Gerade hat ein Mitarbeiter der Hamburger Flughafen-Security Gefahr vom Flugverkehr der Bundesrepublik abgewendet - indem er meine Frau zwang, eine viertelvolle Dose Nivea Creme Soft in den Mülleimer zu werfen. Eine inhaltliche Erklärung für sein Verhalten konnte der Mann nicht liefern. Auf die Frage, wie es eigentlich sein könne, dass dieselbe Dose tags zuvor in München problemlos die Sicherheitskontrolle passieren konnte - natürlich verpackt in den vorgeschriebenen Klarsichtbeutel und von einem Security-Menschen handkontrolliert - wusste der Mann in Hamburg keine Antwort. "Daran kann man nichts ämdern", war seine lakonis he Aussage. "Doch, man kann." meine Antwort darauf. Sein Rat: Beschweren Sie sich doch in Brüssel!"
Das sollte man in der Tat tun. Vielleicht bekäme man dann auch Antwort auf die Frage, wieso in Hamburg dicke Abfallcontainer stehen, in die Flugreisende die Dinge einwerfen müssen, die die Security für gefährlich erklärt hat - in München sind mir diese Container noch nie aufgefallen. Noch interessanter dürfte die Antwort auf die Frage sein, wieso es möglich ist, sich für diese hoheitliche Prozedur gegen Aufpreis eine bevorzugte Behandlung (Fast Lane) zu erkaufen.Sonntag, 22. November 2009
Samstag, 21. November 2009
Englisch ist nicht alles
Dienstag, 17. November 2009
Bella Italia
Ist es eine gute Idee, im November mit dem Motorrad nach Italien zu fahren? Grundsätzlich schon, wenn das Wetter es zulässt, wenn Resturlaub zu vernichten ist und wenn die beste Ehefrau von allen nichts dagegen hat (An Details wie diesen erkennt man die allerbesten Ehefrauen). Also, drauf aufs Krad und ab in den Süden. Der Kessekberg bei Kochel ist an einem Dienstagmorgen ein einsames Vergnügen, Innsbruck strahlt im Licht der Herbstsonne, die Brenner-Bundesstraße ist eine Pracht. Dann, am Brennerpass, eine erstaunliche Wetterkapriole: Auf einen Schlag ist es total bewölkt - und wird empfindlich kalt. Aber es bleibt trocken, und gegen kalte Finger hilft die Griffheizung. Vom Brenner bis nach Bozen sind es noch knapp hundert Kilometer, eine gute Stunde, wenn man Valentino Rossi imitieren will und keine Angst vor den Carabinieri hat. Ich lasse es locker angehen, wechsle erst einmal mein getöntes gegen das klare Helmvisier und halte mich brav an die Limits. Mehrere LKW reizen dazu, doch etwas Kampfnie zu fahren und sie zu vollstrecken, doch dann biegen sie ab, bevor es spannend wird. Als ich in Bozen ankomme, ist es halb drei Uhr nachmittags. Rund 260 Kilometer bin ich gefahren - eine schöne Etappe.Mein Lieblingshotel in der Via Brennero hat noch ein Zimmer für mich. Den Rest des Nachmittags verbringe ich mit einem Spaziergang durch die Innenstadt. Ich mag Bozen, es hat viel von seiner einstigen Tümelei abgelegt. Danach noch ein Telefonat mit der Daheimgebliebenen, etwas Lümmeln im Hotel und dann auf in die Stadt, essen gehen.
Morgen geht's zurück. Schade, ich könnte immer weiter fahren.