich das Navi einfach machen, und das schickt mich über die über weite
Strecken autobahnänlich ausgebaute Grand Rue nach Süden. Als ich in Belfort
ankomme, ist es nach fünf Uhr abends. Ich beziehe mein (winziges) Hotelzimmer,
gebe diverse elektronische Lebenszeichen von mir und wechsle auf Zivilkleidung.
Dann folge ich einer spontanen Eingebung und beschließe, noch einen Supermarkt
aufzusuchen. Es ist zwar Samstagabend, aber irgendwas müsste da noch aufhaben.
Eine Stunde später bin ich zurück, mit etwas Rotwein und Chips für die Nacht
und ein paar kleinen Limoflaschen für die folgenden Tage.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-TihXr-Lle8I/Vhet4PTqUtI/AAAAAAAAA3c/kM8nWBfcDB8/s1600/belfort.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="150" src="http://2.bp.blogspot.com/-TihXr-Lle8I/Vhet4PTqUtI/AAAAAAAAA3c/kM8nWBfcDB8/s200/belfort.jpg" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Blick aus dem Hotelfenster</td></tr>
</tbody></table>
Belfort hat
einen historischen Ortskern und eine
beeindruckende Befestigungsanlage dahinter. Darum gruppiert sich eine typisch
wuselige, französische Kleinstadt mit rund 50.000 Einwohnern. Die Stadt liegt
im Bezirk Haute-Rhin, und wenn hier etwas auf Tourismus gemacht wird, dann nur
für französische Touristen. Denn englisch oder deutsch spricht hier niemand.
Dazu passt auch der Fernseher auf meinem Hotelzimmer: 35 Kanäle, alle nur auf
Französisch. Im Restaurant daneben kostet das Tagesmenü 25 Euro, ich
beschließe, aufs Zimmer zu gehen und ein paar von den Schokowaffeln zu essen,
die ich im Supermarkt noch gekauft habe. Später raffe ich mich dennoch noch
einmal auf und bummle etwas durch die inzwischen dunkle Stadt. In einem Bistro
gönne ich mir ein Glas Rotwein – und es fängt zu nieseln an. Super. Wenn ich
schon mal auf Tour bin.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-x8YuIX9ar7Y/Vhet3gGndZI/AAAAAAAAA3Y/_rEgtYxNOSA/s1600/belfort-nacht.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="150" src="http://4.bp.blogspot.com/-x8YuIX9ar7Y/Vhet3gGndZI/AAAAAAAAA3Y/_rEgtYxNOSA/s200/belfort-nacht.jpg" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Belfort bei Nacht</td></tr>
</tbody></table>
Während ich mich in der Nacht unter dem Einfluss von
Rotwein, Schwarzwald-Spätzle und Schokowaffeln im überraschend komfortablen
Bett umherwälze, wächst sich draußen das Nieseln zum Dauerregen aus. Am
nächsten Morgen ist draußen alles nass und grau. Also erst mal frühstücken und
dann weitersehen. Als ich gegen zehn Uhr morgens mein klatschnasses Motorrad
besteige, wird es am Himmel schon heller. Regnen wird es heute den ganzen Tag
nicht mehr. <br />
<br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-L_08MhwIpUM/Vhet2vlb4iI/AAAAAAAAA3Q/BJ1EGNYqHEU/s1600/ballon-dalsace.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-L_08MhwIpUM/Vhet2vlb4iI/AAAAAAAAA3Q/BJ1EGNYqHEU/s320/ballon-dalsace.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Am Ballon d'Alsace</td></tr>
</tbody></table>
In München hatte ich beim Louis im Grabbelkorb einen
Motorrad-Reiseführer Elsass und Vogesen für kleines Geld gefunden und mir
daraus einige Touren ins Navi kopiert. Eine der Touren möchte ich heute fahren,
sie beginnt und endet am Lac Géradmer, rund fünfzig Kilometer nördlich von
Belfort. Also fahre ich erst einmal nach Norden, über Giromagny und Lepuix.
Überall ausgeschildert ist der Ballon d’Alsace, eine Hügelkette mit zahlreichen
Bespaßungsangeboten. Die Strecke dorthin gibt mir einen Vorgeschmack darauf,
was mich erwartet: Landstraßen erster bis dritter Ordnung, Kurven mit den
unterschiedlichsten Radien und ein Asphalt, der fast immer griffiger ist als er
aussieht. Den Ballon d’Alsace erreiche ich in so dichtem Nebel, dass ich in
Ermangelung einer Nebelschlussleuchte mit eingeschalteter Warnblinkanlage
fahre. Doch ein paar Kilometer später ist der Spuk schon wieder vorbei und die
Wolkendecke reißt auf. Schließlich komme ich in Géradmer an und beginne Tour
Nr. 7 aus dem Reiseführer von Thomas Heppmann.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-yQ-A9Rt0bIA/VheuDr8yO_I/AAAAAAAAA30/2PLRpBx9Z2E/s1600/col_schluch.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-yQ-A9Rt0bIA/VheuDr8yO_I/AAAAAAAAA30/2PLRpBx9Z2E/s320/col_schluch.jpg" width="240" /></a></div>
Es beginnt eine Wandertour durch
die südlichen Vogesen, und einmal mehr bin ich froh um mein Navi. Mit dem im
Buch abgedruckten Roadbook hätte ich die Abzweige nie geschafft.<a href="https://dl.dropboxusercontent.com/u/9444894/Elsass%20Tour7.itn" target="_blank"> (Download der Tour im TomTom-ITN-Format)</a> Es geht über
kleine und kleinste Sträßchen, zwar fast alles asphaltiert aber ohne
Ortskenntnis nicht zu finden. 179 Kilometer hat die Tour, aber sie abzufahren
dauert fast fünf Stunden. Unterwegs treffe ich auf einen Hinweiser auf den berühmten
Col de la Schlucht und beschließe dort hochzufahren. Ganz nett, aber bestimmt
nicht der Höhepunkt des Tages. Dafür sitze ich schließlich oben am Pass auf der
Terrasse eines Wirtshauses in der Sonne und esse eine ganz manierliche
Fleischpastete. Das Ende der Tour beschließe ich mit einer ausgiebigen Pause am
Lac de Géradmer (der in manchen alten Reiseführern einfach nur Gerdsee heißt),
dann muss ich ja noch zurück ins Hotel. Ich verlasse mich auf mein Navi, das
findet den Weg zwar zuverlässig aber ohne Kreativität: Ein Großteil der gut 80
Kilometer geht über schnurgerade Nationalstraßen. Abends mache ich mich auf die
Suche nach einem bezahlbaren Restaurant und stoße auf einen Algerier, der mir
ein sehr achtbares Ribeye-Steak mit Pommes und Gemüse auftischt. Und im Gegensatz
zu seinen französischen Landsleuten spricht der Mann auch englisch und sogar
drei Brocken deutsch.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Der Montag beginnt, wie der Sonntag begonnen hat: Nass. Doch
als ich nach dem Auschecken aus dem Hotel mein Gepäck in den Koffern des
tropfnassen Motorrades verstaue, regnet es schon nicht mehr. Zurück will ich
anders fahren als hin. Ich fahre ab Belfort nach Osten, die Kleinstadt liegt
ziemlich genau auf der Höhe von Basel. In weit geschwungenen Bögen geht die Straße
über sanft hügeliges Land, und in fast jedem Ort, den ich durchfahre, wird die
Hauptstraße gerade frisch asphaltiert. Nach einer guten Stunde erreiche ich den
Flughafen Basel-Mulhouse, kurze Zeit später fahre ich bei Weil am Rhein über
die Grenze nach Deutschland. Die Gegend dort ist vollindustrialisiert und
überfüllt mit Kreiseln, Ampeln und Radarfallen, und so bin ich ganz froh, als
es weitergeht in Richtung Südschwarzwald.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-h3Sg5xh5K8g/VheuGweO49I/AAAAAAAAA38/qfd6aVkqUqc/s1600/feldberg.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="http://4.bp.blogspot.com/-h3Sg5xh5K8g/VheuGweO49I/AAAAAAAAA38/qfd6aVkqUqc/s320/feldberg.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Feldberg im Nebel</td></tr>
</tbody></table>
Zum Feldberg hoch führen dreispurige
Rennbahnen – und oben stehe ich dann wieder im Nebel. Dennoch wartet der
Schwarzwald durchaus mit feinen Strecken auf, nur etwas wärmer könnte es sein.
Am Schluchsee mache ich Rast und gebe mir eine Bratwurst mit Pommes – und die
Erkenntnis, dass Herzlichkeit im Kundenkontakt in der Gastronomie dieses Landstrichs
offenbar optional ist. Ich könnte jetzt Richtung Freiburg-Tuttlingen fahren und
dann den Weg nehmen, den ich auf der Hinfahrt genommen habe. Stattdessen fahre
ich nach Süden in die Gegend um Waldshut Tiengen und später Richtung Konstanz. Das
beschert mir zwar zwischen Konstanz und Siegen ein paar schöne Kurven, aber
danach die Einsicht, dass die Bodenseeregion verkehrstechnisch ein echtes
Desaster ist. Die B31 am Nordufer des Sees ist hoffnungslos überlastet,
offenbar ein gewollter Zustand, sonst würde sie nicht in manchen Orten durch
Tempo-30-Zonen künstlich eingebremst. Von hier nach hause sind es noch über 200
Kilometer. Wenn ich die jetzt auf ausgesuchten, kleinen Straßen fahren will,
kann ich mir gleich noch ein Nachtquartier suchen. Auf eine Fährpassage in die
Schweiz und anschließendes Tempo-60-Gezockel am Südufer des Sees habe ich erst
recht keine Lust. Also endet die Tour wie sie begonnen hat: Mit zügigem
Marschtempo auf der A96.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Für die Statistik: Gut 1.300 Kilometer gefahren, keine
Probleme am Krad, nur das Navi sendete seinen Ton zum Schluss nur noch auf das
rechte Ohr. Der Conti TKC 70 konnte in jeder Situation überzeugen. Längsgefräste
Straßenbeläge mag er allerdings nicht so. Und falls ihr selbst mal nach
Frankreich fahrt: Hektisches Tanken vor der Grenze ist eigentlich unnötig. Der
Sprit kostet dort nicht mehr als hier. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-44956524793433204592015-10-02T16:12:00.001+02:002015-10-02T16:20:56.315+02:00Warum der neue Tesla X Elon Musk entzaubert<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-FIh3nJkDvpQ/Vg6PdSdBNII/AAAAAAAAA2s/b2aQugofGDA/s1600/TeslaX.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-FIh3nJkDvpQ/Vg6PdSdBNII/AAAAAAAAA2s/b2aQugofGDA/s1600/TeslaX.jpg" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
Endlich ist es so weit: Gestern hat Elon Musk den lang
erwarteten SUV der Marke Tesla vorgestellt. In der zweiten Jahreshälfte 2016,
also deutlich später als angekündigt wird das Fünfmeter-Zweitonnenauto mit Elektroantrieb
in den Verkauf gehen. Die Tesla-Fangemeinde ist schon jetzt elektrisiert und
spart nicht mit Vorschusslorbeeren. So schafft es das US-Portal Trusted
Reviews, einen <a href="http://www.trustedreviews.com/opinions/tesla-model-x-features" target="_blank">kompletten Artikel über das Auto zu schreiben</a>, der exakt keine
auch nur im Ansatz kritische Aussage enthält. </div>
<div class="MsoNormal">
Ich sehe das Model X etwas differenzierter. Es zeigt in
aller Deutlichkeit, dass auch ein Elon Musk nicht zaubern kann. Denn das Model
X ist alles mögliche, nur weder eine Revolution noch dusruptiv. Es löst nicht
die Probleme, unter denen die Akzeptanz von Elektroautos heute noch leidet. Stattdessen
liefert es Antworten auf Fragen, die niemand gestellt hat.</div>
<div class="MsoNormal">
<b>Aber der Reihe nach.</b> Rein technisch gesehen ist das Model X
eine höher gelegte SUV-Karosserie auf Basis des seit 2013 verkauften Model S.
Dessen Chassis, es wird übrigens vom deutschen Zulieferer Continental gebaut,
bekam einfach einen höheren Aufbau. Daraus folgt, dass der X nicht
geländegängiger oder in irgendeiner Weise fahraktiver ist als der S. Ist das
ein Nachteil? Keineswegs. Auch BMW baute seinen ersten X5 auf der Bodengruppe
des 5er BMW auf. Porsche Cayenne und Porsche Panamera teilen sich eine
Plattform, Golf und Tiguan ebenfalls. Vom Model S übernimmt der X den Vorteil
des „Frunk“, eines Kofferraums unter der Fronthaube. Die E-Motoren des X sind
recht klein, die Batterien sitzen unter dem Boden, deshalb ist vorn Platz für Gepäck.
Das muss es auch, denn innen lässt sich der X (wie der S) mit bis zu 7
Sitzplätzen ausstatten. Das sind mehr als bei vielen Wettbewerbern mit
Verbrennungsmotor. Allerdings sind in der Praxis Autos selten mit mehr als zwei
Personen besetzt. Die meisten Sitze des Tesla werden also kaum benutzt.</div>
<div class="MsoNormal">
<b>Zu den aufregenden Neuheiten</b> des X gehören die „Falcon
Wings“, Flügeltüren, die den Zugang zu den hinteren Sitzen ermöglichen. Als
Vorteile für diese Türen nennt Tesla, dass sie auch dann öffnen, wenn neben dem
Auto kein Platz ist. Außerdem schwingen sie so hoch, dass ein Erwachsener
aufrecht stehen kann, während er etwa ein Kind in einen Kindersitz schnallt.
Die Türen bewegen sich elektrisch, und Sensoren ändern ihren Öffnungswinkel,
wenn sie feststellen, dass über dem Auto nicht genug Platz ist. Das liest sich
auf den ersten Blick gut, auf den zweiten nicht mehr so ganz. In Kalifornien
mag es kein Problem sein, wenn bei jedem Öffnen der Tür ein riesiges Loch im
Dach mitöffnet, aber in regenreichen Gegenden wird es dann schnell feucht auf
den billigen Plätzen. Und wenn oben nicht genug Platz ist, wohin schwenken die
Türen dann? Und wer in einer Wintersportregion lebt, muss sich unwillkürlich
fragen, wo man bei diesem Auto eigentlich den Dachträger mit dem Jetbag drauf
montieren kann. Tesla offeriert einen Heckträger, an dem man Snowboards
festklemmen kann, doch wer einmal mit so was 200 Kilometer durch verschneite
Straßen gefahren ist, der wünscht sich eine Box auf dem Dach.</div>
<div class="MsoNormal">
Zu den Features der Rubrik „Antworten auf Fragen, die nicht
gestellt wurden“ gehören die Frontscheibe und die Belüftungsanlage. Die
Frontscheibe geht nahtlos ins Dach über und endet erst auf Höhe der B-Säule.
Die Frontpassagiere sitzen also komplett unter Glas. Das mag man toll oder
weniger toll finden. Nur wenige Leute wissen, dass Opel bereits vor Jahren eine
solche Scheibe als Extra im Astra Coupé angeboten hat. Diese Tatsache ist unter
anderem deshalb nahezu unbekannt, weil kaum ein Astra-Kunde diese
Panoramascheibe haben wollte. Vielleicht sitzen kalifornische Tesla-Käufer
lieber an der Sonne. Die Belüftungsanlage des Tesla X ist mit hochwirksamen
Filtern versehen, die Musk bei der Präsentation allen Ernstes als „Schutz gegen
Biowaffen“ anpries. Er versprach, dass die Luft im Inneren des Tesla X einen
Reinheitsgrad besäße, der dem der Luft in einer medizinischen Einrichtung
gleich käme. Das ist gewiss kein Nachteil. Andererseits habe ich noch nie von
einem Fahrer eines Oberklasse-Autos Klagen über den Grad der Luftreinhaltung
gehört. Hier wurde – offensichtlich aus PR-Gründen – ein Problem gelöst, das
keines ist. Ähnlich sehe ich die selbst öffnende und schließende Fahrertür. Das
Auto soll seinen Fahrer erkennen, die Tür öffnen und hinter ihm automatisch
wieder schließen. Auch das eine Lösung für ein Nicht-Problem.</div>
<div class="MsoNormal">
<b>Was Tesla hingegen auch beim Model X versäumt hat:</b> Das
Fahrzeug ist weder leichter noch kompakter noch billiger als das Model S, im
Gegenteil. Seine Reichweite ist immer noch ordentlich für ein Elektroauto, aber
kümmerlich für ein SUV. Die Beschleunigung ist enorm – Tesla verspricht 3,2
Sekunden von 0 auf 96 km/h (60 mph). Doch wer braucht wirklich einen SUV, der
dermaßen brutal beschleunigt? Dafür liegt der Kaufpreis bei über 100.000 Euro,
dem Vierfachen des Durchschnittspreises eines Neuwagens in Deutschland.</div>
<div class="MsoNormal">
Der Tesla X wird sich vermutlich – nach Tesla-Maßstäben
gemessen – ganz gut verkaufen. Vielleicht sogar besser als so mancher alberne
Macho-SUV, dessen Existenz Elektroautofans sonst am liebsten verdrängen. Aber
er wird die Elektromobilität nicht vorantreiben, denn er löst kein einziges
Problem, das das Model S bereits gehabt hat. Und anders als das Model S wird
der X Konkurrenz bekommen. Audi hat für 2018 einen E-SUV mit einer Reichweite
von 500 km angekündigt. Auf den wird die Welt auch nicht gewartet haben, aber
leichter macht der Audi Tesla das Spiel auch nicht.</div>
<div class="MsoNormal">
<b>Was hätte Tesla tun müssen, um mich zu begeistern? </b>Auf jeden
Fall nicht das, was sie jetzt getan haben, nämlich einen SUV auf
Limousinenbasis zu bringen. Ich warte auf das kompakte Auto mit den Abmessungen
eines VW Touran, vielleicht außen noch etwas kleiner, dafür innen größer. Mit
einer Reichweite von 350 km ohne wenn und aber, also auch bei flottem
Autobahntempo, und zu einem Preis von nicht mehr als 30.000 Euro. Ein solches
Auto hätte das Zeug, die Konkurrenten nervös zu machen. Oder warum nicht ein
Lieferwagen mit Frontlenker-Karosserie auf Basis des Tesla S? Leistung radikal
beschnitten, weil 130 km/h Spitze und 10 Sekunden von 0 auf 100 für einen
Lieferwagen locker reichen, dafür ein innovatives Lade- und Entladesystem für
die Ladung an Bord – und alles schon als Basis für zukünftige, autonom fahrende
Lieferdienste ausgelegt. Auch das hätte die Phantasie der Tech-Blogger
beflügelt.</div>
<div class="MsoNormal">
Aber das Model X? Das
hätte jeder machen können. </div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-19168241746641923232015-08-04T21:36:00.002+02:002015-08-04T21:39:04.389+02:00Warum autonome Autos niemals Realität sein werden<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-3HCH1YHDqtk/VcEUBu9x3-I/AAAAAAAAA2U/Zxjhok4Spow/s1600/Cyclists_at_red_2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="118" src="http://3.bp.blogspot.com/-3HCH1YHDqtk/VcEUBu9x3-I/AAAAAAAAA2U/Zxjhok4Spow/s200/Cyclists_at_red_2.jpg" width="200" /></a></div>
Seitdem Google 2014 den ersten Prototypen seines wirklich autonom fahrenden Autos - also ohne Lenkrad und Pedale - vorgestellt hat, ist die Gemeinde der Fortschrittsgläubigen elektrisiert: Natürlich sind autonome Autos viel besser als die, die von unbeherrschten, fehleranfälligen und unberechenbaren Menschen gesteuert werden. Es gibt zwar noch keinen einzigen Meter öffentliche Straße auf dem Planeten, in dem ein Auto ohne menschliche Besatzung und deren Möglichkeit zum manuellen Eingriff fahren darf. Aber das hindert die Fanboys nicht, sich schon ganz fest Gedanken zu machen wovon zum Beispiel die Versicherungswirtschaft leben soll, wenn Autos keine Unfälle mehr bauen.<br />
<br />
Allerdings gibt es einen einfachen Grund, weshalb sich autonom fahrende Autos nie durchsetzen werden: Fahrradfahrer. Diese Einsicht traf mich wie ein Donnerschlag, als ich neulich mit meinem Auto an der Paul-Heyse-Straße Ecke Schwanthaler Straße stand. Das sind, wer die Straßen nicht kennt, große, vierspurige Hauptstraßen, und die Paul-Heyse ist eine der wenigen Straßen in der Innenstadt, die die Gleise zum Münchner Hauptbahnhof unterquert. Bei schönem Wetter fahren dort, neben immer dichtem Autoverkehr, auch viele Fahrradfahrer.<br />
<br />
Dummerweise gibt es nur auf einer Seite einen Fahrradweg, weshalb die, die von Norden nach Süden fahren, sich ab der Ecke Bayerstraße todesmutig auf die Fahrspur wagen. Dieser Fahrradverkehr, der natürlich je nach Wetter auch stark schwankt, war bei der Planung der Ampelzeiten an der Kreuzung Paul-Heyse / Schwanthaler nie eingeplant, weshalb jeder Auofahrer, der an der Ampel rechts abbiegen will, nicht nur auf die Fußgänger aufpassen muss, sondern auch auf die fahrradfahrer, die in beachtlicher Geschwindigkeit rechts an den wartenden Autos vorbeifahren. Ecken wie diese gibt es zu Dutzenden in der Stadt, und wenn man sich nicht etwas beeilt, dann kommt man dort als Autofahrer nicht ums Eck. Die Folgen sind schon jetzt deutlich zu sehen: Die geradeaus fahrenden Fahrradfahrer verhindern, dass die Autofahrer in vernünftiger Frequenz rechts abbiegen, und so kommen selten mehr als zwei, drei Autos in einer Ampelphase über die Kreuzung. An dieser Stelle ist das doof, denn damit ist eine der beiden Fahrspuren faktisch blockiert, die andere überlastet, der Dauerstau programmiert. Bösmeinenden Menschen glauben, dass diese Nicht-Verkehrsregelung mit Absicht passiert um Autoverkehr in München so unattraktiv wie möglich zu machen. Offiziell wird das kein Mitarbeiter des Kreisverwaltungsreferates je zugeben, denn das könnte auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.<br />
<br />
<h3>
<b>Was hat das alles mit selbstfahrenden Autos zu tun? </b></h3>
Aus der misslichen Überforderungslage hat sich ein merkwürdiges Kamikaze-Duellverhalten zwischen Fahrradfahrern und Autofahrern entwickelt. Der Fahrradfahrer hält einfach drauf, als habe er das ewige Leben, der Autofahrer verliert irgendwann die Geduld und schneidet dem Fahrradfahrer die Spur ab. Will man als Autofahrer das Rechtsüberholtwerden verhindern und fährt an der Ampel hart rechts an den Bordstein, ficht das die meisten Fahrradfahrer nicht an, sie fahren einfach auf dem Fußweg weiter. In den grimmigen Gesichtern der Radler kann man förmlich den Gedanken lesen: "Du in deiner stinkenden Kiste, dann fahr mich halt über den Haufen, wenn du dich traust." Über vielen Autos schweben dagegen Denkblasen, in denen Sätze stehen wie "So, Burschi, mein Leben ist es ja nicht, jetzt musst du eben tapfer sein."<br />
<br />
<h3>
Und das selbstfahrende Auto?</h3>
Die Befürworter des Autonomous Car führen ins Feld, dass Menschen ja doch nur Unfälle bauen, weil sie unbeherrscht sind und gegen Verkehrsregeln verstoßen. Ein autonomes Auto, so viel ist sicher, wird immer defensiv fahren und es nie einfach drauf ankommen lassen, dass der andere zurücksteckt. Und damit wird es niemals über eine Kreuzung wie die beschriebene kommen, weil sich immer irgendwas in der Gefahrenzone rund um das Auto befindet. Man muss sich das so vorstellen wie ein Fahranfänger in einem Fahrschulauto, der morgens in der Rush Hour an einer engen Einmündung die Vorfahrt beachten und dann einbiegen muss - und sich nicht traut. Es gibt nur einen Unterschied: Bei einem Fahrschulauto geht jeder von einem unberechnebaren Nichtskönner am Steuer aus, bei einem autonomen Auto dagenen von einem Computer, der so programmiert ist, dass er eher eine Vollbremsung hinlegt, als irgendwen zu gefährden. Man darf verbindlich davon ausgehen, dass die Fahrradfahrer in jeder Großstadt nicht lange brauchen werden, bis sie diese Eigenschaft des Computers zu ihrem Vorteil ausnutzen. Sie fahren schon heute ohne Schulterblich auf jede Straße - und vertrauen drauf, dass die, die sie für ihre feinde halten, sie schon nicht über den haufen fahren werden. Wäre ja schade um den Schadensfreiheitsrabatt.<br />
<br />
Ein autonom fahrendes Auto wird also jeden Zweikampf mit einem Fahrrad verlieren. Und damit wird es in der Stadt nicht vorankommen. Überhaupt nicht. Und wenn dann die dritte Ampelphase vorbei ist und das autonome Auto immer noch nicht abgebogen ist, dann wird vielleicht einer von hinten kommen und ihm ein Rücklicht eintreten.<br />
<br />
Und spätestens dann wird es auf Not-aus gehen. Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-10148933799041403282015-02-04T20:48:00.001+01:002015-02-04T22:52:43.552+01:00Rasierklingen aus dem Cyberspace<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span>
<br />
<div class="separator" style="clear: both;">
<a href="https://lh6.googleusercontent.com/-uf-Nk7f0ZLU/VNJ3ejqNBXI/AAAAAAAAA1U/h3avjIC-rnk/s640/blogger-image--1274025488.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><img border="0" height="238" src="https://lh6.googleusercontent.com/-uf-Nk7f0ZLU/VNJ3ejqNBXI/AAAAAAAAA1U/h3avjIC-rnk/s320/blogger-image--1274025488.jpg" width="320" /></span></a><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das hier ist ein Prototyp. Er stammt vom Rasiererhersteller Gillette und heißt schlicht "Gillette Box". Besonders an dem Teil ist nicht der Rasierer, das ist ein handelsüblicher Nassrasierer der Fusion-Proglide-Serie mit nicht weniger als fünf Klingen und einem Gleitmittelstreifen im Scherkopf. Das Besondere an der Box ist die Box selbst, denn sie hilft dem Nassrasierer bei einem unmittelbaren Problem: Was tun, wenn die Klingen alle sind?</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dafür hat die Box einen Knopf. Drückt man ihn, löst das eine Bestellung beim Onlineshop "The Perfect Shave" aus, und schon 24 Stunden später liegt eine neue Packung Klingen im Briefkasten. </span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Technik dafür hat Gillette gemeinsam mit der Telekom entwickelt, sie nennt sich Auralink und basiert <span style="font-family: 'Helvetica Neue Light', HelveticaNeue-Light, helvetica, arial, sans-serif;">auf dem Mobilfunkstandard GSM. Um im Internet eine Bestellung abzusetzen, benötigt die Box also kein WLAN, der Haushalt muss keinen Internet-Anschluss besitzen, die Box muss nur D-Netz empfangen. Für den Strom sorgen drei Trockenbatterien der Größe AAA. Wie lange sie halten und ob die Box Empfang hat, das muss der Benutzer selbst rausfinden. Anzeigeelemente hat die Box nicht.</span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Theoretisch ist die Bedienung einfach: Will man neue Klingen, drückt man ein paar Sekunden auf den Knopf, bis der Ring um den Knopf blau zu leuchten beginnt - fertig.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ganz so einfach ist es in der Praxis dann doch nicht: Vor der ersten Bestellung muss man die die Box beim Online-Shop registrieren. Dazu hat sie eine ID-Nummer. Der Registrierungsprozess dauert normalerweise nur ein paar Minuten - in meinem Fall ging er schief. Die Onscreen-Tastatur meines iPads hatte die Eingabemaske verdeckt, ich musste einige Sachen blind eingeben und vertippte mich. Resultat: Die versprochene Bestätigungsmail kam nicht an. Tipp an Mit-Tester, die die Box auch gerade ausprobieren: Tablet hochkant halten, dann geht es besser. Der Support half mir weiter - die Eingabemaske will man noch überarbeiten.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und was ist, wenn die Katze des Hauses mit der Box spielt und dabei an den Knopf kommt? Das ist kaum möglich, denn man muss ihn mehrere Sekunden fest drücken. Aber ein Kind könnte problemlos Klingen bestellen. Deshalb löst der Knopf die Bestellung nicht sogleich aus, der Onlineshop schickt noch eine E-Mail, die man bestätigen muss, bevor die Ware in die Post geht. Billig ist der Spaß nicht: 16,99 Euro verlangt The Perfect Shave für vier Klingen. Andererseits: Woanders ist es auch nicht billiger, fünf Klingen pro Scherkopf lässt sich Gillette halt stolz bezahlen. Was die Box kosten wird, steht noch nicht fest. Wie gesagt - es ist ein Prototyp.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Abschließend stellt sich die Frage nach dem Sinn einer Box, die drahtlos im Netz bestellen kann - aber nur ein Produkt. Für Städter, die auf dem Weg vom Büro im Drogeriemarkt vorbeischauen können, ist die Box kaum mehr als eine Spielerei.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Technik dahinter ist sicherlich nicht nur für Rasierer interessant. Drucker könnten selbst messen, wenn sie neue Patronen oder Tonerkartuschen brauchen - und automatisch Nachschub ordern. Und ich könnte mir sogar eine Waschmaschine vorstellen, die einen eingebauten Tank für Waschmittelkonzentrat hat. Einmal aufgefüllt, nimmt sich die Maschine so viel Waschmittel wie sie braucht, und wenn der Vorrat zur Neige geht, kommt Nachschub per Post.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ein letzter Satz zum Rasierer: Fünf Klingen mögen overdone erscheinen - aber das Ding rasiert wirklich astrein.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<br /></div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-78479449408479941432014-10-23T23:33:00.000+02:002014-10-24T22:01:55.489+02:00Einmal Balkan und zurück<div style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">
<div style="text-align: left;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-Z_0Opkm-cL8/VEkj9Dd687I/AAAAAAAAAyY/u6ZPPCJQsHs/s1600/2014-10-21%2B17.05.28.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-Z_0Opkm-cL8/VEkj9Dd687I/AAAAAAAAAyY/u6ZPPCJQsHs/s1600/2014-10-21%2B17.05.28.jpg" height="320" width="188" /></a>Ein paar Tage Resturlaub, Frau hat keine Zeit, also aufs Mopped und los. Hat die Q eigentlich schon mal das Meer gesehen? Solange ich sie habe nicht, also auf in den Süden. Das Wochenende in München war traumhaft, in den Tagen darauf soll das Wetter nachlassen. Andererseits: Was die im Wetterbericht immer so sagen...</div>
<div style="text-align: left;">
Am Montagmorgen piept der Wecker um 06:20 Uhr. Um 07:28 Uhr geht um diese Jahreszeit die Sonne auf, dann will ich auf dem Bock sitzen. Mein Gepäck habe ich schon am Vortag in die Koffer gepackt. Ölstand? Luftdruck? Bloß nicht überorganisieren, wird schon passen. Durch ätzenden Berufsverkehr in Richtung Süden auf die A95 in Richtung Garmisch gestaut, dann weiter auf der Autobahn bis zur Abfahrt Wolfratshausen, dort runter, über Beuerberg und Königsdorf nach Bad Tölz, von dort auf die B13 in Richtung Achensee. Eine Routine-Strecke, aber ideal, um den Kopf frei zu bekommen. Gut eine Stunde nach der Abfahrt bin ich in Österreich und blubbere gemütlich am Achensee lang. Meine Devise für die Tour: Kein Stress, wenn es nicht sein muss. Und wer die Achenseestraße kennt, weiß, dass dort gern kassiert wird. </div>
<div style="text-align: left;">
Weiter geht die Fahrt, ins Zillertal hinein. Das Wetter ist recht grau, und so fällt es noch mehr ins Auge: Wenn es darum geht, eigentlich ganz schöne Alpentäler architektonisch zu verwüsten, sind die Österreicher im internationalen Vergleich ziemlich weit vorn. Bei Zell am Ziller bunkere ich noch mal Sprit, und dann geht es über den Gerlospass. Das Wetter reißt auf, und ich sehe: Die Österreicher haben nicht alle ihre Täler zugebaut. Bei Mittersill biege ich auf die Felbertauernstraße ein. Ich hätte auch geradeaus weiter fahren können und dann über den Großglockner fahren, aber ich will ja heute noch wohin - und außerdem finde ich die mehr als 20 Euro für das Großglockner-Ticket etwas heftig für eine Fahrt.</div>
<div style="text-align: left;">
<table align="left" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-xs1nNnPfSeM/VEkk7A8rYMI/AAAAAAAAAyw/x8dB6T6U9-o/s1600/DSC00414.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-xs1nNnPfSeM/VEkk7A8rYMI/AAAAAAAAAyw/x8dB6T6U9-o/s1600/DSC00414.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Rast an der Felbertauernstraße</td></tr>
</tbody></table>
</div>
<div style="text-align: left;">
20 Minuten später gönne ich mir die erste Pause an einem Rastplatz an der Felbertauernstraße, esse und trinke was, gebe ein Lebenszeichen nach hause ab und mache einen ersten technischen Check. Die Q hat doch etwas wenig Öl im Triebwerk, also gibt es einen Schubs aus der Flasche. Und ich mache noch etwas wichtiges: ich ziehe den Fleecepulli aus, den ich seit München unter der Jacke getragen habe - schön warm ist es geworden. Wie ich da so kontemplativ sitze, schmettert eine grazile Frau mit einer R1200GS vorbei. Sie gibt das Signal zum Aufbruch - ich will ja heute noch wohin. </div>
<div style="text-align: left;">
Nach dem Felbertauerntunnel treffe ich die Frau wieder. Wir stehen gemeinsam an einer Wechselampel und warten minutenlang auf grün, denn die Südrampe des Tunnels wird erneuert. Die Frau sagt: "Am Mittwoch soll's hier schneien..." </div>
<div style="text-align: left;">
Nun gut, ich habe Heidenau K60 mit M+S-Kennung drauf, aber die haben auch schon ihre zweite Saison hinter sich. Und Schnee in den Alpen, mit dem Motorrad? Ich beschließe das Thema im Auge zu behalten.</div>
<div style="text-align: left;">
Aber erst einmal weiter: Die B108 wird flott gefahren, in Lienz geht es auf die (ebenfalls nicht so spannende) B100, die dem Drautal folgt. Bei Oberdrauburg biege ich in Richtung Plöckenpass auf die B110 ab, bei Kötschach-Mauthen gönne ich mir noch zehn Liter billigen Ösi-Sprit - in Italien kostet Eurosuper 1,80. Die Strecke bis zum Plöckenpass ist schon sehr nett, aber der eigentliche Pass liegt in Italien. </div>
<div style="text-align: left;">
<table align="left" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-CqHKtWd2zCs/VEkhrLKTfSI/AAAAAAAAAyM/FLsnrd9um6w/s1600/2014-10-20%2B13.13.54.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-CqHKtWd2zCs/VEkhrLKTfSI/AAAAAAAAAyM/FLsnrd9um6w/s1600/2014-10-20%2B13.13.54.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Allein am Plöckenpass</td></tr>
</tbody></table>
</div>
<div style="text-align: left;">
Die Luft ist dunstig, als ich den Plöckenpass runtertuckere. Die Straße ist nicht die Beste, meine Reifen sind es auch nicht, außerdem muss ich mich etwas vor den nassen Fichtennadeln in Acht nehmen, die an vielen Ecken liegen. Vorteil des Fahrens am Werktag: ich habe den Pass quasi für mich allein. Wer militärhistorisch interessiert ist, sollte sich allein für diese Gegend ein paar Tage Zeit nehmen. Denn hier tobten vor fast 100 Jahren erbitterte Schlachten, von denen heute noch verfallene Festungsbauten künden. Diese so friedliche Gegend war damals alles andere als friedlich.</div>
<div style="text-align: left;">
Bis Udine geht meine Route auf dem Navi, da will ich mir ein Zimmer suchen. Doch zwischen Tolmezzo und Udine wird die Strada Statale 13 verdammt öde. Außerdem: Was will ich um vier Uhr nachmittags schon im Hotel? Irgendwo, 40 Kilometer vor Udine, erscheint ein Wegweiser: Slovenia 30 km. Okay, hört sich gut an. Zehn Kilometer später weiß ich nicht mehr weiter und programmiere in einem heruntergerittenen italienischen Kaff mein Navi neu. Ich weiß zwar nicht genau, wo ich bin, aber Tolmin liegt eindeutig in Slowenien, und da fahren wir jetzt einfach mal hin. </div>
<div style="text-align: left;">
Kaum habe ich die italienische Grenze hinter mir, wird es eindrucksvoll. Die Straße schlängelt sich durch bewaldete Täler, man kommt sich vor wie vor 50 Jahren. Ewig sieht man kein anderes Auto - ich ertappe mich dabei, mir Sorgen zum machen, was eigentlich ist, wenn ich eine Panne haben sollte. Bei Kobarid treffe ich auf eine größere, doch nicht minder eindrucksvolle Straße. Die Landstraße 102 folgt dem Bett der Soca. Das Wetter ist - objektiv betrachtet - suboptimal, denn es ist immer kurz vorm Regnen, der Nebel hängt gefühlte 50 Meter über mir. Auch auf der Soca stehen die Nebelschwaden - und ich pfeile im kleinen, klaren Bereich zwischendurch. Das sieht unglaublich aus. Ich sollte anhalten und Fotos machen, doch es wird immer später, und ewig hell ist es um diese Jahreszeit ja auch nicht mehr. </div>
<div style="text-align: left;">
Tolmin erweist sich als hässliches Kaff, das nicht den Eindruck erweckt, mir eine Herberge bieten zu können. Also weiter in Richtung Süden auf der Landstraße 103, die in weiten Schwüngen durch eine bezaubernde Landschaft führt - von der ich nur immer weniger sehe, weil es jetzt langsam mächtig schattig wird. Schließlich komme ich in der Dämmerung in Nova Gorica an, einer Stadt, die von der italienisch-slowenischen Grenze in zwei Teile geteilt wird und im Westen Gorizia heißt. Hier wird jetzt übernachtet, komme was da wolle. Ein Hotelzimmer mit Möglichkeit mein Motorrad unterzustellen brauche ich, erkläre ich der netten Dame in der Tourist Information. Sie empfiehlt das Park Casino und Hotel. Das sei gleich um die Ecke, aber ein Viersterne-Haus und deshalb teuer. </div>
<div style="text-align: left;">
<table align="left" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-1Y2U85Gomvo/VEkkszKUOMI/AAAAAAAAAyg/xHyEASRqb6s/s1600/DSC00417.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-1Y2U85Gomvo/VEkkszKUOMI/AAAAAAAAAyg/xHyEASRqb6s/s1600/DSC00417.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Edel geht die Welt zugrunde: Casino</td></tr>
</tbody></table>
</div>
<div style="text-align: left;">
<table align="left" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-qJ0JtQMgDYU/VEkkxV8BExI/AAAAAAAAAyo/SaLas-ewM2A/s1600/DSC00421.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-qJ0JtQMgDYU/VEkkxV8BExI/AAAAAAAAAyo/SaLas-ewM2A/s1600/DSC00421.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Neu und nicht so schön: Nova Gorica</td></tr>
</tbody></table>
62 Euro soll das Zimmer kosten - je nun, man gönnt sich ja sonst nix. Der Eingang macht schon mal eine Menge her. Wo ich denn mein Motorrad parken könne, frage ich einen der Bediensteten am Eingang. Na, gleich hier, bedeutet er mir. Er wird die ganze Nacht darauf aufpassen. Nach dem Einchecken finde ich das (kostenlose) Hotel-WLAN, telefoniere mit zuhause, schicke ein paar Bilder vom Tage, dann ab unter die Dusche und stadtfein gemacht. Ob das wirklich nötig war, frage ich mich anschließend bei einem Gang durch die Innenstadt, die überaus öde wirkt. Mich quält allerdings noch ein ganz anderes Problem: Ich laufe an einer Bar nach der anderen vorbei, doch wo gibt es hier etwas zu essen? Schließlich finde ich eine Pizzeria - und gebe mir eine Wagenrad-große Pizza des Hauses für vertretbare acht Euro.</div>
<div style="text-align: left;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-eyxfLRtKvxk/VEklzk439AI/AAAAAAAAAzc/9ki32hvL8Cc/s1600/2014-10-20%2B19.46.41.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-eyxfLRtKvxk/VEklzk439AI/AAAAAAAAAzc/9ki32hvL8Cc/s1600/2014-10-20%2B19.46.41.jpg" height="200" width="150" /></a>Was mir schon aufgefallen ist, als ich das letzte mal in dieser Ecke war: In Südtirol spricht quasi jeder neben italienisch auch deutsch. Hundert Kilometer weiter östlich, egal ob in Friaul oder eben in Westslowenien, spricht kaum noch einer deutsch, aber alle können etwas englisch. Zurück ins Hotel, das im Erdgeschoss ein Spielcasino ist. Hier werde ich heute Nacht gut schlafen. Denn Waffen sind verboten. Da bin ich beruhigt. </div>
<div style="text-align: left;">
Am nächsten Tag geht es weiter. Erst ein kleiner Check: Mit dem mitgebrachten Kompressor pumpe ich vor dem Hotel die Reifen etwas auf, hätte ich auch zuhause machen können, ich weiß. Einer von den Wachleuten zeigt mir seine Suzuki GSX 1100F, auf die er mächtig stolz ist. Seine wäre schon 20 Jahre alt, nicht so neu wie meine GS. Als ich ihm erzähle, dass die auch schon 16 ist, kommt er aus dem Staunen nicht mehr raus. Das Wetter hat sich nicht zum Guten gewendet, es ist neblig trüb und die Straßen sind nass. Ich fahre wieder nach Italien rüber und dann an der SS14 entlang, das ist die Strada Costiera: 15 wunderbare Kilometer direkt am Meer bis nach Triest. Wir sind am Mittelmeer, meine Q und ich. Mission accomplished.</div>
<div style="text-align: left;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-TfLjr4rWrxk/VEklxv6zVZI/AAAAAAAAAzU/lfabx1b-1gg/s1600/2014-10-21%2B09.48.57.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-TfLjr4rWrxk/VEklxv6zVZI/AAAAAAAAAzU/lfabx1b-1gg/s1600/2014-10-21%2B09.48.57.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Nicht schön aber bezahlbar: Plakette</td></tr>
</tbody></table>
Mein nächstes Ziel heißt Kroatien. Von Triest nach Umag in Istrien sind es keine 60 Kilometer. Das Wetter hat ein bisschen aufgezogen, vereinzelt ist sogar blauer Himmel zu sehen. Die Strecke über Koper und an der kurzen slowenischen Mittelmeerküste entlang bin ich immer nur mit dem Auto gefahren, mit dem Motorrad ist es eine Premiere. Dann eine Überraschung: in Slowenien muss man nicht nur auf Autobahnen eine Mautplakette haben, sondern auch auf Schnellstraßen wie der H5 - und auf der finde ich mich wieder, als ich bei Skofije die Grenze quere. Ein paar Kilometer fahre ich als Mautpreller über die H5, dann halte ich an einer Tankstelle und kaufe mir eine Plakette. Für Motorräder kostet sie 7,50 Euro für eine Woche - erwischt werden ist teurer. Obwohl Kroatien seit zwei Jahren EU-Mitglied ist, gibt es zwischen Slowenien und Kroatien immer noch eine Grenzkontrolle, denn Kroatien gehört noch nicht dem Schengen-Raum an. Dennoch, eins hat sich geändert: Jetzt sitzen die slowenischen und die kroatischen Grenzer gemeinsam in einer Kabine. </div>
<div style="text-align: left;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-Zn-HqXj7xi8/VEkmBTLS9-I/AAAAAAAAAzs/lzpOIXHRT_k/s1600/2014-10-21%2B10.26.28.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-Zn-HqXj7xi8/VEkmBTLS9-I/AAAAAAAAAzs/lzpOIXHRT_k/s1600/2014-10-21%2B10.26.28.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">In Umag am Hafen</td></tr>
</tbody></table>
20 Minuten nach dem Grenzübertritt stehe ich mit meiner GS in Umag am Hafen - und bekomme anerkennende Worte von deutschen Bustouristen zu hören, die die Promenade entlangschlurfen. Von München nach Umag, bei dem Wetter... Ein Anruf zuhause bringt das Thema Wetter erneut auf die Tagesordnung. Die Göttergattin berichtet von einem apokalyptischen Gewitter, einem heftigen Temperatursturz und ganz und gar furchtbarem Mistwetter daheim. Was hatte die GS-Fahrerin am Felbertauern gesagt: Am Mittwoch soll's hier schneien. Im selben Moment fängt es in Umag zu regnen an, und ich beerdige meinen Plan, den ganzen Tag in Istrien herumzugurken. Ich überlege, nach Slowenien zurückzufahren, denn von Pula nach München sind es 600 Kilometer, das ist eine Mördertour, sogar dann, wenn das Wetter mitspielt und man die ganze Zeit Autobahn fährt. Von Istrien aus gibt es nur wenige Wege nach Slowenien, einer ist die Strecke über Koper, die ich gerade gefahren bin, die andere ist die Strecke von Opatija nach Postojna. <br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-6rvBvENH3w8/VEkmD-CLaPI/AAAAAAAAAz0/Ty04iBng5l4/s1600/2014-10-21%2B12.55.52.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-6rvBvENH3w8/VEkmD-CLaPI/AAAAAAAAAz0/Ty04iBng5l4/s1600/2014-10-21%2B12.55.52.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Nobel, nobel: Opatija</td></tr>
</tbody></table>
Also erst einmal auf nach Opatija. Das ist ein sehr mondäner Küstenort 15 Kilometer westlich der Hafenstadt Rijeka. Der Weg dahin führt mich im Regen einmal quer durch Istrien. Ich kenne die Strecke, bin sie mit dem Auto schon öfter gefahren. Mit dem Motorrad wäre sie sicherlich schöner, wenn das Wetter besser wäre. Als ich in Opatija ankomme, reißt das Wetter auf. Es ist nicht direkt heiß, aber ich sitze ohne Jacke in einem Straßencafé und mache Pause. Doch allzu lang mag ich mich nicht aufhalten, irgendwie nagt die Sache mit dem Schnee in den Bergen an mir. Dennoch, Opatija ist irgendwie charmant. Vielleicht nicht ganz das Richtige für einen nassen Biker, aber das nächste mal mit der Frau... </div>
Die Strecke zwischen Opatija in Kroatien und Postojna in Slowenien ist mir mit dem Auto als sehr lästig in Erinnerung. Ewig gurkt man da mit Tempo 70 in der Kolonne hinter irgendwelchen holländischen Wohnmobilen oder rachitischen Ostblock-Lkw entlang und wartet darauf, dass man auf die Autobahn kann. Mit dem Motorrad und außerhalb der Saison ist das auf einmal völlig anders. Der sonst so nervige Ziehweg erweist sich plötzlich als angenehm kurvige Landstraße, auf der man entspannt und flott entlangsurfen kann. <br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-1Py9vdE2Gp4/VEklh0jwBvI/AAAAAAAAAy8/XCgd7AyidJI/s1600/DSC00424.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-1Py9vdE2Gp4/VEklh0jwBvI/AAAAAAAAAy8/XCgd7AyidJI/s1600/DSC00424.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Flugzeuge im Hof</td></tr>
</tbody></table>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-Q6_4FRQTMwY/VEkliuN7nkI/AAAAAAAAAzE/8BqlldT3Ttc/s1600/DSC00426.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-Q6_4FRQTMwY/VEkliuN7nkI/AAAAAAAAAzE/8BqlldT3Ttc/s1600/DSC00426.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Tat einst an der Adria Dienst: U-Boot</td></tr>
</tbody></table>
In Pivka mache ich Halt. Dort war zu Zeiten der Volksrepublik Jugoslawien eine Garnison der jugoslawischen Streitkräfte. Jetzt entsteht dort ein großes Militärmuseum, das an die kriegerische Vergangenheit der Gegend erinnern soll, die den weiten Bogen von den früheren Jahrhunderten über en ersten Weltkrieg bis hin zum Kalten Krieg zieht. Das ganze wird vom slowenischen Staat finanziert und soll irgendwann einmal einen Rundweg von über elf Kilometer Länge umfassen. Schon jetzt gibt es ein Museum und einen Armee-Shop, beides ist bei meinem Besuch geschlossen. Doch zwischen den Kasernengebäuden stehen Flugzeuge, Panzer und sogar ein U-Boot herum. Wusstet ihr, dass die jugoslawische Luftwaffe über 200 Jagdbomber aus US-anerikanischer Produktion hatte?<br />
Bei Postojna fahre ich auf die Autobahn Richtung Ljubljana. Noch 50 Kilometer, und ich bin in der slowenischen Hauptstadt. Andererseits: Was soll ich da? Erst im Sommer war ich mit meiner Frau dort gewesen und hatte frustriert zur Kennnis genommen, wie die an sich putzige Altstadt immer mehr vertouristet. Und außerdem: Wenn ich jetzt so weiter mache, dann bin ich ja gleich in Österreich. Also fahre ich wieder runter von der Autobahn und treffe in Vrhnika eine goldrichtige Entscheidung: Ich will nach Jesenice, das ist die letzte größere Stadt vor dem Karawankentunnel im Norden. Da muss ich morgen irgendwo über die Berge, wenn ich noch heim kommen will. Über Autobahn wäre ich in zwei Stunden dort, aber ich gebe in mein Navi ein, dass ich über Idrija und Tolmin fahren möchte, Routenoption "Autobahnen vermeiden". 180 Kilometer soll die Route lang sein - und abends um sechs soll ich da sein. Also los.<br />
Was dann folgt, ist Endurowandern vom Feinsten: Das Navi führt mich über die verschlungensten Pfade durch Nordwestslowenien. Das Wetter ist gut, und eigentlich geht fast alles im Dritten. Sogar ein paar Schotterpassagen sind dabei, weil auf einer an sich schnell zu fahrenden Durchgangsstraße hintereinander sechs lange Baustellen mit Wechselampeln sind. Eine tolle Fahrt, aber es wird immer später. Am Schluss fängt es auch noch das Regnen an, und schattig wird es auch. Außerdem mache ich Bekanntschaft mit dem einzigen technischen Defekt der Reise: das Navi hat einen Wackelkontakt und wird nicht mehr geladen. Ich habe zwar eine Karte dabei, und auch auf meinem Handy hätte ich zur Not ein Navi, aber mitten im Wald, wo nur alle 20 Kilometer ein Wegweiser kommt (auf dem Orte stehen, die ich nicht kenne), frage ich mich, wie weit es denn wohl noch ist.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-LdqkSaryHFs/VEllmUfj9YI/AAAAAAAAA0c/yK4ddX6HR3w/s1600/2014-10-21%2B18.53.59.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-LdqkSaryHFs/VEllmUfj9YI/AAAAAAAAA0c/yK4ddX6HR3w/s1600/2014-10-21%2B18.53.59.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Lecker: Schnitzen und Bier</td></tr>
</tbody></table>
Kurz vor sechs Uhr abends komme ich in Nemski Rovt an, einem kleinen, verschlafenen Ortsteil des nicht viel größeren und weniger verschlafenen Kleinstädtchens Bohinjska Bistrica. Dort fahre ich an einer Pension vorbei, die damit wirbt, dass es Zimmer gibt, man was essen kann und Motorradfahrer willkommen sind. Ob die noch auf haben, Ende Oktober? Sie haben, und eine Stunde später sitze ich frisch geduscht und umgezogen vor einem großen Wiener Schnitzel mit Pommes, das die Pensionswirtion extra für mich gebraten hat.<br />
Drei Biere - lecker: slowenisches Union-Pils - später bin ich reif fürs Bett. In der Nacht tobt über uns ein Gewitter, das mich an der Fortsetzung der Reise zweifeln lässt.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-LTI5jdJ7bj0/VEkls-s37pI/AAAAAAAAAzM/5PHtXqfxGTU/s1600/DSC00433.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-LTI5jdJ7bj0/VEkls-s37pI/AAAAAAAAAzM/5PHtXqfxGTU/s1600/DSC00433.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Die Ruhe nach dem Sturm</td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-92Z7_wRdy-M/VEllpcvhnDI/AAAAAAAAA0k/UI9_1devb6Y/s1600/2014-10-22%2B09.39.32.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-92Z7_wRdy-M/VEllpcvhnDI/AAAAAAAAA0k/UI9_1devb6Y/s1600/2014-10-22%2B09.39.32.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Sieht schön aus, ist aber kalt</td></tr>
</tbody></table>
Als ich am nächsten Tag aus dem Fenster sehe, sieht alles friedlich aus - nur die Berge, die gestern noch grau waren, sind jetzt weiß. Ich schwinge mich, mit ein paar Insidertipps des Gatten der Pensionswirtin versorgt, auf die Q und fahre auf dem kürzesten Weg nach Jensenice. Das Problem mit dem Navi ist behoben, zwei Streifen Pappkarton zwischen Gehäuse und Halterung sorgen für den nötigen Anpressdruck auf die Kontakte. Kalt ist es geworden, deshalb habe ich gleich meinen Fllecepulli unter und meine Regenjacke über die Jacke gezogen, die Griffheizung bullert auf 50 Prozent. <br />
Kurz vor Jesenice gelingt mir noch eine schöne Bergaufnahme, und dann schmeiße ich erneut meine Reiseplanung über den Haufen, Denn im Karawankentunnel wird gebaut, er wird immer wieder halbstundenweise gesperrt. Außerdem ist man danach sofort auf der österreichischen Autobahn, und eine Ösi-Vignette habe ich nicht (und will sie mir auch nicht kaufen). Doch der Herbergsvater hatte mir ohnehin empfohlen, ich solle über den Wurzenpass fahren, westlich vom Karawankentunnel. Also biege ich kurz vorm Tunnel von der Autobahn ab und folge dem Wegweiser Richtung Tarvisio. 20 Minuten später stehe ich am Wurzenpass - mitten im Schnee. Zum Glück sind die Straßen frei, aber trocken sind sie nicht. Kaum habe ich die Grenze nach Österreich überfahren, fahre ich ins Nichts: Die Straße geht mit 15 Prozent Gefälle bergab und Nebel beschert mir eine Sicht von vielleicht zehn Metern. Na super.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-5GFjBjH7Zwo/VEkmVbsTXoI/AAAAAAAAA0E/WQ2nMC_uS_s/s1600/2014-10-22%2B10.20.27.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-5GFjBjH7Zwo/VEkmVbsTXoI/AAAAAAAAA0E/WQ2nMC_uS_s/s1600/2014-10-22%2B10.20.27.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Wurzenpass im Schnee</td></tr>
</tbody></table>
Ein paar Kilometer weiter bin ich unterhalb der Schneegrenze und auch das Wetter wird wieder besser. Doch ab jetzt macht sich eine gewisse Eintönigkeit breit, Ich staue mich durch die bemerkenswert hässlichen Städte Villach und Spittal und fahre wieder die Drau-Bundesstraße entlang, die ich am Montag schon unter den Rädern hatte. Um eine Spende an die österreichischen Polizeibehörden zu vermeiden, heißt es in jeder der ungefähr fünfzig Tempo-70-Beschränkungen brav das Tempo senken, denn irgendwo steht immer ein Blitzer. dazu kommt ein ziemlich fieser Sturm von vorn. Als ich bei Lienz auf die Felbertauernstraße abbiege, fängt es auch noch zu regnen an, etwas weiter oben geht der Regen dann in Schnee über. Die Griffheizung läuft längst auf 100 Prozent, 150 Prozent würde ich auch nehmen.<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-ZRrIxWm5CUg/VEkmRgXu9uI/AAAAAAAAAz8/p1lEj7l4B34/s1600/2014-10-22%2B13.33.46.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-ZRrIxWm5CUg/VEkmRgXu9uI/AAAAAAAAAz8/p1lEj7l4B34/s1600/2014-10-22%2B13.33.46.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Super Motorrad-Wetter, oder?</td></tr>
</tbody></table>
Als ich an der Stelle an der Wechselampel stehe, an der mir zwei Tage zuvor die GS-Fahrerin Schneefall angekündigt hatte, fängt mein Pinlock-Visier zu beschlagen an. Na super. Ein Warnschild hat vorher schon von Schneeverwehungen gekündet, und tatsächlich hat meine Q bei der Bergauffahrt zur Tunneleinfahrt kurzfristig mit der Traktion zu kämpfen. Aber ich denke mir: "Wie paaren sich die Stachelscheine? Gaanz vorsichtig!" und fahre einfach wie auf rohen Eiern die Zufahrt hoch. Der blöde Audi-Fahrer hinter mir muss sich an der Mautstelle dann noch etwas mehr in Geduld üben, denn bis ich mich so weit ausgepackt habe, dass ich mit klammen Fingern den Zehner rüberreichen kann - und bis ich anschließend wieder so weit verstaut bin, dass es weiter geht, vergeht seine Zeit. Was fährt der blöde Typ auch im Winter über den Felbertauern?<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-V0jJDVK160M/VEkhdFapeFI/AAAAAAAAAyE/G1YhSIHVAcE/s1600/2014-10-22%2B13.51.39.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-V0jJDVK160M/VEkhdFapeFI/AAAAAAAAAyE/G1YhSIHVAcE/s1600/2014-10-22%2B13.51.39.jpg" height="150" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Weißes Zeugs überall</td></tr>
</tbody></table>
Zehn Kilometer später stehe ich wieder dort, wo ich zwei Tage vorher bei schönstem Sonnenschein Rast gemacht hatte. Ich mache mein letztes Foto auf dieser Tour. Jetzt heißt es nur noch Augen zu und durch. Bis nach München wird es durchregnen, und mehr als fünf Grad wird es nicht mehr werden. Bei solch einem Wetter ist mir die Autobahn zu heftig, zumal immer noch ein brutaler Wind geht. Zwei Stunden später bin ich zuhause - und nach einer heißen Dusche bin ich auch wieder ansprechbar.<br />
Fazit: Geile Tour. Wetter hätte besser sein können. Aber irgendwas ist ja immer. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br /></div>
<!-- Blogger automated replacement: "https://images-blogger-opensocial.googleusercontent.com/gadgets/proxy?url=http%3A%2F%2F3.bp.blogspot.com%2F-Q6_4FRQTMwY%2FVEkliuN7nkI%2FAAAAAAAAAzE%2F8BqlldT3Ttc%2Fs1600%2FDSC00426.jpg&container=blogger&gadget=a&rewriteMime=image%2F*" with "https://3.bp.blogspot.com/-Q6_4FRQTMwY/VEkliuN7nkI/AAAAAAAAAzE/8BqlldT3Ttc/s1600/DSC00426.jpg" -->Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-51548218408346434412014-09-30T21:48:00.001+02:002014-09-30T22:36:18.017+02:00Kann eine Uhr smart sein?<span style="font-family: inherit;"><br></span>
<div class="separator" style="clear: both;">
<a href="https://lh4.googleusercontent.com/-HR89QnwYDec/VCsJEmYmGqI/AAAAAAAAAx0/qv1h-u-grf8/s640/blogger-image--1237782163.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><span style="font-family: inherit;"><img border="0" height="240" src="https://lh4.googleusercontent.com/-HR89QnwYDec/VCsJEmYmGqI/AAAAAAAAAx0/qv1h-u-grf8/s320/blogger-image--1237782163.jpg" width="320"></span></a></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Ich habe rund ein halbes Dutzend Uhren in meinem Nachtkasten, die meisten davon mit Automatikwerk und klassisch anzusehen. Die hier ist neu: eine Sony Smartwatch 2, abgekürzt SW2. Die Uhr gehört zur zweiten Generation der so genannten Smartwatches, also der schlauen Uhren.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Spätestens seit der Vorstellung der Apple Watch Mitte September sind Smartwatches das große Diskussionsthema. Trendforscher halten sie gelegentlich für The Next Big Thing, Onlinemarketiers träumen davon, den Smartwatch-Besitzern Werbebotschaften aufs Handgelenk zu senden, während Rückwärtsgewandte die ewig gleiche Frage stellen: Wer braucht denn so was?</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Ist natürlich irgendwie eine blöde Frage, denn eigentlich braucht niemand eine Armbanduhr. Überall kann man die Zeit ablesen, unten rechts auf dem Computermonitor zum Beispiel, am Armaturenbrett des Autos, auf dem Handy - meine Mutter hat in ihrer Küche sogar einen Herd und einen Mikrowellenofen, die beide eine eingebaute Uhr besitzen. </span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Dennoch gibt es viele Menschen, die eine Armbanduhr tragen - und dabei durchaus Modelle wählen, die mehr anzeigen als die Uhrzeit. Die Mondphase etwa, oder eine gestoppte Rundenzeit. Selten wird jemand mit einer solchen Uhr gefragt, ob er Astronom sei oder regelmäßig Leichtatlethen trainiert. Was ist also so speziell an einer Smartwatch?</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Die Sony SW2 ist, genau wie die meisten anderen derzeit am Markt befindlichen Smartwatches im Grunde ein Zubehör für ein Smartphone (daher vermutlich auf das "smart" im Namen). Genauer: Sie ist so etwas wie eine Fernbedienungseinheit. Der Anspruch: Die Smartwatch soll es bei möglichst vielen Gelegenheiten überflüssig machen, das Smartphone aus der Tasche zu ziehen - etwas, was in Gesellschaft zunehmend als unhöflich empfunden wird. In der Praxis geht das so: Auf dem Smartphone ist ein Termin im Kalender, eine Viertelstunde davor gibt das Phone ein Signal aus (das nicht gehört wird, weil das Phone in der Tasche steckt). Gleichzeitig vibriert die Smartwatch dezent und zeigt auf dem Display Informationen zum nahenden Termin an. Dasselbe geht mit Facebook- und Twitter-Tweets, mit neuen Mails im Gmail-Postfach und mit SMS. Der Gedanke dahinter: Der Nutzer muss nur noch dann auf sein Handy blicken, wenn er weiß, dass es dort auch etwas Wichtiges zu sehen gibt.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Um mitzubekommen, was das Handy meldet, ist die SW2 per Bluetooth mit dem Android-4-Smartphone verbunden. Darauf läuft eine App, die regelt, welche Infos an die Uhr weitergegeben werden. Dazu gibt es so genannte Extentions, mit denen man die Uhr um Funktionen erweitern kann. Und da sind die Entwickler durchaus kreativ. So schickt etwa die App Regenradar eine Textmeldung auf die Uhr, wenn in der Umgebung Schauer auftreten. Die Plus-Variante bietet sogar eine animierte Wetterkarte auf dem Uhrendisplay. Es gibt eine Extention, mit der man per Knopfdruck ein Tracking der Route starten kann, auf der man sich bewegt, eine andere Extention zeigt Geschwindigkeit, Richtung und zurückgelegte Strecke an. Man kann mit der Uhr Einstellungen des Smartphones wählen (zum Beispiel den Wireless Hotspot an- oder ausschalten), man kann die Musikwiedergabe steuern, Telefongespräche annehmen oder ablehnen - oder gar das Smartphone klingeln lassen, wenn man es verlegt hat. Das funktioniert nur so lange, wie die Uhr via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden ist. </span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Ohne Smartphone ist die Sony SW2 nicht so wahnsinnig smart: Sie zeigt die Zeit an, hat eine Stoppuhr, einen Wecker und einen Timer und einen Taschenrechner. Gar nicht blöd: Man kann das Display hell leuchten lassen und hat dann eine Taschenlampe, die immerhin dazu taugt, im Dunklen ein Schlüsselloch zu finden.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Stichwort "leuchten": Die Sony SW2 besitzt ein so genanntes transflexives Display, auf dem man auch dann etwas ablesen kann, wenn die Hintergrundbeleuchtung aus ist. Das Bild oben zeigt die Zeitanzeige im Normalzustand, ohne Beleuchtung. Dadurch hat die SW2 einen überschaubaren Stromverbrauch. sie muss bei moderater Nutzung der Extras alle vier bis sechs Tage für eine Stunde aufgeladen werden. Die Smartwatches der neuesten Generation, zum Beispiel die Motorola Moto 360, haben einen hochauflösenden Bildschirm, der jedoch immer - zumindest gedimmt - leuchtet. Dadurch hält der eingebaute Akku nur noch 36 Stunden - das Ladgerät muss also einen festen Platz auf dem Nachttisch neben dem Bett haben. Dafür erlauben neuere Smartwatches ein berührungsloses Laden über Induktion. Bei der Sony SW2 muss eine Abdeckkappe am Gehäuse geöffnet werden, damit das Micro-USB-Ladekabel Anschluss findet. Vorteil dieser rustikalen Lösung: Solch ein Kabel haben die meisten Android-Smartphone-Besitzer mehrfach in ihrem Haushalt. </span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">An Smartwatches scheiden sich die Geister. Wer nicht bereit ist, sich in die Bedienung und die Konfiguration der App einzufuchsen, der wird mit einer Smartwatch vermutlich nicht glücklich. Die Vorteile drängen sich nicht auf den ersten Blick auf. So habe ich eine Weile gebraucht, bis ich herausgefunden habe, dass es wahnsinnig praktisch ist, den Mediaplayer des Handys mit der Uhr zu steuern, wenn das Handy im Auto in seiner Halterung steckt und Musik ins Autoradio streamt. Oder man kann einen eingehenden Anruf annehmen, auch wenn das Handy in der Tasche steckt - oder im Auto im Kofferraum liegt. Wichtig ist es, sich genau zu überlegen, welche Alarme man auf der Uhr haben will. Würde ich die Facebook-Nachrichten aller meiner Friends oder alle Twitter-Tweets der Leute auf der Smartwatch empfangen, würde die Uhr vermutlich jede Minute einmal vibrieren. Es gibt nur einige wenige Facebook- und Twitter-Accounts, deren Meldungen auch auf meiner Uhr ankommen. </span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Perfekt ist die SW2 nicht: So werden die Bezeichnungen der Termine nur dann komplett angezeigt, wenn sie kurz sind. Längere Termine könnten durch das Display scrollen, doch das kann die SW2 nicht. Und nicht alles, was auf dem Smartphone gemeldet wird, kommt auch auf der SW2 an. So habe ich heute eine eBay-Auktion verpasst - für die eBay-App gibt es keine SW2-Extention. Die neueste Generation der Smartwatches läuft mit dem neuen Betriebssystem Android L, sie soll alles anzeigen können, was das Smartphone auch anzeigt.</span></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<span style="font-family: inherit;">Eins unterscheidet Smartwatches von herkömmlichen Uhren: Sie sind nicht für die Ewigkeit gebaut. Meine älteste Armbanduhr ist 20 Jahre alt und funktioniert wie immer. Ob meine SW2 in fünf Jahren noch mit dem Mobiltelefon sprechen wird, das ich dann benutze, weiß ich nicht - Wetten abschließen würde ich darauf nicht. Deshalb sollte man die Höhe seiner Investitionen in eine Smartwatch überlegen: Die SW2 stand mal bei Sony mit 200 Euro in der Liste, heute kostet sie mit Plastikarmband noch kurz über 100 Euro. So viel Geld zahlt man/frau auch schnell mal für eine Modeuhr, nur weil sie schick ist. </span></div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-77316632196977436622014-09-03T00:49:00.001+02:002014-09-03T00:49:11.711+02:00Neuer Hut - 2nd EditionVor viereinhalb Jahren habe ich mir einen neuen Helm gegönnt, einen Caberg Sintesi. Jetzt hat der Caberg einen Nachfolger gefunden:<div><br></div><div><div class="separator" style="clear: both;"><div class="separator" style="clear: both;"><a href="https://lh5.googleusercontent.com/-aoaVsbKl5wk/VAZJZI5WuHI/AAAAAAAAAxk/LG4QHMnjz3g/s640/blogger-image-1225670529.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://lh5.googleusercontent.com/-aoaVsbKl5wk/VAZJZI5WuHI/AAAAAAAAAxk/LG4QHMnjz3g/s640/blogger-image-1225670529.jpg"></a> </div><div class="separator" style="clear: both;"><br></div><div class="separator" style="clear: both;">Wer genau hinsieht entdeckt Parallelen, und die haben einen Grund: Der Neue ist ein Blauer Loft Fluo - und er ist, bis auf die auffällige Lackierung und ein paar Details, baugleich mit dem Alten. Caberg kennt man, aber wer zum Henker ist Blauer? Blauer ist eine Trendmarke, die sich damit rühmt, unter anderem diverse US-Polizeieinheiten auszurüsten. Seit einiger Zeit macht Blauer auch in Motorradhelmen - und baut sie natürlich nicht selbst. So war ich sehr überrascht, einen Klapphelm in der Größe 3XL im Blauer-Sortiment zu finden, eine echte Rarität auf dem Helmmarkt. Und als ich ihn sah, habe ich schnell erkannt, dass zumindest die Schale baugleich mit dem Caberg Sintesi ist. Der Rest ist es übrigens auch, nur das Innenfutter haben sie durch einen Lärmschutzkragen ergänzt. Das dürfte den Loft etwas leiser machen als den Sintesi - schlecht wäre das nicht. </div><div class="separator" style="clear: both;"><br></div><div class="separator" style="clear: both;">Der Caberg Sintesi hat mich über 40.000 km durch ganz Europa begleitet. Ich hoffe, der Blauer wird ein ebenso treuer Begleiter.</div><br></div></div>Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-31575125412825531052014-05-22T17:30:00.000+02:002014-05-22T17:41:36.331+02:00Sound im Pluriel: So wird der Citroen C3 MP3- und Bluetooth-tauglich<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-oamRwyEppww/U34WRga4JNI/AAAAAAAAAw4/z8e7UYJoC_4/s1600/2014-05-20+22.55.02.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-oamRwyEppww/U34WRga4JNI/AAAAAAAAAw4/z8e7UYJoC_4/s1600/2014-05-20+22.55.02.jpg" height="111" width="200" /></a>Französische Autos glänzen gern mit einer
Wohlfühl-Ausstattung: Zentralverriegelung, elektrische Spiegel, Bordcomputer,
Licht- und Regensensor, natürlich Klimaautomatik.<a href="http://zonenblog.blogspot.de/2013/11/der-kommende-klassiker.html" target="_blank"> Mein Citroen C3 Pluriel </a>macht
da keine Ausnahme. Dazu gehört auch das werksseitig verbaute Radio. Es klingt
fein, empfängt ordentlich, hat eine Lenkradfernbedienung und spielt CDs. Bloß:
Wer hat heute noch CDs? Und selbst wenn: mehr als 15 bis 18 Titel passen nicht
drauf auf eine Silberscheibe. Man glaubt kaum, wie schnell man sich an einer
solchen Scheibe überhört hat. Mein Pluriel hat unter dem Radio eine Ablagebox.
Dort konnte man sich ab Werk einen 6x-CD-Wechsler einbauen lassen, doch der
löst das Problem nur graduell. Außerdem: Der Erstkäufer meines Autos hat das
Kreuz an dieser Stelle der Bestellung nicht gemacht.</div>
<div class="MsoNormal">
Zum Glück gibt es Abhilfe. Im Netz finden sich Händler, die
digitale Player der Marke Yatour anbieten. Diese kleinen Wunderkistchen bieten
Anschlussmöglichkeit für moderne Speichermedien (USB-Stick, SD-Karte) und
ersetzen den CD-Player. Ich wollte noch einen Schritt weiter gehen und eine
Lösung haben, mit der ich nicht nur meine MP3s ins Auto bekomme, sondern auch
mein Smartphone. Fündig wurde ich bei eBay, dort kaufte ich bei einem Anbieter
namens AutoteileDresden24 ein Gerät mit der Bezeichnung „USB Aux MP3 Bluetooth
Adapter Peugeot 206 307 406 607 807 RD3 Freisprechanlage“. Das Teil hat 85,90
gekostet.</div>
<div class="MsoNormal">
Im Folgenden beschreibe ich, wie ich vorgegangen bin:</div>
<div class="MsoNormal">
<i><b>Wichtig:</b> was ich hier schreibe, gilt nur für meinen C3
Pluriel, Erstzulassung Februar 2005. Welches Gerät Ihr braucht, müsst ihr
gegebenenfalls selbst herausfinden, denn allein beim Pluriel wurde während der
Bauzeit das Radio und die Stromversorgung mehrfach geändert.</i></div>
<div class="MsoNormal">
<b>Schritt 1: Herausfinden, welches Radio man im Auto hat.</b> Beim
C3 gibt es im Wesentlichen Radios von Siemens/VDO der Baureihen RD3 und RD4, es
gibt auch noch RT3 und RT4, die haben Navis drin. Außerdem gab es Radios von
Clarion, die äußerlich genauso aussehen wie die VDO-Radios – aber ganz anders
funktionieren. Mit den Clarions gehen nämlich die Yatour-Player nicht. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-J5sGFWDIFqA/U34PsK60TgI/AAAAAAAAAws/arv1_OpDZHQ/s1600/2013-08-20+18.56.43.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-J5sGFWDIFqA/U34PsK60TgI/AAAAAAAAAws/arv1_OpDZHQ/s1600/2013-08-20+18.56.43.jpg" height="119" width="200" /></a></div>
Normalerweise müsste einem der Citroen-Händler anhand der
Fahrgestellnummer heraussuchen können, welches Radio man im Armaturenbrett hat.
Der Service-Mitarbeiter in der Citroen-Niederlassung am Frankfurter Ring zeigte
sich damit überfordert: Er fand am Computer heraus, dass ich ein Clarion-Radio
verbaut habe, „und da kann man gar nix anschließen“. Ich habe mir daraufhin bei
eBay für 2,95 Euro zwei Montagebügel gekauft, mit der man das Radio aus dem
Einbauschacht ziehen kann. Und siehe da: In meinem Auto sitzt ein RD3 von Siemens-VDO.</div>
<div class="MsoNormal">
<b>Schritt 2: CD-Wechslereingang freischalten lassen.</b> Jeder
halbwegs kompetente Citroen-Schrauber sollte mit der Diagnose-Software am
Zentralcomputer des Wagens (BSI) den CD-Wechsler-Eingang freischalten können.
Nach meinen tollen Erfahrungen am Frankfurter Ring habe ich diese Aufgabe der
Citroen-Werkstatt Stern in München-Allach übertragen, die die Herausforderung
souverän meisterte!</div>
<div class="MsoNormal">
<i><b>Extra-Tipp: </b>Ich würde mir den Yatour-Player erst bestellen,
wenn ich definitiv weiß, welches Radio ich habe und wenn mir einer definitiv
den Wechslereingang freigeschaltet hat. Sonst funzt das ganze nämlich nicht.</i></div>
<div class="MsoNormal">
<b>Schritt 3: Player bestellen, bekommen, auspacken. </b>Das Paket
besteht aus dem Player selbst, der ist kleiner als eine Zigarettenschachtel.
Dazu kommt ein Interface-Kabel zum Radio, außerdem ein Bluetooth-Empfänger, ein
Mikrofon und ein Aux-In-Kabel. Die SD-Karte auf dem Foto war nicht dabei. <o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-yc8svsFe4U0/U34OcDWVePI/AAAAAAAAAwg/hlLDeVYJZBQ/s1600/2014-05-20+22.46.12.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-yc8svsFe4U0/U34OcDWVePI/AAAAAAAAAwg/hlLDeVYJZBQ/s1600/2014-05-20+22.46.12.jpg" height="223" width="400" /></a></div>
<b><br /></b>
<b>Schritt 3a: Speichermedium für Funktionstest vorbereiten.</b>
Der Yatour-Player simuliert einen CD-Wechsler, und das RD3-Radio hat sechs
CD-Tasten. Also formatiert man eine SD-Karte oder einen USB-Stick mit FAT16
oder FAT32 (nicht NTFS oder was Exotisches) und legt für jede CD ein
Verzeichnis an. Die Verzeichnisse heißen CD01 bis CD06. In jedes Verzeichnis
können bis zu 99 MP3-Dateien gespeichert werden. Abgespielt werden sie in der Reihenfolge
des Speicherzeitraums. ID3-Tags werden nicht gelesen.<br />
<br />
<div class="MsoNormal">
<b>Schritt 4: Einbau des Players. </b>Werkzeug braucht man zum
Einbau eigentlich keins, bis auf die Montagebügel zum Abziehen des Radios. Ich
habe etwas Klettband genommen, um den Player, den Bluetooth-Empfänger und das
Mikrofon im Auto zu befestigen. Außerdem etwas Gewebeband, um einige Kabel zu
fixieren. Als erstes zieht man das Radio heraus und macht den Stecker von der
Antenne ab. Dann steckt man den blauen Stecker des Interface-Kabels in den
freien Steckplatz am Radio. In meinem Fall war der Steckplatz etwa dreimal so
groß wie der Stecker. Ich habe den Stecker so reingesteckt, dass er rechts
sauber einrastet. Wofür die anderen Kontakte sind, weiß ich nicht, man braucht
sie auch nicht. Wenn man das Handschuhfach öffnet, dann fühlt man links vom
Handschuhfach flexible Kunststoffschaummatten, die das Handschuhfach gegen das
Armaturenbrett abdichten. Mit etwas Suchen findet man schnell eine Lücke, um
das Interface-Kabel vom Radioschacht aus zum Handschuhfach durchzustecken. </div>
<div class="MsoNormal">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-v32lBcmtfq0/U34OcZEBUjI/AAAAAAAAAwY/WRWmTs9QPFE/s1600/2014-05-20+22.48.20.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-v32lBcmtfq0/U34OcZEBUjI/AAAAAAAAAwY/WRWmTs9QPFE/s1600/2014-05-20+22.48.20.jpg" height="111" width="200" /></a>Hinten
am Player gibt es eine kleine weiße Steckdose, dort wird das Kabel des
Bluetooth-Empfängers angesteckt. Wer will, kann jetzt das Radio wieder locker
in den Radioschacht schieben und einen ersten Funktionstest machen, also Radio
an. Nach Erstinbetriebnahme fängt im Bluetooth-Empfänger eine rote Leuchtdiode
das Flimmern an. Der Empfänger ist dann im Pairing-Modus. Also Smartphone
anschmeißen, BT an und auf Suchen gehen. Wurde das Gerät gefunden, auf
Verbinden drücken. Fragt das Handy nach einer Geheimnummer, lautet die „0000“.
Sollte der Empfänger nicht mehr flimmern, sondern leuchten – oder sollte das
Handy nix finden: Taste am Empfänger drei Sekunden lang drücken und nochmal
probieren. Um Musik zu hören, das Speichermedium (also USB-Stick ODER SD-Karte)
in den Player schieben und am Radio auf die CD-Wechslertaste drücken. Jetzt
müsste im Multifunktionsdisplay so was wie „CD 05, 99 Tracks“ stehen. Dann
dauert es ein paar Sekunden, und das Ding fängt an zu spielen. Hört ihr Musik?
Super, dann ist das ja erledigt.</div>
<div class="MsoNormal">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-5p2JC7TcZiY/U34ObvimiGI/AAAAAAAAAwU/CzxWK9bGBmk/s1600/2014-05-20+22.55.53.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-5p2JC7TcZiY/U34ObvimiGI/AAAAAAAAAwU/CzxWK9bGBmk/s1600/2014-05-20+22.55.53.jpg" height="111" width="200" /></a><b>Schritt 5: Feinmontage. </b>Den Player selbst habe ich mit zwei
Streifen Klettband an die linke Seite des Handschuhfachs geklebt, so dass ich
die Speicherkarte einfach wechseln kann. Wer sich sicher ist, seine Musik nur
via BT vom Handy streamen zu wollen, könnte den Player auch noch besser
verstecken, denn außer zum Speicherwechseln muss man da eigentlich nicht mehr
ran. Dann habe ich das Kabel vom Handschuhfach durch den Radioschacht unter dem
Lenkrad entlang und bis zum Sicherungskasten geführt. Dann an der Kante
zwischen Armaturenbrett und Karosserie hoch zur A-Säule, dort bis zum Hochtöner,
dort kommt das Kabel dann heraus und der BT-Empfänger liegt bei mir auf dem
Armaturenbrett (links vom Tacho). Dort habe ich den Empfänger mit etwas
Klettband fixiert. Der Empfänger muss während der Fahrt leicht zu erreichen
sein, denn die Taste darauf dient zum Annehmen und Abbrechen von Telefonaten.
Hinten am Empfänger sind zwei 3,5mm-Klinkenbuchsen. Eine ist die Buchse für das
Mikrofon, die andere für eine nicht näher beschriebe Fernsteuerung, die man
aber nicht braucht – und die der Händler auch nicht anbietet. Das Mikrofon habe
ich mit Klettband oben an der A-Säule befestigt, und zwar dort, wo eine Nut um
die Säule herum bis zum Türgummi geht. Das Kabel kann man dann prima unter dem
Türgummi verschwinden lassen und es ansonsten so verlegen, wie das
BT-Anschlusskabel schon liegt. Ich hatte am Ende mehrere Kabel in der Ecke,
dort wo das Armaturenbrett mit dem Vorderwagen abschließt, Die habe ich dort
mit etwas gewebeband fixiert. Ziel ist es, dass man den ganzen Zirkus ohne
bleibende Schäden auch wieder rausbauen kann. Wer es stabiler und cleaner haben
will, kommt kaum darum herum, ein paar Löcher zu bohren. Radio wieder reinschieben (vorher gucken, ob auch der Antennestecker wieder drauf ist). Fertig.</div>
<div class="MsoNormal">
<b>Schritt 6: Funktionstest – was kann das Zeug, was kann es
nicht?</b> Wenn ein Speicher im Player steckt, dann kann man mit den Tasten zwischen
den einzelnen CD-Verzeichnissen hin- und herwechseln. Die einzelnen Lieder kann
man über die Lenkrad-Fernbedienung oder die Tasten am Radio anwählen. In der
Bedienungsanleitung werden mehrere Funktionen erwähnt, die der Player im C3
nicht kann, zum Beispiel Shuffle oder Scan. Grund: Diese Funktionen fehlen dem
Radio. Wichtig: Im Player darf immer nur eine Datequelle angestöpselt sein,
also <i>entweder</i> USB-Stick <i>oder</i> SD-Karte <i>oder</i> per Klinkenkabel eingestöpselter,
externer Player. Wer einen externen Player anschließen will, sollte darauf
achten, ihn nicht an die Bordstromversorgung zu hängen, das könnte brummen.</div>
<div class="MsoNormal">
<b>Schritt 7: Bluetooth-Funktionstest.</b> Ich habe den Player mit
meinem Google Nexus 4 gepairt. Ein Tonsignal aus dem Handy übersteuert das
Signal aus dem Player. Bedeutet: Wenn man im Handy Musik laufen lässt, wird
die Musik aus dem Handy wiedergegeben und nicht die aus dem Player. Schaltet
man die Musik am Handy wieder ab (zum Beispiel durch antippen der Pasue-Taste), kommt nach ein paar Sekunden wieder die Musik aus dem Player. Dasselbe ist es mit Stimmansagen aus dem Navi oder – natürlich – bei Anrufen.
Die Musik-Übertragung aus dem Handy erfordert ein Handy, das das BT-Profil A2DP
beherrscht – eigentlich alle Smartphones können das. Die Qualität fand ich
erstaunlich klasse. Man sollte die Wiedergabelautstärke und eventuelle
Klangeinstellungen (Equalizer) am Handy vornehmen, bis der Klang passt. Ist die
Lautstärke am Handy zu hoch, verzerrt die Musikwiedergabe. Noch ein Check: So lange die Anlage unter Strom steht, leuchtet im BT-Empfänger eine rote Lampe. Schaltet man das Radio aus und macht die Tür zu, dann muss die Lampe irgendwann mal ausgehen, sonst zieht das Teil ewig Strom. Also nach 20 Minuten mal gucken, ob alles aus ist. </div>
<div class="MsoNormal">
<b>Was geht nicht (oder ich habe es noch nicht hinbekommen)? </b>Es
gibt keine Möglichkeit, die Musikwiedergabe des Players zu stoppen, also das
Radio (im CD-Wechsermodus) anzuhaben, aber keine Musik aus dem Player zu hören. Das kann blöd sein,
wenn man die Anlage nutzen will, um zum Beispiel die Ansagen des Navis auf dem
Handy über Radio zu hören – aber man will keine Musik. Die Lösung ist banal:
Speicherkarte entfernen. Was ebenfalls (bei mir) nicht geht, ist die Steuerung
der Musikwiedergabe vom Handy über die Lenkradfernbedienung. Titel vor/zurück
geht nicht. Ein Druck auf die Taste am BT-Empfänger setzt die Wiedergabe auf
Pause, ein weiterer startet sie wieder. Was ich noch nicht ausprobiert habe: Lassen sich auch mehrere Handys mit dem BT-Empfänger pairen? Dann könnte meine
Frau einfach ihr Handy benutzen, wenn sie fährt. Und werden Verkehrsdurchsagen
eingeblendet? Ich nehme an, aber ausprobiert habe ich es noch nicht.</div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
Aber insgesamt: Grandioser Kauf.<o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<br />Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-29546066055864656612014-02-27T16:13:00.002+01:002014-02-27T16:13:30.003+01:00Warum Wulff der falsche Mann am falschen Ort war<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-pJJyePkvPsA/Uw9AsEeqMfI/AAAAAAAAAwA/YQAvCfL4dH8/s1600/wulff.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-pJJyePkvPsA/Uw9AsEeqMfI/AAAAAAAAAwA/YQAvCfL4dH8/s1600/wulff.jpg" height="112" width="200" /></a></div>
Christian Wulff ist vom Landgericht Hannover vom Vorwurf der Vorteilsannahme freigesprochen worden. Gut so. Wenn Politiker oder andere gesellschaftliche Gruppen in der Vergangenheit den jeweils amtierenden Bundespräsidenten scharf - und mitunter polemisch - kritisiert haben, dann wurde dies häufig mit dem Vorwurf bemängelt, eine übermäßige Kritik des Bundespräsidenten beschädige das Amt. Das ist natürlich Unsinn: Wir leben in einer freiheitlich-demokratischen Rechtsordung, in der Meinungsfreiheit herrscht und in der man den Bundespräsidenten genauso kritisieren kann wie den Papst oder Michael Schumacher.<br />
<br />
Dennoch bin ich froh, dass das unwürdige Schauspiel vor dem Landgericht Hannover jetzt vorbei ist. Es ist berechtigt und für den Rechtsfrieden notwendig, dass sich ein Staatsoberhaupt auch vor Gericht verantworten muss, wenn es im Verdacht steht, Recht gebrochen zu haben. Aber dann muss ein solches Verfahren auch zügig durchgezogen werden. Wulff selbst hätte das Verfahren abkürzen können, wenn er einen Strafbefehl akzeptiert hätte. Dass er das nicht wollte, kann ich verstehen. Dass die Staatsanwaltschaft nicht aufstecken wollte, als sie sah, wohin das Ganze führt, dafür fehlt mir das Verständnis.<br />
<br />
Was dieses lange Gerichtsverfahren in Vergessenheit zu geraten droht, ist jedoch der eigentliche Skandal. Wulff war für den Posten des Bundespräsidenten nie geeignet. Er war zu jung, er war zu hungrig und politisch nicht überparteilich genug. Das wusste jeder, weshalb die Wahl Wulffs dann auch zur Zitterpartie geriet. Es war Angela Merkel, die Wulff unbedingt im Schloss Bellevue haben wollte - vermutlich um der SPD nicht den Triumph zu gönnen, ihren, den besseren Kandidaten, ins Amt zu bringen - und um einen weiteren innerparteilichen Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Das war ein großer politischer Fehler, der der Bundeskanzerin merkwürdigerweise nie zum Schaden gereichte.<br />
<br />
Wulff will jetzt angeblich wieder als Anwalt arbeiten. Das ist gut so, denn einen Ruf hat er dort nicht mehr zu verlieren. Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-646306910756599292013-12-20T14:50:00.001+01:002013-12-20T14:50:22.723+01:00Singen können sie, die Amis...<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="//www.youtube.com/embed/VAMzAIH12yc" width="560"></iframe><br />
<br />
Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen frohe Weihnachten, einen geschmeidigen Rutsch und so. Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-65221501351382355332013-11-30T01:08:00.000+01:002013-12-02T10:09:48.440+01:00Fahrt im BMW i3: Ernste Ansage aus Bayern<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-eyehVXfQ7E8/UpknS_ZDegI/AAAAAAAAAvw/gr3YXrkQWPw/s1600/BMW-i3-Ionic-Silver-Fotos-Amsterdam-12.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="213" src="http://1.bp.blogspot.com/-eyehVXfQ7E8/UpknS_ZDegI/AAAAAAAAAvw/gr3YXrkQWPw/s320/BMW-i3-Ionic-Silver-Fotos-Amsterdam-12.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Es ist leicht, ihn nicht zu mögen: Der BMW i3 polarisiert</td></tr>
</tbody></table>
Das Kabel ist fast so dick wie der Schlauch einer Zapfsäule. Es verbindet den BMW i3, das erste Großserien-Elektroauto der Bayern, mit einer Gleichstrom-Ladesäule auf dem Hof der BMW-Niederlassung in München-Milbertshofen. Damit lässt sich der Wagen angeblich in einer halben Stunde wieder zu 80 Prozent aufladen. "Ist eine Schutzschaltung drin, die verhindert, dass ich losfahre, wenn das Auto noch am Kabel hängt?" frage ich, und BMW-Azubi Andreas zückt die Funkfernsteuerung. Natürlich fährt der Wagen nicht, wenn er am Kabel hängt, doch die Ingenieure haben sich noch mehr Tricks einfallen lassen: Ist das Auto verschlossen, lässt sich auch das Ladekabel nicht abziehen. Und erst wenn man auch an der Starkstromsäule das Ende des Ladevorgangs bestätigt hat, wird das Kabel endgültig freigegeben. Dass man anschließend noch von Hand zwei Abdeckkappen auf die Steckdosen am hinteren Kotflügel stecken muss, bevor die "Tankklappe" zugeht, wirkt dann schon fast wieder provisorisch.<br />
<br />
<b>Ansonsten muss man</b> lange suchen, bis man am neuen BMW i3 etwas findet, das unfertig und behelfsmäßig aussieht. Die Abdeckung unter der vorderen Service-Klappe etwa, unter der sich die Behälter für Bremsflüssigkeit und Wischwasser verbergen, wirkt etwas labbering. Auch die Kunststoffplatte, die den Kofferraumboden bildet, wirkt leicht, ist aber hochfest. Sie muss im Kofferraum liegen, damit keine schweren Gepäckstücke den darunterliegenden Akku beschädigen könnten. Von der Carbon-Fahrgastzelle sieht man nur dann etwas, wenn man danach sucht, in den Türausschnitten zum Beispiel.<br />
<br />
<b>Das sind Petitessen</b>, ebenso wie das polarisierende Außendesign des i3: Ein kompakter, hoher Minivan mit vier Türen, von denen die hinteren beiden hinten angeschlagen sind und sich nur öffnen lassen, wenn die vorderen Türen offen stehen. Die Gürtellinie des i3 ist zerklüftet, die eckige Front gewöhnungsbedürftig. Seit der "Bangle-Ära" haben BMWs immer wieder für Diskussionen gesorgt, und der i3 macht keine Ausnahme: Auf den ersten Blick ist das Auto einfach nur hässlich. Wenn man dieses Auto nicht leiden mag, ist es einfach: mindestens 35.000 Euro teuer, mit einer lächerlichen Reichweite gesegnet und hässlich wie ein Fiat Multipla - komm, lass uns gehen.<br />
<br />
<b>Doch ich bin gespannt:</b> Konsequent wie kein zweiter deutscher Autohersteller forscht BMW an der Zukunft der Elektromobilität. Bereits zur Olympiade 1972 hatte BMW einen 02er mit Akkus am Start, und vom BMW 1er Active-E hat BMW immerhin 1.000 Stück gebaut, und mit etwas Glück kann man sich heute als DriveNow-Kunde in München eins dieser Elektro-Coupés ausleihen. Rund drei Milliarden Euro soll BMW investiert haben für die Entwicklung des i3, den Einstieg in die Großserienfertigung von Carbon-Strukturen und den Aufbau eines Werks in Leipzig. Seit Jahren fahren in München getarnte Prototypen herum, BMW-Leute berichten davon, dass der Konzern in München-Milbertshofen fieberhaft Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten ausbaut. Kein Zweifel: BMW dreht ein mächtig großes Ding - da verlangt es schon fast der Anstand, dass man es sich einmal ansieht.<br />
<br />
<b>Also einsteigen.</b> Das geht leicht durch die großen Vordertüren mit den überflüssigerweise rahmenlosen Scheiben. Die Fenster gehen beim Öffnen der Tür einen Spalt nach unten und schließen sich wieder akkurat, wenn die Tür wieder geschlossen ist. Bewährte Technik bei BMW-Cabrios, aber wieso bei einem Hochdach-Auto? Wer nach hinten will, hat es etwas schwerer, aber nicht viel. Die hinteren Türen sind schmaler als die vorderen, aber anders als bei normalen Viertürern lassen sich die Vordersitze vorklappen. So kommt man im i3 als Passagier besser auf die Rücksitze als in einem konventionellen Zweisitzer. Wenn man die hinteren Türen aufklappt, fällt noch etwas auf: Der i3 hat keine B-Säule, und das bedeutet für alle, die die Rücksitzbank nicht mit Erwachsenen, sondern mit Kindern in Kindersitzen oder mit ihren Habseligkeiten füllen: Man kommt von schräg vorn an die Sitzbank, was verdammt praktisch ist.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://1.bp.blogspot.com/-j3Tu38kqZQU/Upkl4jIYmlI/AAAAAAAAAvo/CHVxD-Y4bDU/s1600/P90129197a1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="213" src="http://1.bp.blogspot.com/-j3Tu38kqZQU/Upkl4jIYmlI/AAAAAAAAAvo/CHVxD-Y4bDU/s320/P90129197a1.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Praktischer als sie aussehen: Die gegenläufigen Türen</td></tr>
</tbody></table>
<b>Sitz eingestellt</b> (mechanisch), Lenkrad ebenso und die Tür geschlossen. Das Propeller-Logo auf dem Volant sagt, es ist ein BMW. Der Rest sagt es nicht. Normale BMWs sind immer wie etwas zu eng sitzende Anzüge. Zwar bieten sie mittlerweile dank üppiger Sitz-Verstellbereiche auch großen Fahrern genügend Platz, aber sie mauern sie ein. Der i3 ist anders: Das Armaturenbrett gleicht eher einem Design-Sideboard mit zwei Fernsehern drauf, und es ist weit weg. Das rechte Bein wird nicht von einer riesigen Mittelkonsole eingemauert, einen Kardantunnel gibt es nicht. Der i3 ist ein schmales Auto, deshalb fällt auch die Innenbreite nicht fürstlich aus, aber ansonsten ist Platz in Hülle und Fülle, sogar für stabil gebaute Zweimetermänner. Auffallenstes Bedienelement ist ein klobiger Bediensatellit, der hinter dem Lenkrad in Zwei-Uhr-Position hervorlugt. Er vereint den Startknopf, die elektronische Getriebesperre (P) sowie einen Gangwähler (D, N und R). Den Umgang damit lässt man sich exakt einmal erklären, dann hat man es verstanden. Ansonsten fällt auf, dass am Auto zu viele Knöpfe an Lenkrad und Sideboard verteilt sind, deren Funktionen sich nicht auf Anhieb erschließen. Aber egal, die meisten davon braucht man nicht zum Fahren.<br />
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-WxlwxWqzEps/Upklzlu6ALI/AAAAAAAAAvg/t8bKas0W5PQ/s1600/Elektroauto-BMW-i3-innenraum.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="213" src="http://2.bp.blogspot.com/-WxlwxWqzEps/Upklzlu6ALI/AAAAAAAAAvg/t8bKas0W5PQ/s320/Elektroauto-BMW-i3-innenraum.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ganz anders als andere BMWs: Das Interieur</td></tr>
</tbody></table>
<b>Das Fahren.</b> Ein Druck auf den Startknopf (bei getretener Bremse) erweckt den i3 zum Leben, die beiden Displays (eins vorm Lenkrad, eins in der Mitte) leuchten auf und bewerfen den Fahrer mit Informationen, die nicht alle gleich wichtig sind. Und dann löse ich die elektrische Parkbremse und trete sachte aufs Gas. Der i3 setzt sich lautlos in Bewegung. Vom Motor hört man höchstens bei energischer Beschleunigung ein verhaltenes Summen, sonst hört man nichts. Und energische Beschleunigung bedeutet 7 Sekunden von 0 auf 100. Und auch schnell wieder zurück. Anders als andere Autos, die ihren gesammelten Schwung zum Ausrollen benutzen, wenn man mit dem Fuß vom Gas geht, beginnt der i3 sofort mit der Rekuperation, er erzeugt Strom und speist ihn in die Batterien zurück. Das wirkt auf den Vorwärtsdrang wie eine mittlere Bremsung. Stop & Go mit dem i3 ist ein 1-Pedal-Job: Ein Druck aufs Gaspedal lässt den Wagen losfahren. Loslassen bremst der Wagen so stark ab, dass er stehen bleibt. Nebeneffekt: Man braucht bei Stadttempo nur in Ausnahmefällen die Bremse, Gaswegnehmen reicht in 19 von 20 Fällen. Weiterer Nebeneffekt: Will man mit der gerade erreichten Geschwindigkeit weiterfahren, muss man den Gasfuß getreten halten. Eine grafische Anzeige im Monitor am Lenkrad zeigt an, ob das Auto gerade Strom braucht (beschleunigt), Strom erzeugt (rekuperiert) oder seinen Schwung ausnutzt (segelt). Was sich kompliziert anhört, ist in der Praxis ganz leicht, und die Anzeige ist im Grunde so unwichtig wie ein Drehzahlmesser, das hat man schnell im Gefühl.<br />
<br />
<b>Sehr schnell lernt man</b>, den i3 ganz spielerisch mit einem Pedal zu fahren. Die ansatzlose Spurtkraft macht Kolonnenspringen einfach, das Rekuperieren beim Gaswegnehmen senkt den Verbrauch. Der ganze Wagen vermittelt das Gefühl von angenehm aufgeräumter Geborgenheit: Man sitzt gut, sieht ordentlich raus (auch wenn die A-Säulen etwas fett ausgefallen sind) und freut sich an Geräuscharmut und fast völliger Klapperfreiheit. Die Anfassqualität aller Teile reicht von "etwas windig" bis "sauber und präzise". Das Schwere, Tresorhafte ist nicht die Sache des i3, aber er wirkt bei weitem nicht wie eine Klapperkiste. Dazu passt auch der Fahrkomfort, deutlich besser als etwa beim Mini. Man fühlt sich in dem Wagen wohl, und wenn man drauftritt, dann schießt er voran, dass man sich dran gewöhnen könnte.<br />
<br />
<b>Nach einer Stunde</b> kommen wir wieder bei der BMW-Niederlassung am Frankfurter Ring an. Ich parke den Wagen rückwärts ein, auf dem mittleren Display erscheint das Bild der Rückfahrkamera, aber ich komme mit den Rückfahrsensoren des i3 besser klar. Und: Dank Heckmotoren und Heckantrieb können die Vorderräder großzügig schwenken: Der i3 hat einen besonders kleinen Wendekreis. <br />
<br />
<b>Drei große Nachteile</b> hat der i3: Die beschränkte Reichweite von rund 130 km im Komfort-Modus (mit Klima, Belüftung und dem ganzen Klimbim), die schlechte Ausstattung mit Ladesäulen und den hohen Preis. Ansonsten hat BMW da ein erstaunlich fertiges Auto auf die Räder gestellt, das toll fährt und einem nicht auf die Nerven geht. Immerhin, es gibt den i3 auch mit Range Extender: Ein kleiner Zweizylinder-Verbrennungsmotor sitzt dann im Heck, hält den Ladezustand der Akkus aufrecht und vergrößert die Reichweite auf 300 km. Er hat einen mickerigen Neun-Liter-Tank, der aber an jeder Tankstelle wieder aufgeladen werden kann. Das kleine Tankvolumen hat juristische Gründe: Ein E-Auto mit Benzinmotor an Bord bleibt nur so lange ein - steuerlich eventuell bevorzugtes - E-Auto, wie der Benziner nicht die Mehrheit an der Reichweite liefert.<br />
<div>
<br /></div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-43839147468357034982013-11-19T09:26:00.000+01:002013-11-19T09:26:03.823+01:00Premiere: Lieblingskatze.net ist online<div class="separator" style="clear: both;">
<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-Xy1MfYbToCc/Uosbeh0NgWI/AAAAAAAAAvE/zp9UF-9Xve4/s640/blogger-image-298516022.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://lh3.googleusercontent.com/-Xy1MfYbToCc/Uosbeh0NgWI/AAAAAAAAAvE/zp9UF-9Xve4/s640/blogger-image-298516022.jpg" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Heute ist ein großartiger Tag: <a href="http://www.lieblingskatze.net/" target="_blank">Lieblingskatze</a>, das neue Online-Magazin für Katzenfreunde, geht an den Start. Schaut es euch einmal an, der Besuch lohnt sich: <a href="http://www.lieblingskatze.net/" target="_blank">www.lieblingskatze.net</a></div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-37238272809860335882013-11-19T00:19:00.001+01:002014-05-22T17:50:42.382+02:00Der kommende Klassiker<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-UUnHjGV9k4E/UoqgJuJRLiI/AAAAAAAAAu0/Rma7_d0WhvA/s1600/pluri1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-UUnHjGV9k4E/UoqgJuJRLiI/AAAAAAAAAu0/Rma7_d0WhvA/s200/pluri1.jpg" height="118" width="200" /></a></div>
Ich habe ihn schon seit vier Monaten, aber hier ist er noch nie erschienen: Mein neuer Citroen C3 Pluriel. Ich hätte ihn schon längst einmal schön durchfotografieren können, bin aber bislang immer noch nicht dazu gekommen. Deutlich über 100.000 Stück hat Citroen im Zeitraum zwischen 2003 und 2010 von diesem skurrilen Auto gefertigt, knapp 20.000 daon wurden nach Deutschland verkauft. Und einer davon ist jetzt meiner.<br />
Der Pluri, wie ich ihn meist nenne, wird bestimmt mal ein Klassiker: Niemals zuvor - und auch nicht danach - ist jemand auf die schräge Idee gekommen, ein solches Auto zu bauen. Und im täglichen Umgang mit dem Pluri fragt man sich auch manchmal, wie die Ingenieure von ihren Chefs eigentlich die Produktionsfreigabe bekommen haben. Denn: Der Pluri ist vier Autos in einem.<br />
<ol>
<li>Eine Limousine. Genauer gesagt, ein zweitüriges Kompaktwägelchen vom Format eines Fiat 500 auf Cortison.</li>
<li>Ein Cabrio. Der Pluri hat ein elektrisch bedienbares Faltdach, das, wenn man es bis zum Anschlag zurückfährt, ein ganz schön großes Loch ins Auto macht. Drückt man dann nochmal auf den Schalter, dann fährt das Dach über die Heckscheibe und deckt sie ab. Jetzt kann man aussteigen und in einer peinlich genau zu befolgenden Reihenfolge die Heckscheibe (mitsamt Dach) hochklappen, die Heckklappe runterklappen (wie einst beim Mini), einen doppelten Boden im Kofferraum öffnen und die komplette Heckscheibe inklusive Faltdach dort hineinschwenken. Zuvor muss man aber noch die ganzen Abdeckungen herausnehmen, die sich normalerweise unter dem Zwischenboden tummeln. Keine fünf Minuten und zwei Dutzend Handgriffe später hat der Pluri keine Heckscheibe mehr. Dafür wird der (sehr bescheidene) Kofferraum jetzt von einer Hartplastik-Abdeckung verschlossen und die Besatzung sitzt an der frischen Luft. Bei Citroen heißt diese Stellung "Cabriolet"</li>
<li>Ein Spider. Die beiden Dachbögen, die normalerweise das Faltdach führen, lassen sich nach Lösen von insgesamt vier Schnellverschlüssen abnehmen. Danach noch aus der bereits erwähnten Hartplastik-Kofferraumabdeckung die beiden Ecken entnehmen, die hinten die Anschlusstellen für die Dachholme verkleiden, und schon ist das Auto oben ohne. Doch Citroen wäre nicht Citroen, wenn es nicht noch eine Grande Complication gäbe: Die Dachholme sind zwar schnell abgebaut, aber man kann sie nirgends im Auto verstauen, sie müssen in der Garage zurückbleiben. Solange wettertechnisch eine stabile Hochdrucklage vorherrscht, ist das nicht weiter problematisch - und für unerwartete Gewitterschauer gibt es im Zubehör eine Notpersenning. Mit der kann man den Innenraum des Wagens gegen Regen schützen - man kann dann allerdings nicht damit fahren. </li>
<li>Ein Pickup. Wenn man die hinteren Sitze umlegt, verlängert sich die Ladefläche von etwa 40 cm auf rund 1,20 m. Klappt man dann noch die Heckklappe auf, dann wächst die Länge auf über 1,50 Meter, und was dort nicht hineinpasst, hängt eben hinten raus. Geniale Idee, aber leider illegal, denn wenn man mit offener Heckklappe fährt, dann ist das Hecknummernschild nicht mehr zu sehen. Aber dennoch: Die nächste Kommode vom Ikea wird kein Problem sein.</li>
</ol>
<div>
Abgesehen von dieser skurrilen - und in der Praxis nicht besonders praktischen - Dachkonstruktion gefällt der Pluri mit einer üppigen Ausstattung: Eine Klimaautomatik (die richtig gut funktioniert und sogar das Handschuhfach kühlt), eine Automatik für das Licht und die Scheinwerfer (die so naja funktioniert), eine automatische Ölstandskontrolle, die oft Blödsinn anzeigt, ein wirklich gut klingendes CD-Radio, ein allseitig verstellbares Lederlenkrad (was habe ich das vermisst), ein praktischer Bordcomputer, ein unpraktischer Digitaltacho und ein kaum ablesbarer Drehzahlmesser.</div>
<div>
Was der anzeigt, interessiert mich ohnehin nicht wirklich, denn mein Pluri ist ein Sensodrive-Modell. Es hat ein automatisiertes Schaltgetriebe. Das ist ein normales Fünfganggetriebe, das von einem Elektromotor geschaltet wird. Die Kommandos zum Gangwechsel gibt der Fahrer über Schaltpaddel am Lenkrad oder einen Joystick-Schalthebel zwischen den Sitzen. Oder man überlässt diesen Job einem automatischen Schaltprogramm.</div>
<div>
Die ersten zwei Monate war mein Verhältnis zu diesem Getriebe ambivalent, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wer von einer stufenlosen CVT-Automatik (Fiat Punto Speedgear) kommt, muss ein solches Getriebe, das bei den Gangwechseln ruckt und den Motor heulen lässt, als Rückschritt auffassen. Inzwischen habe ich die Vorteile der Sensodrive-Box zu schätzen gelernt. So hat sie einen deutlich besseren Wirkungsgrad: Der Citroen ist größer und hat 30 PS mehr als der Fiat, dennoch braucht er weniger Sprit. Und mit den Schaltpaddeln kann man jederzeit manuell ins Schaltprogramm eingreifen. Auf der Landstraße gelingen Überholmanöver mit dem Pluri deshalb souveräner als mit dem Fiat, obwohl der Citroen mit 1,2 Tonnen deutlich schwerer ist. Und: Der Pluri schaltet sich fast wie ein Motorrad. In den Bergen macht das richtig Spaß. </div>
<div>
A propos Spaß: Im Sommer ist man mit dem Pluri ganz weit vorn. Nach nur zehn Minuten engagiertem Schraubens hat man hinter den Vordersitzen ein Windschott montiert, und wenn man dann die Cabriolet-Stellung (also mit weggeklappter Heckscheibe) herbeiführt, wird der Pluri zum unschlagbaren Landstraßengleiter. Das Dach einfach nur so auffahren ist eher was für die Stadt und die Kurzzstrecke. Bei etwas höheren Geschwindigkeiten wird es überraschend laut und zugig im Wagen, dazu kommt, dass man bei zurückgefahrenem Dach nicht schneller als 80 km/h fahren soll, damit der Fahrtwind keine Schäder anrichtet. Soll es schneller gehen, fährt man das Dach auf die Heckscheibe, dann gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzug - und keinen Durchblick im Innenspiegel mehr. </div>
<div>
Wie gesagt: Das wird bestimmt mal ein Klassiker. </div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-27945473951850934272013-10-01T20:55:00.001+02:002014-10-24T22:13:30.051+02:00Fahrt im BMW 1er Active E<div class="separator" style="clear: both;">
<a href="https://lh3.googleusercontent.com/-CeJrwSxDeb4/UksalRXmpCI/AAAAAAAAAt0/XqAbBTLgDQQ/s640/blogger-image-570854043.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="225" src="https://lh3.googleusercontent.com/-CeJrwSxDeb4/UksalRXmpCI/AAAAAAAAAt0/XqAbBTLgDQQ/s400/blogger-image-570854043.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Dieses Cockpit gehört zu einem sehr begehrten Mietwagen, dem BMW 1er Active E. Von diesem Auto hat das Car-Sharing-Programm DriveNow ein paar in München laufen. Immer sind sie ausgebucht.</div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Bis auf heute.</div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Ich bin gerade dabei, vom Büro zur Tiefgarage zu gehen, um mit meinem Auto nach Hause zu fahren, da steht eins der Autos mit den auffälligen Leiterbahn-Streifen auf der weißen Karosserie in der Bayerstraße - und ist frei. Also kurzerhand den Führerschein mit dem RFID-Chip drauf gezückt, das Auto entriegelt und eingestiegen.</div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Innen ist der Active E eigentlich ein ganz normaler 1er. Mit vielen Knöpfen, einem Multicontroller für das Bord-Entertainment-System und recht bequemen Sportsitzen, mit hellem Leder bezogen. Bevor man mit dem DriveNow-Auto losfahren kann, muss man allerdings einen Kurzlehrgang absolvieren, in dem einem die wichtigsten Eigenheiten des Elektroantriebs nahe gebracht werden. Dazu gehört eine sehr geringe Bodenfreiheit von nur 11 cm ebenso wie die Tatsache, dass die Reichweite ein Thema ist: Mein Auto hat noch für 55 km Strom im Tank. Voll aufgeladen fährt der Active E nach Werksangaben bis zu 160 km weit. Auf der Mittelkonsole sitzt der typische BMW-Automatikwählhebel, den man als Neuling erst einmal nicht begreift. Dabei braucht der Active E kein Getriebe mit mehreren Gängen, der Wählhebel wird nur zum Vor- und Zurückfahren angefasst. Augenfälliger Unterschied zur Benzinversion: Dort wo normalerweise ein großer Drehzahlmesser sitzt, informiert im Active E ein Kombiinstrument darüber, ob das Auto gerade Batteriestrom verbraucht oder - im Schiebebetrieb - Energie zurücklädt (rekupertiert). </div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Die Info-Screens auf dem Bord-Display abgenickt, Fuß auf die Bremse, Startknopf gedrückt - das weiße Stufenheck-Coupé ist startbereit. Ein sanfter Tritt aufs Gaspedal lässt den Wagen lautlos losrollen, einen Leerweg gibt es nicht. Sobald man den Fuß vom Pedal nimmt, verzögert der Wagen, bis er stehen bleibt - und rekuperiert dabei Strom. Das fühlt sich an, als ob man auf die Bremse tritt - eine der wenigen Eigenheiten, die man beim Fahren berücksichtigen muss.</div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Ansonsten fährt sich der Active E erfrischend normal und luxuriös. Vom Elektroantrieb hört man nur ein leises Summen, das ab ca. 30 km/h im Rollgeräusch der Reifen untergeht. Der Federumgskomfort ist okay, das Auto ist hart aber verbindlich: Die 1,8 Tonnen Leergewicht wirken sich positiv auf das ansonsten brettharte 1er Fahrwerk aus. Wer wie ich jahrelang ein Auto mit stufenlosem CVT-Getriebe fuhr, fühlt sich mit der ruckfreien Beschleunigung des Active E sofort heimisch. Nur eins geht nicht: Den Wagen auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigen und dann einfach rollen lassen. Sobald man beim Active E den Fuß vom Gas nimmt, verzögert der BMW, als wenn man durchaus spürbar bremsen würde. Schwung zum Rollen ausnutzen geht so nicht so einfach. Doch nach wenigen Kilometern hat man sich daran gewöhnt und hält das Gaspedal einfach halb durchgetreten. </div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Freunde des alten 3er BMW der Baureihe E30 sehen im 1er Coupe oft den wahren Enkel des E30-Zweitürers. Beim Active E gibt es weitere Gemeinsamkeiten: Der Motor leistet mit 170 PS genauso viel wie der alte 325i, auch die Beschleunigung von 0 auf 100 ist mit 9 Sekunden etwa gleich, obwohl der E-BMW eine halbe Tonne mehr wiegt als der 3er von vor 25 Jahren. Die Beschleunigung fühlt sich recht unwirklich an: Ohne Gebrüll und heulende Maschine schießt der BMW einfach wie vom Gummibald gezogen nach vorn. Das macht Spaß, und an der Ampel ist man mit dem Active E bei Bedarf immer vorn. Die Spitzengeschwindigkeit ist auf 145 km/h limitiert. Das mag damit zusammenhängen, dass der Active E kein Schaltgetriebe hat und der Motor nicht unendlich hoch drehen kann. Es hilft aber sicherlich auch, die Akkureserven zu schonen.</div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Um die Restreichweite kümmere ich mich an diesem Abend nicht, ebensowenig um das Nachladen, um die Akkulebensdauer und die Ökobilanz. Ich stelle den Wagen vor meine Haustür, freue mich beim Rückwärtseinparken über den gut funktionierenden Rückfahrwarner und verriegele das Coupé wieder mit meinem Führerschein.</div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Würde ich mir einen Active E kaufen? Sicher nicht, denn mit der gebotenen Reichweite käme ich zu oft an Grenzen, die ich nicht brauchen kann. Außerdem verkauft BMW den Active E nicht - er wird nur im Rahmen von Feldversuchen ausgeliehen. </div>
<div class="separator" style="clear: both;">
Aber das Fahren hat großen Spaß gemacht. </div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both;">
<br /></div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-85106441302536240912013-08-23T17:25:00.001+02:002013-08-23T17:25:08.630+02:00"Except in Nebraska"Steve Ballmer war 13 Jahre lang (ja, so lange) der Boss von Microsoft. Jetzt hat der 57-Jährige seinen Rückzug innerhalb der nächsten 12 Monate angekündigt. Dieses Video belegt, welche unglaubliche Vertriebs-Power Microsoft mit Ballmers Abgang verloren geht.<br />
<br />
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="270" src="https://www.youtube.com/embed/tGvHNNOLnCk?feature=player_detailpage" width="480"></iframe>
<br />
<br />
Übrigens: Wenn ihr wissen wollt, warum der gute Mann am Ende sagt "Except in Nebraska", dann müsst ihr hier klicken: <a href="http://www.quora.com/Microsoft-History/Why-did-Steve-Ballmer-say-except-in-Nebraska-at-the-end-of-the-Windows-1-0-ad" rel="nofollow" target="_blank">Klick</a>Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-22376308336052592602013-08-07T17:42:00.003+02:002013-08-07T17:42:44.666+02:00Gejammer ohne Folgen<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-ALCyjyFOrJI/UgJqgxsEQ2I/AAAAAAAAAtc/OrOT-i5gmQ4/s1600/Cover15.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://3.bp.blogspot.com/-ALCyjyFOrJI/UgJqgxsEQ2I/AAAAAAAAAtc/OrOT-i5gmQ4/s200/Cover15.jpg" width="140" /></a></div>
Was denkt man sich bei der NSA eigentlich dabei, das Internet einfach so total zu überwachen? Vermutlich nichts, denn schließlich ist das Internet Eigentum der USA. Es wurde von der US-Armee – damals noch als Arpanet – initiiert. Der Sitz der Internet-Verwaltungsorganisation ICANN ist in Los Angeles, die ICANN selbst unterliegt kalifornischem Recht und operiert auf Basis eines Vertrags mit dem US-Wirtschaftsministerium. Die größten Internet-Unternehmen der Welt sitzen in den USA: Google, Amazon, eBay und Facebook haben global wenig Konkurrenz zu fürchten. Das mobile Web ist fest im Griff der US-Konzerne: Fast 100 Prozent aller aktuellen Smartphones laufen mit Betriebssystemen aus Amerika. Natürlich können wir in unseren Facebook Timelines von Angela Merkel fordern, dass sie die NSA in ihre Schranken weist und auf die Einhaltung deutschen Rechts pocht. Allein: Es wird nichts nützen. Wir haben uns viel zu bereitwillig in die Abhängigkeit von einer Technologie begeben, die in beispiellosem Umfang von den USA dominiert wird.<br />
Welche Alternativen gibt es? Bei Licht betrachtet wenige. Es wäre theoretisch denkbar, dass wir ein europäisches Internet-Pendant aufbauen. Doch könnte das genauso attraktiv für die Nutzer und unbürokratisch für die Anbieter ausfallen, wenn es von einer EU-Arbeitsgruppe erdacht würde? Wir könnten darauf verzichten, Angebote von US-Diensten zu nutzen – also Ixquick statt Google, Otto statt Amazon, Quoka statt eBay, Symbian statt iOS. Würde das die NSA daran hindern, weiter das Internet auszuspionieren? Vermutlich nicht. Aber es könnte der erste Schritt sein zu einer europäischen Internet-Kultur, die sich an unseren Bedürfnissen orientiert – und an unserem Rechtsrahmen. <br />
<br />
<i>Diesen Beitrag habe ich in der Ausgabe 15/2013 der Fachzeitschrift <a href="http://www.internetworld.de/heftarchiv" target="_blank">INTERNET WORLD Business</a> veröffentlicht</i><br />
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-5427077300483152682013-05-25T23:40:00.001+02:002013-05-25T23:40:22.270+02:00Champions League<a href="http://1.bp.blogspot.com/-u2uMsBC5Rug/UaEs8CZaelI/AAAAAAAAArc/hcb0z4ZzAMM/s1600/2013-05-25+20.47.56.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="http://1.bp.blogspot.com/-u2uMsBC5Rug/UaEs8CZaelI/AAAAAAAAArc/hcb0z4ZzAMM/s320/2013-05-25+20.47.56.jpg" width="192" /></a>
25. Mai 2013, 20.45 Uhr: Ich habe meine Ausgangsposition erreicht. Während in London das Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund angepfiffen wird, bin ich in Glonn, rund 20 Kilometer östlich von München angekommen und tue das, was ich während wichtiger Fußballspiele am liebsten tue: Ich fahre Motorrad.<br />
Die nächsten zwei, zweieinhalb Stunden werden die Straßen leer, die Mitglieder der Rennleitung vor irgendeinem Fernseher und die Besoffenen in irgendeiner Kneipe sein.<br />
Was ich schon bei Finalspielen zur EM und WM ausprobiert habe, klappt auch heute: Nix los, alles meins. Das Wetter hätte besser sein können, doch meine neue Textiljacke kann auch mal einen Schauer vertragen. Es werden an diesem Abend 193 Kilometer werden, die letzten 60 allerdings Autobahn, weil man nachts auf der Landstraße so schlecht sieht, wo die Kurven verlaufen. Um 22:30 Uhr bin ich wieder zuhause - rechtzeitig, um den Autocorsos aus dem Weg zu gehen, denn die Bayern haben wohl gewonnen, erzählt man mir.<br />
Herzlichen Glückwunsch - und vielen Dank für zwei Stunden freie Fahrt.<br />
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-58707490045735542602013-01-21T09:15:00.000+01:002013-01-21T09:15:12.653+01:00Red-Bullet.net - Das Blog zum Buch<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-70R7nXB0djU/UPz3_VHheoI/AAAAAAAAAqw/pOtxYv24aQE/s1600/RedBullet-Blog.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="212" src="http://1.bp.blogspot.com/-70R7nXB0djU/UPz3_VHheoI/AAAAAAAAAqw/pOtxYv24aQE/s320/RedBullet-Blog.jpg" width="320" /></a></div>Kleiner Hinweis in eigener Sache: Unter <a href="http://www.red-bullet.net">www.red-bullet.net</a> ist ab sofort das Blog zum Roman Red Bullet erreichbar. Dort werde ich Geschichten aufgreifen, die thematisch zum Buch passen. Aktuell online: Bilder von der Mondsonde Grail kurz vor ihrem Absturz. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-23915853805211764302013-01-17T13:52:00.000+01:002013-01-17T13:52:02.110+01:00Wirklich hübsches Viral:<br />
<br />
<br /><iframe width="560" height="315" src="http://www.youtube.com/embed/eryxAcsTcOA" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-22964687355252424342013-01-14T00:48:00.000+01:002013-01-14T00:48:30.954+01:00Kampagnenjournalismus<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-5DSr3p53lVA/UPM_hzQZKLI/AAAAAAAAAqY/cRa9AL0SPNs/s1600/Focus-Shot.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="148" src="http://4.bp.blogspot.com/-5DSr3p53lVA/UPM_hzQZKLI/AAAAAAAAAqY/cRa9AL0SPNs/s200/Focus-Shot.jpg" width="200" /></a></div>
"Focus Online" nennt sie nur noch die "Zwangsgebühr" und stachelt seine Leser zu immer neuen Hasstiraden gegen eine Säule der Demokratie an: Den offentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) und die Gebührenfinanzierung.<br />
<br />
Damit befindet sich der Onlinedienst aus dem Hause Burda in bester Gesellschaft: Auch "Bild" lässt nichts unversucht, die Rundfunkgebührenreform als asozial und ungerecht darzustellen.<br />
<br />
Hinter diesem Kampagnenjournalismus steckt Methode. Es geht gar nicht um die längst überfällige Umstellung der Gebührenfinanzierung von einer Geräte- auf eine Haushaltsbasis, es geht um die Gebührenfinanzierung an sich. Sie erlaubt es nämlich ARD und ZDF, ein qualitativ unerreicht gutes Programm zu machen, ohne sich den Gesetzen des Boulevard zu unterwerfen. Und das stinkt den privaten Medienunternehmern in diesem Land, seitdem es den ÖRR gibt.<br />
<br />
Mich erstaunt in der ganzen Debatte, wie schwach das Wissen um die historischen Gründe für die Einführung des ÖRR-Systems ausgeprägt sind. Die Schöpfer unseres Grundgesetzes hatten vor Augen, welch unheilvolle Wirkung die Kombination aus einem politisch einseitigen Mediengiganten wie Alfred Hugenberg und der staatlichen Propagandakontrolle über den Rundfunksektor entfaltet hat. Deshalb beschlossen sie, dass der Rundfunk in der Bundesrepublik Deutschland föderal organisiert und staatsfern zu sein hat. Staatsfern, das bedeutet auch: Nicht staatlich finanziert, deshalb dürfen ARD und ZDF nicht aus Steuermitteln finanziert werden, sondern müssen eine eigene Gebühr erheben.<br />
<br />
Seitdem es diese Gebühr gibt, wollen sich immer wieder Schlauberger darum drücken mit der Begründung. "Wieso, ich gucke doch nur Private!". Doch die Schöpfer des Grundgesetzes haben den ÖRR als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe definiert, die nicht nur von denen bezahlt wird, denen der ÖRR etwas wert ist, sondern von allen. Es ist wie mit U-Bahnen, öffentlichen Schwimmbädern und Stadtbüchereien: Man muss auch für ihren Betrieb und Ausbau zahlen, selbst wenn man sie nicht nutzt. Und das ist auch gut so. Müssten nämlich U-Bahnen sich aus ihren eigenen Einnahmen decken, dann gäbe es weniger davon - und das würden auch die Nicht-U-Bahnfahrer merken, es wären dann nämlich mehr Menschen auf der Straße unterwegs.<br />
<br />
Es gibt auch in manchen Ländern, in denen es keine Bestandsgarantie für öffentlichen Rundfunk gibt, nichtkommerzielles Radio und Fernsehen. Doch dort hat es keine Chance, im Konzert der kommerziellen Stationen Gehör zu finden, denn guter Journalismus kostet Geld, viel Geld. Anders in Großbritannien (BBC) und in Deutschland (ARD/ZDF): Hier ist der ÖRR so ausgestattet, dass er eine Programmgüte abliefern kann, die den ÖRR im Relevant Set der Zuschauer verankern, denn der beste Informationsrundfunk ist nichts wert, wenn ihn keiner sieht.<br />
<br />
Für den privaten Rundfunk ist der ÖRR eine lästige Konkurrenz, deshalb agitiert er unablässig gegen den ÖRR - unterstützt von Politikern vor allem als dem konservativen Lager. Das verwundert nicht, denn einen ernst zu nehmenden investigativen TV-Journalismus haben die Privaten in Deutschland noch nie hinbekommen, schon ein Polit-Magazin wie "Monitor" sucht bei Pro7 & Co. seine Entsprechung vergeblich.<br />
<br />
Es mag sein, dass es Leute stört, dass sie Volksmusik im Ersten vorgesetzt bekommen, aber Arte, 3sat und ZDF Neo einmal einberechnet, gibt es zu jeder Zeit genügend Alternativen. Dazu die Möglichkeit, auf dem PC, dem Smartphone oder dem Tablet diverse Mediatheken zu nutzen. So was ließe sich durch Werbeeinnahmen allein schwerlich finanzieren, deshalb würde es das auch nicht geben, selbst wenn der ÖRR einfach abgeschafft würde. Und ehrlich: Wann hat das Privatfernsehen in Deutschland das letzte Mal einen bedeutenden Politikskandal aufgedeckt? Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-73972800308200979852013-01-12T20:18:00.002+01:002013-01-12T20:50:59.819+01:00Ich hab's getan: Red Bullet<br />
<div class="separator" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;">
<img border="0" height="320" src="http://2.bp.blogspot.com/-Lb32z_o2VXc/UPGpU0hT2gI/AAAAAAAAAqE/VRzSNWssUKk/s320/Amazon-Cover-final.jpg" width="227" /></div>
<div>
Seit einer Woche ist es jetzt auf dem Markt: Mein erstes Buch. Es ist <a href="http://www.amazon.de/dp/B00AXNQPZI" target="_blank">als Kindle-eBook bei Amazon erhältlich</a>, hat inzwischen schon einige Abnehmer gefunden, und eine erste Rezension gibt es auch schon.<br />
<br />
Das ist alles ganz schön aufregend.<br />
<br />
Red Bullet ist ein Verschwörungsroman. Die Story: Ein finnisches Fischerboot findet im Nordatlantik eine mysteriöse, sowjetische Raumkapsel, die dort offensichtlich schon seit Jahrzehnten im Wasser treibt. Die Kapsel wird geborgen und zur weiteren Untersuchung nach Helsinki gebracht. Ray Higgins, Pressesprecher des NASA, wird von seinem Chef nach Finnland geschickt, um dort gemeinsam mit der ebenso schönen wie ehrgeizigen Fernsehjournalistin Fiona Mulholland eine Reportage über die Untersuchung der Kapsel zu drehen. Was als reiner PR-Einsatz beginnt, gerät bald aus den Fugen, denn eine geheimnisvolle Macht versucht alles, um zu verhindern, dass das Geheimnis der Kapsel gelüftet wird. Und schreckt dabei auch vor Mord und Zerstörung nicht zurück.<br />
<br />
<b>Warum habe ich dieses Buch geschrieben?</b> Die Geschichte der bemannten Raumfahrt - und besonders das Rennen zum Mond - ist für mich eine der faszinierendsten Abschnitte des 20. Jahrhunderts. Wer einmal im Kennedy Space Center in Florida vor einer Apollo-Kapsel gestanden und sich vorgestellt hat, dass mit einer solchen Keksdose Menschen zum Mond und zurück geflogen sind, der kommt nicht umhin, den Beteiligten größten Respekt zu zollen. Gleichzeitig fand das wohl größte Abenteuer der Menschheit mitten im Kalten Krieg statt - ohne den Kalten Krieg hätte es womöglich gar nicht stattgefunden. Noch heute sind die Amerikaner - und auch die Russen - unermesslich stolz auf ihre Erfolge im Weltraum. Ein ideales Feld, um einen Verschwörungsroman anzusiedeln.<br />
<br />
Für mich war die Arbeit am Roman eine sehr intensive Zeit. Als Journalist bin ich es gewohnt, mich erstens an die Fakten zu halten und zweitens mit allem, was ich schreibe, nach wenigen tausend Zeichen fertig zu sein, schließlich haben wir ja nicht unendlich viel Platz im Heft. Aus Dichtung und Wahrheit eigene Fakten zu schaffen, das war eine ganz neue Erfahrung. Obwohl Handlung und Personen natürlich frei erfunden sind, wollte ich ein möglichst realistisches Buch schreiben, alles, was in "Red Bullet" passiert, sollte auch möglich erscheinen. Am Ende habe ich - obwohl die ganze Handlung in meinem Kopf entstanden ist - doch erstaunlich viel recherchieren müssen. Aber es hat mir großen Spaß gemacht.<br />
<br />
<b>Warum gibt es Red Bullet nicht auf Papier?</b> Es war schon immer schwer, einen Verlag davon zu überzeugen, das Buch eines unbekannten Autors zu verlegen. Inzwischen, so haben mir Kollegen versichert, ist es fast aussichtslos. Anstatt deutsche Autoren aufzubauen, kaufen die Verlage lieber Lizenzen von Romanen, die im Ausland bereits gelaufen sind. Ich habe das Manuskript einer Reihe von Verlagen angeboten, die eine Hälfte hat mit einem nichtssagenden Formschreiben abgesagt, die andere noch nicht einmal das. Vom Lektor eines großen deutschen Verlages habe ich gehört, dass dieser Verlag in den fünf Jahren, in denen dieser Mann dort arbeitet, noch kein Manuskript verlegt hat, das ihnen unaufgefordert angeboten wurde. Zum Glück gibt es inzwischen Alternativen: Man kann sein Buch selbst verlegen oder als eBook herausbringen. Bei den üblichen Print-on-Demand-Plattformen gibt es allerdings ein kleines Problem: Der Roman ist recht umfangreich - als Paperback-Ausgabe würde er auf über 500 Seiten kommen. Damit sind die meisten PoD-Plattformen überfordert - und jedes einzelne Buch würde auch sehr teuer.<br />
<br />
<b>Warum Amazon Kindle, warum nicht ein offenes Format?</b> Wenn ich jemanden in der U-Bahn sehe, der auf einem eBook-Reader liest, dann ist es in acht von zehn Fällen ein Kindle. Die Amazon Self-Publishing-Plattform funktioniert für den Autor schnell und einfach. Außerdem bietet Amazon Kindle-Software für alle möglichen Plattformen an: PC, Mac, iOS (iPhone und iPad) und Android. Über den Kindle Cloud Reader kann man Kindle-Bücher sogar auf Linux-Systemen lesen. Ich finde, das ist ganz schön offen.<br />
<br />
Ich würde mich freuen, wenn ich euch auch bald zu meinen Lesern zählen dürfte - nicht nur in diesem Blog.</div>
Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-23572347492527033892012-12-17T20:24:00.000+01:002012-12-23T20:49:54.417+01:00Ein Satz mit X: Das wahr wohl nix, DriveNow<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-fXNJW1JuI9U/UM9hVpJ2RWI/AAAAAAAAApU/bXhi4HsjBfA/s1600/drive-now-iphone-koeln.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="154" src="http://3.bp.blogspot.com/-fXNJW1JuI9U/UM9hVpJ2RWI/AAAAAAAAApU/bXhi4HsjBfA/s320/drive-now-iphone-koeln.jpg" width="320" /></a></div>
Eigentlich ist DriveNow ein cooles Konzept: BMW und Mini haben 300 Autos im Stadtgebiet München verteilt - in anderen Städten gibt es das auch. Man kann sich eins über sein Smartphone reservieren, hingehen, seinen Führerschein (mit einem DriveNow-Sticker drauf) an einen Sensor halten, einsteigen und losfahren. Ist man angekommen, stellt man das Auto wieder ab, hält seinen Führerschein an den Sensor und fertig. Die Kosten: 29 Cent pro Minute Fahren, 10 Cent pro Minute Parken. Na ja, eigentlich.<br />
Heute wollte ich mit einem DriveNow-Mini von der Arbeit heim fahren, weil ich Hemden von der Wäscherei dabei hatte. Es ließ sich zunächst gut an, laut Smartphone stand ein Mini rund 300 Meter von der Wäscherei entfernt, also reserviert (gilt eine Viertelstunde), Hemden geholt, Auto gesucht, aufgeschlossen, Hemden rein und los.<br />
Sofort nach der Abfahrt alarmierte mich das Auto, ich müsse tanken. Der Bordcomputer zeigte eine Restreichweite von sechs(!) Kilometern an. Okay, Tankkarten sind an Bord, also auf zur Tanke, eine Esso liegt am Weg. Dort angekommen, musste ich erst einmal erfragen, mit welcher Karte ich denn tanken könne, denn laut DriveNow-Bordcomputer kann ich bei Total, Shell und Esso tanken, es waren aber nur Karten für Total und Shell an Bord.<br />
<i>Falls das hier ein DriveNow-Kunde liest: Die Shell-Karte geht auch für Esso.</i><br />
Dann wollte ich tanken, was aber daran scheiterte, dass der Tankdeckel sich nicht entriegeln ließ. Auch die Heckklappe und die Beifahrertür waren verriegelt. Also vermutlich irgend so eine Panik-Schaltung für Blondinen, die im Parkhaus Angst vorm Schwarzen Mann haben. Das Problem: Nirgends lässt sich herausfinden, wie der Scheiß-Tankdeckel aufgeht. Verriegeln und wieder Öffnen brachte nichts, Nach einem Entriegelungsknopf suchen brachte auch nichts. Meiner Ansicht nach gehört der Kerl, der das Interior Design dieser Karre verbrochen hat, geteert und gefedert. Im Handschuhfach lag ein Merkblatt für Notfälle, darauf stand eine 0180er Nummer, die ich gern mit meinem Handy angerufen hätte, aber das lag im Kofferraum, und der war verriegelt. So langsam wurde ich etwas missgestimmt. Ich legte dem Mann hinter dem Tankstellenschalter die Situation dar, er zeigte sich einsichtig und gab mir ein Schnurlos-Telefon. Am anderen Ende der Hotline meldete sich eine Stimme und beschied mir, ich würde außerhalb der Geschäftszeiten anrufen, außerdem könne ich mich im Internet informieren...<br />
<i>Falls das hier jemand von DriveNow mitliest: Es war Montag, 18:45 Uhr. Auf der Karte stand etwas von 24h-Service. </i><br />
Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich weitergefahren. Der Sprit hat dann noch bis zuhause gereicht. Immerhin ging zuhause der Kofferraumdeckel wieder auf, sonst hätte ich die Karre glaube ich aufgebrochen. In meiner Mailbox ist jetzt eine Abrechnung angekommen über 8,70 Euro, das macht 30 Minuten. 2 Minuten hatte ich noch in meinen Bonusmeilen, macht also 32 Minuten für fünf Kilometer Fahrt.<br />
Na klasse.<br />
<i>Falls ein DriveNow-Kunde bis hierher mitgelesen hat: In den Mini mit der Nummer M-PY 7425 würde ich an eurer Stelle erst einmal nicht mehr einsteigen, zumindest nicht, solange er in München-Laim steht. Denn viel Sprit kann der nicht mehr im Tank haben. Wirklich nicht<span style="color: #222222; font-family: arial, sans-serif;"><span style="font-size: 12px;">.</span></span></i><br /><b>Update:</b> Gerade (23. Dezember!) kam eine E-Mail von DriveNow. Man entschuldigt sich für mein Ungemach, kann sich den Grund dafür nicht recht erklären und schreibt mir 15 Minuten Fahrzeit gut. Okay, das finde ich in Ordnung.Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8259783865563620552.post-52686740614111358612012-12-03T20:37:00.000+01:002012-12-03T20:37:00.205+01:00Wer Pixar mag......der wird dieses Video lieben:<br />
<br />
<iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="300" mozallowfullscreen="mozallowfullscreen" src="http://player.vimeo.com/video/53476316" webkitallowfullscreen="webkitallowfullscreen" width="400"></iframe>Frank Kemperhttp://www.blogger.com/profile/02494369809299979693noreply@blogger.com0