Sonntag, 27. September 2009

Warum Franz Müntefering jetzt (endlich) zurücktreten muss

Die SPD hat mal wieder ihr schlechtestes Wahlergebnis seit '49 eingefahren. In ersten Reaktionen vertrat SPD-Parteichef Franz Müntefering die Ansicht, das Programm der SPD bedürfe keineswegs einer grundsätzlicher Überarbeitung. Tja, Herr Müntefering, wieso sind dann mehr als zwei Millionen ehemalige SPD-Wähler heute nicht zur Wahl gegangen? Wieso hat die SPD seit 1998 (dem Amtsantritt der Regierung Schröder) mehr als die Hälfte ihrer Wählerstimmen eingebüßt? So sieht keine Krise aus - das ist eine kontinuierliche Abwärtsbewegung über ein Jahrzehnt! 

Es war in den Monaten (wenn nicht: Jahren) vor der heutigen Bundestagswahl nahezu körperlich spürbar: Die SPD ist einfach out. Und Leute wie Sie tragen daran die persönliche Schuld. Sie haben Undinge wie die Rente mit 67 mitbeschlossen, ohne dafür zu sorgen, dass Leute über 40 auch noch eine reelle Chance auf einen neuen Job haben. Ihre Partei hat mitgeholfen die Mehrwertsteuer auf 19 Prozent anzuheben - mehr als Sie selbst zuvor gefordert hatten. Ihre Partei hat mitgeholfen, dass die Bundeswehr in Afghanistan steht (was wollen wir dort?). Schließlich: Wir sind ja hier im Internet: Ihre Partei hat eine dermaßen lausige Internet-Politik gemacht, das tat schon weh. 

Dennoch: Ich habe heute SPD gewählt. Ein Fehler, ich weiß. Wird nicht wieder vorkommen, zumindest nicht so lange, wie Sie im Amt sind. Deshalb meine Forderung: Treten Sie zurück.

Heute noch. 

1 Kommentar:

  1. Du wählst SPD und weisst am gleichen Tag das es ein Fehler ist? Komisch...

    Und Afghanistan: Die Nato hat den Verteidigungsfall beschlossen. Da kann man nicht einfach aus einem Bündnis austreten wenn es einem grad gefällt. Aber das ist in Deutschland so - für den Frieden kämpft man gern... solange dabei keiner stirbt.

    Jan

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