Donnerstag, 28. Januar 2010

Würde dieser Mann ein iPad kaufen?

Der Gottesdienst ist vorbei, Steve Jobs kreißte und gebar das iPad. Während die Apple-Markenbunnys das Gesehene offenbar noch intellektuell und moralisch verarbeiten müssen, waren die Kritiker schneller.

Hier seht Ihr eine erste Evaluation, wie Apples neue Tatsch-Handheld bei Personen aus dem - sagen wir mal - oberen Management im Bereich Völkermord und Kriegsverbrechen ankommen. Hinweis: Normalerweise sind ja Youtube-Filme umso besser, je lauter man den Ton dreht. Das gilt hier nicht. Ton aus, sonst funktioniert das ganze nicht.



Ob der Mann im Film recht hat mit seinen Einschätzungen, vermag ich nicht zu beurteilen. Schließlich hatte ich das fragliche Gerät noch nicht in der Hand.

Update: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Seit Mitte April 2010 verfolgt die Constantin Film AG die parodistische Bearbeitung von Szenen aus dem Bernd-Eichinger-Film "Der Untergang" und hat dafür gesorgt, dass entsprechende Szenen aus YouTube gelöscht werden. Angesichts der Tatsache, dass die Produktion des Filmes unter anderem mit meinen Steuergeldern finanziert wurde, finde ich dieses Vorgehen - gelinde gesagt - unschön. Ohne die Unterstützung der Gesellschaft hätte Eichinger diesen Film nicht drehen können - jetzt könnte er der Gesellschaft ja mal etwas zurückgeben. Laut Wikipedia betrachtet "Der Untergang"-Regisseur Oliver Hirschgiebel Parodien auf seinen Film übrigens als Kompliment. So sind sie eigentlich auch gemeint. Aber das wird Bernd Eichinger vermutlich nie verstehen - er ist ja auch schon über 40...

Dienstag, 26. Januar 2010

"My English makes me nobody after"

Das war der Wahlspruch eines Klassenkameraden, der gemeinsam mit mir auf der Oberstufe war. Der Kollege hatte offensichtlich Schwierigkeiten mit der englischen Sprache.

Aber der ist dann auch nicht EU-Kommissar geworden.



(Ton zwingend erforderlich. Beißholz auch.)

Montag, 18. Januar 2010

Berater im Wahn

Für den Kabarettisten Volker Pispers zählt die Gilde der Unternehmensberater zu "Berufen, die die Welt nicht braucht".

Da hat der Mann womöglich nicht ganz unrecht.

Passend dazu: Der Werbespot von Accidenture (MP3-Datei bitte mit rechtem Mausklick runterladen)

Montag, 11. Januar 2010

Bye Bye, AOL Deutschland

Es war im Sommer 1995. Ich war als Redakteur bei der Consumer-Electronics-Zeitschrift HiFi Vision zuständig für Computer und Neue Medien. Wer damals online gehen wollte, hatte mehr oder weniger zwei (halbwegs bezahlbare) Optionen: CompuServe oder T-Online. Dann kam der Paukenschlag: America Online, der damals größte und modernste Onlinedienst der Welt, wollte sich mit Bertelsmann zusammentun, dem damals größten Medienhaus Europas - und die Konkurrenz wegfegen.

AOL sollte das neue Kind heißen - und ich gehörte zu dem kleinen Kreis der Privilegierten, die zum Beta-Test eingeladen wurden. Die Diskette, die man mir damals zuschickte, habe ich heute noch. Und als ich im Oktober 2009 Marianne Stroehmann traf, damals seit einem knappen Jahr Chefin der AOL-Werbetochter AOL Advertising, erzählte ich ihr davon. Eine solche Diskette, mutmaßte Stroehmann, sei heute bestimmt einiges wert.

Zwei Monate später - kurz vor Weihnachten, wurde Stroehmann Geschäftsführerin von AOL Deutschland. Ich schrieb ihr eine Glückwunsch-Mail und bat sie um ein Interview nach den Weihnachtsfeiertagen. Sie bedankte sich und sagte zu.

Heute morgen um zehn war unser Interview-Termin. Ich wartete vor meinem Computer auf den Anruf aus der AOL-Zentrale - er kam nicht. Am Nachmittag erreichte mich eine anonyme Mail: Bei AOL würden die Lichter ausgehen, ein Drittel der Gesamtbelegschaft müsse gehen, in Europa gar jeder Zweite. Ein Nachbohren beim Pressesprecher brachte die Gewissheit: AOL Deutschland wird dicht gemacht, alle Büros geschlossen, 140 Mitarbeiter gekündigt. 

So schade es ist, diesen großen Namen aus der deutschen Internet-Szene verschwinden zu sehen - es war vorhersehbar: Seit der DSL-Revolution von T-Online im Jahr 2000 war AOL auf dem absteigenden Ast. Das Konzept eines geschlossenen Portals hatte sich überlebt, damit auch das Alleinstellungesmerkmal von AOL. 2006 gab man das Zugangsgeschäft auf, noch ein Grund weniger für ehemalige AOL-Kunden, ausgerechnet die AOL-Seiten anzusurfen.

Dass Stroehmanns neuer Bürostuhl ein heißer sein würde, hatte ich geahnt. Innerhalb von nur zwei jahren war sie die dritte Deutschland-Statthalterin. Dass der Stuhl so heiß sein würde, wusste ich freilich nicht.

Meine AOL-Mailadresse habe ich noch. Mal sehen, wie lange sie noch funktionieren wird.  



Freitag, 8. Januar 2010

Man glaubt seinen Augen nicht

Glücklich, wer einen Computer mit HD-Videoausgabe und einen großen Bildschirm hat. Denn der kann sich diese schönen Bilder formatfüllend anschauen und die angenehme Musik dazu genießen.

The Third & The Seventh from Alex Roman on Vimeo.

Und dann kann er versuchen, sich den Aufwand vorzustellen, den es bedeutet hat, diesen Film zu produzieren. Kein einziges Stück Film wurde belichtet, keine Kamera war beteiligt. Alles nur am Computer gerendert.

Unglaublich, nicht?