Montag, 14. Juni 2010

Warum ist eigentlich immer alles so scheiße? (Part two)

Wenn ich mich nicht gerade mit 18-jährigem Edelschrott rumplage, dann fahre ich gelegentlich auch mal ein Auto, das schon im 21. Jahrhundert gebaut wurde: Unseren kleinen Fiat Punto, Baujahr 2001. Das Auto hat meines Wissens vor ein paar Jahren in der ADAC-Pannenstatistik den letzten Platz gemacht, und meine Gefühle diesem Auto gegenüber sind höchst ambivalent. Wenn er läuft, dann ist der Kleine prima: Fährt sich leicht, hat genug Platz, ist schön wendig, braucht wenig Sprit. Wenn er mich allerdings im Stich lässt, dann fallen mir halt wieder die beiden Formulierungen ein, für die FIAT wirklich steht, nämlich "Fix It Again, Tony" und "Fehler in allen Teilen" Zum Glück bleibt er ja nicht so oft liegen.

Wobei - "nicht so oft" ist relativ. Wir haben den Wagen jetzt seit zwei Jahren, und in der Zeit war einmal die Batterie hin, einmal ist der Auspuff abgefallen (auf dem Mittleren Ring am Luise-Kisselbach-Platz, ganz linke Spur, Rush Hour, sehr geil), im Urlaub ging die Klimaanlage nicht, weil sie den Beifahrerfußraum mit Kondenswasser flutete - und jetzt  hat das Auto vorn links auf einmal übel das Poltern angefangen. Wer südeuropäische Autos fährt, der lernt, Klappern zu ignorieren, bis man es nicht mehr ignorieren kann, also ab zum Schrauber mit dem Ofen.

Der war ganz entspannt und meinte, da sei vermutlich die Koppelstange hin, oder eine Feder gebrochen, beides keine großen Sachen, das würde schon mal passieren. Hinten links war die Schlussleuchte durchgebrannt, ich bat ihn, die auch noch zu wechseln. Klar, macht er.

Heute abend haben wir den Wagen abgeholt, es war die Feder.

Die Schlussleuchte hatte er vergessen, also habe ich mir in der Tanke selbst eine Birne gekauft, kann ja nicht so schwer sein.

Ist aber doch schwer. Der Fiat Punto hatte als einer der ersten Kleinwagen Heckleuchten, die über die gesamte Wagenhöhe gehen, also bis in die Dachholme. Diese Lampeneinheiten sind innen mit vier Schrauben verschraubt und mit zwei Schrauben am Auto befestigt. Um an diese Schrauben heranzukommen, muss man zwei Öffnungen in der Innenverkleidung öffen und mit einem Spezialwerkzeug (eine Knarre mit einer 17er Nuss tut's auch) die entsprechenden Muttern abschrauben. Dabei bloß nix falsch machen, sonst verschwinden die Muttern auf Nimnmerwiedersehen im Heck des Autos und bringen einen für den Rest aller Tage durch intensives Geklapper um den letzten Nerv.

Das wäre jetzt alles nicht so schwierig, wenn nicht die Erstbesitzerin dieses Wagens die gute Idee gehabt hätte, ab Werk das Soundpaket inklusive Subwoofer zu bestellen. Und dieser Subwoofer sitzt - genau, im Kofferraum, und zwar auf der Seite. Und er verdeckt das Loch in der Verkleidung, durc das man muss, wenn man die Heckleuchte abschrauben will, weil eine Glühbirne durchgebrannt ist.  Das wäre jetzt noch nicht wirklich ein Drama, denn schließlich kann man doch auch den Subwoofer abschrauben. Nicht wirklich: Eine Befestigungsschraube ist zu sehen, die zweite nicht. Immerhin lässt sich der Subwoofer nach Entfernen der einen, sichtbaren Schraube soweit zu Seite drücken, dass man an die Mutter für die Heckleuchte herankommt. Also, zumindest, wenn man Luigi heißt, Geigenbauer ist und entsprechende Fingerchen hat. Wenn man Frank heißt und etwas solider gebaut ist, wird es unwürdiges Gefrickel. Immerhin, nach rund 45 Minuten war die Birne gewechselt und wieder alles an seinem Platz. Und ich hatte gar keine blutigen Finger. Die hole ich mir nämlich immer nur, wenn vorne eine Lampe durchbrennt.

Wer konstruiert solchen Scheiß?

UPDATE: Der Fiat hat eine Warnlampe, die aufleuchtet, wenn eine Glühbirne der Beleuchtung durchgebrannt ist. Löblich, sollte jeder haben. Aber: Obwohl ich die kaputte Schlussleuchte jetzt ausgewechselt habe, geht die Warnlampe immer noch an. Hmpf.

   

1 Kommentar:

  1. Netter Artikel, aber an der Wortwahl musst Du noch arbeiten. Das S*-Wort in der Überschrift ...

    Gruß!

    Axel

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