In anderen Ländern würden Orte wie dieser "Satellite City" heißen, "Ville d'Espace" oder wenigstens "Gagarinograd", doch wir sind in Deutschland, wo Telefone "Fernsprechapparat" heißen und Briefmarken "Postwertzeichen". Die Behörde, die solche Produktbezeichnungen erfunden hat, ist auch für die Entstehung der Erdfunkstelle Raisting verantwortlich.
Mitten im malerischen Oberbayern, am südwestlichen Ende des Ammersees gelegen, begann die Deutsche Bundespost im Jahr 1963 mit der Errichtung von Satelliten-Funkantennen für die Übertragung von Transatlantik-Telefongesprächen, später auch von TV-Übertragungen.
Die erste Antenne wurde in eine Kuppel mit 32 Metern Durchmesser gebaut, das so genannte Radom. Ursprünglich sollten in Raisting vier solcher Radome entstehen, aber kurze Zeit später entwickelten die Funktechniker Parabolantennen, die ohne die schützende Kuppel auskamen.
Von Raisting aus wurden die ersten Live-TV-Übertragungen aus Deutschland in alle Welt gesendet, es wurden Forschungssatelliten getrackt und wissenschaftliche Daten übertragen. Jede der großen Parabolantennen ist knapp 40 Meter hoch.
Als aus der Bundespost die Telekom wurde, übernahm sie die Anlage. Allerdings machte die Glasfasertechnik die Satellitenübertragung zunehmend unwirtschaftlich, außerdem benötigen moderne Kommunikationssatelliten wie der Astra deutlich kleinere Antennen. Wenn heute eine Satelliten-Live-Übertragung gebraucht wird, zum Beispiel zur Fußball-WM 2006, greifen die Fernsehanstalten auf die Satellitenanlage im Fernsehzentrum München-Unterföhring zurück.
Ende 2005 fuhr die Telekom in der Erdfunkstelle Raisting die letzte Schicht, im Januar 2006 wurde die Anlage an das US-Telekommunikations-Unternehmen Emerging Markets Communications Inc. (EMC) verkauft, heißt es bei Wikipedia. EMC stellt insbesondere im Auftrag von Hilfsorganisationen und verschiedenen Agenturen der Vereinten Nationen weltweit satellitengestützte Telekommunikationslösungen bereit.
Seit 2004 gibt es den "Förderverein Industriedenkmal Radom Raisting e.V." , der das Radom als Technik-Denkmal erhalten und ausbauen will - seit 1999 steht das Radom unter Denkmalschutz. Im Sommer wird die Außenseite des Radoms als Kino-Leinwand zweckentfremdet. Nach einer Information der Gemeinde Raisting vom Frühjahr 2008 sind derzeit noch sieben Antennen der Erdfunkstelle aktiv. Wie lange das noch so bleiben wird, ist unklar. Deshalb mein Rat: Fahrt hin und seht Euch die gewaltigen Antennen mit eigenen Augen an, solange es sie noch gibt.
Ich war heute da, die Bilder seht Ihr hier .
Mitten im malerischen Oberbayern, am südwestlichen Ende des Ammersees gelegen, begann die Deutsche Bundespost im Jahr 1963 mit der Errichtung von Satelliten-Funkantennen für die Übertragung von Transatlantik-Telefongesprächen, später auch von TV-Übertragungen.
Die erste Antenne wurde in eine Kuppel mit 32 Metern Durchmesser gebaut, das so genannte Radom. Ursprünglich sollten in Raisting vier solcher Radome entstehen, aber kurze Zeit später entwickelten die Funktechniker Parabolantennen, die ohne die schützende Kuppel auskamen.
Von Raisting aus wurden die ersten Live-TV-Übertragungen aus Deutschland in alle Welt gesendet, es wurden Forschungssatelliten getrackt und wissenschaftliche Daten übertragen. Jede der großen Parabolantennen ist knapp 40 Meter hoch.
Als aus der Bundespost die Telekom wurde, übernahm sie die Anlage. Allerdings machte die Glasfasertechnik die Satellitenübertragung zunehmend unwirtschaftlich, außerdem benötigen moderne Kommunikationssatelliten wie der Astra deutlich kleinere Antennen. Wenn heute eine Satelliten-Live-Übertragung gebraucht wird, zum Beispiel zur Fußball-WM 2006, greifen die Fernsehanstalten auf die Satellitenanlage im Fernsehzentrum München-Unterföhring zurück.
Ende 2005 fuhr die Telekom in der Erdfunkstelle Raisting die letzte Schicht, im Januar 2006 wurde die Anlage an das US-Telekommunikations-Unternehmen Emerging Markets Communications Inc. (EMC) verkauft, heißt es bei Wikipedia. EMC stellt insbesondere im Auftrag von Hilfsorganisationen und verschiedenen Agenturen der Vereinten Nationen weltweit satellitengestützte Telekommunikationslösungen bereit.
Seit 2004 gibt es den "Förderverein Industriedenkmal Radom Raisting e.V." , der das Radom als Technik-Denkmal erhalten und ausbauen will - seit 1999 steht das Radom unter Denkmalschutz. Im Sommer wird die Außenseite des Radoms als Kino-Leinwand zweckentfremdet. Nach einer Information der Gemeinde Raisting vom Frühjahr 2008 sind derzeit noch sieben Antennen der Erdfunkstelle aktiv. Wie lange das noch so bleiben wird, ist unklar. Deshalb mein Rat: Fahrt hin und seht Euch die gewaltigen Antennen mit eigenen Augen an, solange es sie noch gibt.
Ich war heute da, die Bilder seht Ihr hier .
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