Donnerstag, 31. März 2011

Rechtzeitig zum Saisonstart: Erste Hilfe Reloaded

Sicherheit - wir alle wissen es - ist gerade bei Motorradfahrern das A und O. Und da bei den meisten Verkehrsteilnehmern die Teilnahme am Erste-Hilfe-Kurs ja schon ein paar Tage her ist, kommt ein kleiner Auffrischungs-Clip sicherlich nicht ungelegen. Deshalb - und nur deshalb - hier ein informativer kleiner Film aus England.



Was aus Sicht des besorgten Kradisten stört: Die Abnahme des Helms wird nicht gezeigt.

Aber das hätte vermutlich die Frisur ruiniert.

(Ach ja: Ton kann, muss aber nicht unbedingt.)

Samstag, 26. März 2011

Nordlichter über Tromsø

Ole Christian Salomonsen ist ein norwegischer Fotograf. Hier ist sein erstes großes Stop-Motion-Videoprojekt, es zeigt eins der faszinierensten Naturphänomene auf unserem Planeten: Die Nordlichter. Über eine Zeitspanne von sechs Monaten erstellte Salomonsen mehr als 50.000 Einzelbilder mit einem ziemlichen Gerätepark an DSLR-Kameras, Objektiven und Kamera-Dollys. Er selbst schreibt: "Mein Ziel war es, die faszinierenden Nordlichter in der Geschwindigkeit darzustellen, in der sie tatsächlich ablaufen."

Mehr über Salomonsen erfährt man auf seiner Website

Dienstag, 22. März 2011

In eigener Sache

Wenn die Analytics-Auswertung stimmt, dann hatte der Zonenblog in den vergangenen 30 Tagen erstmals mehr als 2.000 Seitenaufrufe von über 1.300 Besuchern.

Vielen Dank für dieses rege Interesse!

Go viral!

Der Herr Mittermeier macht Werbung für ein schweizerisches Kaltgetränk, und zwar viral:




Sehenswert. Ton ist Pflicht.

Montag, 14. März 2011

Motorbike & Bollywood

Die werbeagentur Wieden + Kennedy hat einen sehr schönen Werbespot für Royal Enfield gemacht.



(Ton sollte an sein, finde ich)

Sonntag, 13. März 2011

Kuhtreiben im Altmühltal

Darf man - während die Welt sorgenvoll nach Japan blickt und sich fragt, ob dort eine Katastrophe im Gang ist, die Tschernobyl noch in den Schatten stellen könnte - mit seinen Gedanken abschweifen und einfach einen Tag lang Spaß haben mit seinem neuen Spielzeug?
Ich finde: Ja. Die armen Japaner hat es extrem hart getroffen. Aber es hilft ihnen keinen Jota, wenn ich sorgenvoll zuhause sitze und zweiminütlich die diversen News-Seiten im Internet refreshe. Wer diese Haltung zynisch findet, der möge an dieser Stelle bitte mit dem Lesen aufhören.
Denn ich hatte diesem Samstag einen genialen Tag, mit meinem neuen Spielzeug und mit drei Spielkameraden. Nachdem ich mit meiner neuen BMW R1100GS bislang nur wenig gefahren bin, traf ich mich mit ein paar Kumpels aus dem TDM-Forum.
Die Voraussetzungen sind perfekt: Meine neue GS steht seit Faschingsdienstag auf neuen Reifen (Metzeler Tourance EXP), sie hat frisches Öl und neue Bremsflüssigkeit im Leib, ein neuer Kupplungszug macht das Kuppeln zum Vergnügen, und das Navi, das ich bereits an meiner Yamaha hatte, werkelt jetzt an der BMW. Die hässliche Topcase-Adapterplatte auf dem Gepäckträger ist ab (braucht noch einer ein Topcase? Bitte Mail!), statt dessen ist der originale Haltebügel wieder dran. Außerdem habe ich den Soziussitz abgenommen und statt dessen eine Tasche auf dem Rahmen befestigt, in der meine Regenklamotten auf ihren Einsatz warten (und das Ösi-Verbandspaket, das ich hoffentlich nie brauchen werde). Zwei weitere Sorgen haben sich vor der Tour in Luft aufgelöst: Das ABS besteht jetzt wieder den Selbsttest nach dem Start, nachdem mein Mechaniker die Ansteuerung geändert hat - und meine gute alte TDM ist vom Hof, am Tag zuvor hat sie ein netter Mensch gekauft, bar bezahlt und mitgenommen. Möge sein Spaß an ihr riesengroß sein.
An diesem Samstag sitze ich kurz vor neun auf der GS und drücke den Startknopf. Schüttelnd erwacht der 1083 ccm große Zweizylinder-Boxer zum Leben. Die ABS-Warnlampen blinken im Takt, das Antiblockiersystem ist im Selbsttest-Modus. Nach wenigen Metern ist ein scharfes Klacken zu hören, die Lampen gehen aus, das ABS ist aktiv. Im Navi habe ich eine Adresse in Markt Indersdorf eingegeben, eine knappe Stunde Fahrt rechnet der elektronische Lotse vor.
Seitdem ich das neue Motorrad habe, bin ich etwa 250 Kilometer damit gefahren, dennoch ist noch vieles ungewohnt. Zum Beispiel die Betätigung der Blinker, mit je einem Schalter links und einem rechts, und dazu noch einem Rücksteller rechts, nicht zu verwechseln mit der Hupe, die ist links. Wenigstens vergesse ich nicht, den Blinker nach der Kurve zurückzustellen, denn die Blinkerkontrollampen sind hell und auffällig. Mit jedem Kilometer merke ich, wie ich mich mehr an die GS gewöhne. Das leichte Abkippen in die Kurven, was mich zuerst noch irritierte, wird inzwischen als Wendigkeit dankend zur Kenntnis genommen, das leichte Eigenleben an der Hinterhand, das mir zunächst etwas Unsicherheit verschaffte, erweist sich als harmlose Lastwechselreaktion des Kardans.
Ich lande schnell in Markt Indersdorf bei Hans, einem geschätzten Mitglied des TDM-Forums und bekennendem Lästermaul. Die Straße vor seinem Haus sei unbefestigt, hatte er zuvor gepostet, ob das denn meine BMW auch schaffen würde...
Hans packt seine Frau Moni hinten auf seine Yamaha TDM 900 und fährt voran in Richtung Neuburg an der Donau, dort treffen wir an einer Esso-Tankstelle auf Hilmar, der mit seiner neuen Yamaha YZF 1200 Super Ténére da ist, Yamahas Antwort auf die große GS und Objekt der Begierde für viele TDM-Fahrer. Wir fachsimpeln ein Weilchen, trinken einen Kaffee, dann geht es los Richtung Kipfenberg. Dort geht es plötzlich über eine kleine, kurvige Seitenstraße steil einen Hügel hinauf, zum Denkmal für die geografische Mitte Bayerns, die sich hier befindet. Wir posieren für ein Gruppenfoto, als mich eine SMS erreicht: In einem japanischen AKW droht ein GAU, es hat sich eine Explosion ereignet. Hilmar hat bereits in verschiedenen Kraftwerken gearbeitet. Er beruhigt uns - das sei bestimmt nicht so schlimm, wie es aussieht. Sein Wort in Gottes Ohr.
Danach brechen wir wieder auf und fahren über die Jura-Hochstraße nach Eichstätt. Die beiden Kollegen fahren zügig und routiniert, aber nicht auf der letzten Rille. Tempolimits werden so interpretiert, dass auch eine Radarfalle nicht den Rest des Tages ruinieren würde. Und ich wundere mich über Moni. Sie folgt mit ihrem Körper so genau den Bewegungen von Hans, dass man von hinten gar nicht erkennen kann, dass sie zu zweit auf dem Motorrad sitzen - ein perfektes Team.
In Eichstätt fahren wir hoch zur Willibaldsburg. Es ist ein komisches Gefühl, mit dem Motorrad die steile Anfahrt zum Burginnenhof hochzufahren - als wir oben ankommen, sind wir fast allein dort. Aber die Wirtschaft hat schon offen, wir dürfen uns an den Stammtisch setzen und genießen die Frühlingssonne. Während wir Brotzeit machen, füllt sich der Hof, mehr und mehr Ausflügler - darunter auch viele Motorradfahrer nutzen die Gelegenheit und genießen den tollen Ausblick. Zeit für uns, unsere Kräder zu satteln und den sportlichen Teil des Tages zu beginnen. Doch zuvor braucht meine GS noch etwas Sprit. Wie viel sie genau verbraucht, konnte ich noch nicht ermitteln, aber der etwas größere Tank gegenüber der TDM gibt ihr mehr Reichweite.
Dann übernimmt wieder Hilmar die Führung und wir folgen der Altmühl über Dollnstein bis nach Treuchtlingen. Das ist eine der schönsten Motorradstrecken Oberbayerns, und uns kommen jede Menge motorisierte Kollegen entgegen. Die Kurven sind durchaus anspruchsvoll, aber speziell verkleidete Leitplanken zeigen, dass sich jemand um die Sorgen der Motorradfahrer gekümmert hat. Die Kollegen legen ein ordentliches Tempo vor, das ich aber halten kann. Das Schöne beim Fahren mit Guide ist, dass man sich um die Route nicht kümmern muss. Der Nachteil: irgendwann weiß ich nicht mehr, wo ich bin. Eine Kurve reiht sich an die andere, so langsam komme ich in den Flow.
Irgendwann ist es genug. Schließlich müssen wir auch noch nach Hause kommen. Über Monheim und Schweinspoint (den Ort gibt es wirklich) landen wir in Marxheim, wollen noch in Ruhe einen Kaffee trinken. Mittlerweile ist es 16 Uhr nachmittags, Marxheim hat komplett die Bürgersteige oben und mein Navi weist mich dezent darauf hin, dass es noch mehr als 110 km bis nach hause sind. Ich empfehle mich und trete die Rückreise an.
Das Navi leitet mich über die B16 und B13 in Richtung München. Nicht besonders anspruchsvoll zu fahren, aber man kommt voran. Hinter Pfaffenhofen an der Ilm weiche ich vom Kurs ab und folge einer Strecke, die ich vor über zehn Jahren oft gefahren bin - als Testredakteur einer Lkw-Zeitschrift. Über Scheyern, Triefing, Habertshausen, Priel, Petershausen und Hohenkammer lande ich schließlich in Unterschleißheim-Lohhof. Dort fahre ich auf die Autobahn und lasse die GS laufen. Über 180 schafft sie mit mir schwerem Kerl oben drauf - schneller muss es auch nicht gehen. Als ich zuhause ankomme, ist es viertel vor sechs. Rund 350 Kilometer bin ich an diesem Tag gefahren. Und ich weiß, was ich getan habe.

Sonntag, 6. März 2011

Captain Willie will mein Motorrad kaufen

Was macht der gemeine G.I. in Afghanistan, wenn er nicht gerade die Freiheit der westlichen Welt verteidigt? Er surft im Internet umher auf der Suche nach einem schmucken Kraftrad, mit dem er seinen Freunden und der einheimischen Damenwelt imponieren kann.
So wie Captain Dwire Willie Baum. Er stieß auf die Verkaufsanzeige für meine Yamaha TDM 850 auf Mobile.de und verliebte sich sofort in das schmucke Macho-Gerät. Kann ich gut verstehen, ist mir vor ein paar Jahren ja nicht anders gegangen. Na, und weil Willie nicht besonders gut deutsch spricht, hat er mir auf englisch eine Anfrage geschickt:
Hello How are you? my Name is Cpt, DWIRE WILLIE BAUM, I am right now in Afghanistan and I want to buy your motorcycle, I will buy it at your given price. I think I need more picture and more details about the motorcycle for my inspection. ID: cptjimovia@yahoo.com Thanks Cpt, DWIRE WILLIE BAUM

Irgendwie ein netter Mensch, dieser Captain Willie. Hält für unsere Freiheit den Allerwertesten hin und will noch nicht einmal beim Preis handeln. Ich wusste gar nicht, dass Yamaha TDM 850 in Afghanistan so selten sind, dass man sie extra aus Deutschland importieren muss. Doch auch anderswo ist mein Präzisionskrad gefragt. Ein gewisser Wyatt, der Vorwahl seines Telefons nach zu urteilen lebt er in England, schreibt mir:
Hallo Verkäufer, Ich sah Ihr Fahrrad beim Surfen über das Internet und bin bereit und interessiert, um Ihre bike.Get zurück zu mir kaufen über meine E-Mail, wenn der (Fahrrad) ist immer noch zum Verkauf stehen. Sie sind der 1. Besitzer? Staat seinen Zustand? Senden Sie ihren jüngsten Bilder, wenn available.What ist Ihr letztes Angebot? Sie können auch rufen Sie mich auf meinem Handy +447011135580, +447031833025 freuen uns auf Sie über die Anzeige, Soonest.Next lesen Hinweis Wyatt English ================== Hello seller, I saw your bike while surfing via the internet and am willing and intrested to buy your bike.Get back to me via my email if the (Bike) is still available for sale. Are you the 1st owner? State its condition? Send its recent pictures if available.What is your last offer?You can also ring me on my mobile +447011135580,+447031833025 look forward to read from you about the advert, Soonest.Next Wyatt

So wie ich das sehe, gibt es weder einen Wyatt, noch einen Willie, die an meinem Motorrad insteressiert sind. Es geht eher um Geld, genauer gesagt: Um mein Geld. Wenn ich auf diese Anfragen eingehe, wird man mir bald anbieten, die Maschine zu kaufen, wenn ich für den Transport ans Ziel sorge. Dazu schickt man mir dann einen Scheck über die Kaufsumme und das Geld für den Spediteur. Daraus kann ich dann die Versandkosten bezahlen, also muss ich die erste einmal vorlegen. Dann platzt der Scheck. Oder der Spediteur holt das Motorrad ab - und dann platzt der Scheck.
Wer so doof ist, auf eine solch billige Masche reinzufallen, der hält Karl Theodor zu Guttenberg vermutlich auch für einen fähigen Politiker.
Allerdings: Dass Mobile.de nicht in der Lage ist, diese Betrugs-Mails automatisch zu erfassen und auszusondern, ist in meinen Augen ein Armutszeugnis.

UPDATE: Inzwischen habe ich das Motorrad verkauft. An einen deutschen Käufer. Und er hat bar bezahlt.

Freitag, 4. März 2011

Elvis lebt

Seit knapp zwei Wochen sind wir zu dritt. Unser neuer Mitbewohner heißt Elvis und ist fünf. So ungefähr, haben die vom Tierheim gesagt, denn Elvis ist eine Fundkatze, deshalb weiß niemand genau, wann er geboren wurde, wo er bis jetzt gelebt und was er erlebt hat. Elvis hat ein unheimlich weiches Fell und sagenhaft zarte Tatzen, deshalb glauben die vom Tierheim, dass er kein Freigänger ist, also keine Katze, die es gewohnt ist, draußen herumzustreunen. Denn das könnten wir ihm nicht bieten in unserer Stadtwohnung im 3. Stock.
Ansonsten soll es ihm an nichts mangeln. Seit vergangenem Wochenende hat er einen stabilen Kratzbaum, und so langsam finden wir auch heraus, was er gerne frisst und was nicht ganz so gern. Er ist jedenfalls ein ganz lieber Zeitgenosse, der es mag, ausgiebig gekrault zu werden.
Wer sich jetzt auch sofort eine Katze aus dem Münchner Tierheim holen möchte, der sollte noch einmal gründlich darüber nachdenken. Wenn er nach dem Nachdenken immer noch findet, dass das eine gute Idee ist, dann sollte er mal auf die Website des Tierheims gehen, dort werden immer wieder Tiere vorgestellt, die ein neues Zuhause suchen. Noch besser ist es, einfach einmal in München-Riem beim Tierheim vorbeizuschauen. Unser Elvis war nämlich noch gar nicht online, als wir ihn entdeckt haben.