Freitag, 28. August 2009

Fahrt im Smart - diesmal hybrid und offen

Neulich habe ich hier ja schon einmal von meinen Erfahrungen mit dem Smart berichtet, den ich zwei Tage lang als Leihwagen durch die Gegend gescheucht habe. Heute ergab sich die Gelegenheit, einmal eine kleine Stadtrunde mit dem neusten Smart zu drehen, und zwar mit dem Smart Passion mhd Cabrio.

Was ist anders? Nun, erstens war das heute ein Cabrio, und zweitens hatte das Auto einen so genannten Micro Hybrid Drive. Alles andere ist eigentlich unverändert geblieben, wer meinen Fahrbericht vom Dezember 2008 nachlesen möchte, der klicke bitte hier.

Das Cabrio
Das Faltdach des Smart ist eine Mischung aus einem klassischen Faltschiebedach, wie man es zum Beispiel von alten Käfern kennt und einem richtigen Klappdach. Es wird elektrisch betätigt, und das geht auch während der Fahrt. Zunächst faltet sich das Dach auf Höhe der B-Säule zusammen, so dass man im Grunde den Effekt eines großen Schiebedachs hat. Drückt man den entsprechenden Knopf länger, klappt das Dach mitsamt der Heckscheibe um und faltet sich über dem Ablagefach Kofferraum zusammen. Zurück bleiben die Dachholme, die A- und B-Säule miteinander verbinden. Wer die auch loswerden möchte, muss anhalten. Dann lassen sich beide Dachholme mit wenigen Handgriffen herausnehmen und in einem maßgeschneiderten Fach in der Heckklappe verstauen, das dauert keine zwei Minuten. Diese Lösung ist erheblich besser als zum Beispiel beim Citroen C3 Pluriel, der ebenfalls abnehmbare Dachholme hat - aber keine Möglichkeit, diese im Auto zu verstauen. Wenn man die dann zuhause in der Garage lässt, dann darf unterwegs kein Gewitter kommen...

Verglichen mit einem richtigen Cabrio ist der Cabrio-Effekt allerdings eingeschränkt: Während man etwa in einem BMW 3er oder einem Mazda MX5 wirklich mit dem Kopf im Freien sitzt, ist einem beim Smart immer präsent, dass die hinteren Seitenscheiben, die B-Säule und natürlich das Dach selbst hinter einem hoch aufragen. Weiterer Nachteil des Smart Cabrio: Sowohl offen als auch geschlossen ist das Auto nach hinten ziemlich unübersichtlich. Immerhin: Beim Generationswechsel 2008 verpasste Smart dem Cabrio eine Heckscheibe aus beheizbarem Glas, vorher war sie aus Plastikfolie.

Während andere Cabrios oft offen besonders viel Stauraum bieten, ist es beim Smart umgekehrt: Das gefaltete Verdeck verhindert, dass man im Kofferraum Gepäck hoch stapeln kann. Aber zwei Kisten Bier passen immer rein - wer mit einem MX5 leben kann, kommt auch mit dem Platz im Smart klar. Keine Nachteile sind mir in Sachen Stabilität aufgefallen: Wie auch der Festdach-Smart macht das Cabrio einen soliden, gut verarbeiteten Eindruck. Klappt man das Verdeck zu, ist der Unterschied im Fahrgefühl zum Normal-Smart gering - nur das Glasdach fehlt dann natürlich.

Der "Hybridantrieb"
"Mein" Smart war mit einem 0,9-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit 61 PS ausgestattet. Dazu kommt der Micro Hybrid Drive, abgekürzt mhd. "Hybridantrieb" ist dafür eigentlich eine irreführende Bezeichnung, der Motor verfügt über einen riemengetriebenen Generator, der gleichzeitig als Anlasser fungiert. Anders als andere Hybridautos kann der Smart mhd nicht elektrisch anfahren oder gar komplett elektrisch rollen. Dafür schaltet eine Elektronik den Benzinmotor aus, wenn er nicht gebraucht wird. Im Prospekt steht etwas von Geschwindigkeiten unter 8 km/h, das konnte ich in der Probefahrt nicht nachvollziehen. In der Praxis geht der Smart-Motor aus, sobald man zum Stillstand kommt, und zwar innerhalb von ein, zwei Sekunden. Nimmt man dann den Fuß von der Bremse, läuft der Motor wieder an, und zwar dank der mhd-Technik ganz sanft und ohne das ansonsten übliche Anlasserwimmern.

An die Start-Stopp-Automatik gewöhnt man sich schnell: Da die Automatik der meisten Autos im Stand normalerweise leicht "kriecht", steht der Automatik-Fahrer an Ampeln und an Einmündungen ohnehin immer auf der Bremse - dann ist beim Smart der Motor aus. Sobald man den Fuß von der Bremse hebt, ist der Motor wieder da, man steigt aufs Gas und fährt los. Die Verzögerung gegenüber einem bereits laufenden Motor beträgt vielleicht eine Sekunde, wenn es hoch kommt. Will man das nicht, kann man die Start-Stopp-Automatik auch abschalten. Apropos abschalten: Die mhd-Mimik arbeitet nur, wenn man auf der Bremse steht und die Schaltung im Automatikmodus ist. Wer zum Beispiel an einem Bahnübergang warten will, kommt nicht umhin, die Zündung auszuschalten, denn auch im Leerlauf springt der Motor sonst an, wenn man den Fuß von der Bremse nimmt - die Handbremse ändert daran auch nichts. Vielleicht ist die Batterie schuld an diesem Verhalten, denn alle elektrischen Verbraucher einschließlich Klimaanlage und Servolenkung bleiben komplett funktionstüchtig, wenn mhd den Motor zum Schweigen gebracht hat.

Smart verspricht im Stadtverkehr eine Spritersparnis von 20 Prozent - ob das in der Praxis auch hinhaut, konnte ich nicht überprüfen. Aber etwasd sparen tut mhd bestimmt, und ein Auto, das im Stillstand leise ist, ist auch was Feines. Davon abgesehen wirkte der 61-PS-Motor auf meiner Probefahrt nicht übermäßig spritzig, sondern eher etwas träge. Der Vorteil dieser Auslegung: Die verhältnismäßig sanften Schaltrucke und das angenehme Motorengeräusch täuchen darüber hinweg, dass hier eine vergleichsweise winzige Blechbüchse unterwegs ist. Wenn man allerdings Leistung braucht und das Gaspedal voll durchtritt, dauert es gefühlt recht lange, bis sich das Getriebe um einen niedrigeren Gang bemüht hat. Wer einmal ein Auto mit stufenlosem CVT-Getriebe gefahren hat (zum Beispiel den Fiat Punto Speedgear), fragt sich, warum Smart nicht endlich einmal ein solches Getriebe in seine Autos baut.

Der Preis
Der Smart Passion Cabrio mhd mit CD-Radio kostet rund 16.500 Euro. Das ist zwar ein Haufen Geld, aber dafür ist er eines der wenigen Autos in dieser Größe, in denen auch größere Menschen halbwegs sitzen können und das serienmäßig mit Automatikgetriebe geliefert wird. Andererseits: Für das Geld bekommt man zum Beispiel auch ein BMW 320i Cabrio mit Automatik, als Gebrauchtwagen von 2002, mit 25.000 km auf der Uhr...

Donnerstag, 27. August 2009

Nokia ist schuld

Heute bekam ich zweimal Anrufe von Simyo - offenbar hat der Telefonprovider nicht vor, die Sache mit dem nicht funktionierenden Internet-Zugang im Münchner Westen auf sich sitzen zu lassen (löblich). Der erste Anrufer erwischte mich im Büro und fragte nochmal ab, wo denn die Störungen genau aufgetreten seien. Er notierte sich meine Postleitzahl, erklärte mir, man habe meine Probleme mit "hoher Priorität" an E-Plus weitergeleitet, habe aber noch kein Feedback erhalten und werde mich sofort in Kenntnis setzen, wenn etwas vorliege.

Okay, das war jetzt - sagen wir mal so: Sehr nett, aber nicht unbedingt zielführend.

Nachmittags erreichte mich ein weiterer Anruf, dem ich leider nur begrenzt folgen konnte: Erstens erwischte mich der Mann in der Parkgarage eines Supermarktes, die zwar nicht unterirdisch lag, aber dennoch so viel Stahlbeton enthielt, dass die Funkverbindung nicht die beste war. Zweitens sprach der Mann ein ziemlich heftiges Bayerisch (die maue Sprachverbindung hat es nicht einfacher gemacht). Und drittens scheint der Mann auf einem Funkmast zu leben, seinen Kindern als Gutenachtgeschichten Fehlerprotokolle vorzulesen und mit seiner Frau nur in Cobol zu sprechen. Mit anderen Worten: Er hatte so richtig superschwer Ahnung von Mobilfunk-Netzinfrastruktur - und hat meine Ahnung da wohl ein bisschen überschätzt. Dumm, dass ich nicht mitgeschnitten habe, denn was der Funkwellen-Guru da erzählte, war hochinteressant.

Also, ich versuche mal eine Zusammenfassung (und bitte um Verzeihung, wenn einige Details nicht ganz akkurat sind):

Zunächst einmal war es wohl effektiv so, dass Simyo im Juli und August massive technische Probleme im Internet-Zugang hatte, offenbar lokal auf meine Gegend beschränkt. es mussten wohl Sendeanlagen gewartet werden, es gab Softwareprobleme, und dann dachte man, es sei jetzt alles wieder in Ordnung. Das Problem, wenn ich den Mann richtig verstanden habe: Die Funkzelle geht manchmal in eine Art Schlafmodus, dann kann man sie zwar erreichen, aber Signale werden nicht weitergeleitet. Das ist in der Praxis ziemlich blöd, denn das Handy zeigt vollen Empfang, dennoch passiert nichts. Solche "Sleeping Cell"-Probleme können offenbar auch dafür sorgen, dass Handys keine Anrufe empfangen, obwohl sie aufgeladen, eingeschaltet und empfangsbereit sind. Das, so meinte der Mann, dürfte nur ganz selten einmal vorkommen, eigentlich gar nicht, aber die Software von Nokia (offenbar sind die Sendeanlagen von Nokia) hätte halt so ihre Bugs. Dauernd kämen Updates, dann dächte man, es sei in Ordnung, naja.

Sehr interessant auch die Aussagen des Fachmanns zum Nebeneinander von UMTS und GPRS (also GSM) in einem Netzwerk. UMTS würde nur funktionieren, wenn die Signalqualität im Netz hoch genug sein - wohl gemerkt: Die Signalqualität, nicht die Signalstärke. Wenn das Handy über UMTS eine Verbindung aufbauen will und feststellt, dass die Signalqualität für UMTS nicht ausreicht, dann wird automatisch auf GPRS (oder häufig auf den GPRS-Standard Edge) umgeschaltet. Das Problem dabei: Dieses "Handover" dauert rund 20 Sekunden, innerhalb derer keine Datenübertragung möglich ist. "Hatten Sie schon mal Verbindungsabbrüche nach dem Wählen?" Ja, ich kann mich dran erinnern.

Wie geht es weiter? Der Simyo-Mann hat mir geraten, ich sollte mein Handy mal auf GPRS-Empfang umschalten, dann müsste es eigentlich ohne Probleme gehen. Und Edge sei für Handys eigentlich ja auch nicht schlecht. In einer Woche will er wieder anrufen, ich soll mal sehen, wie sich das in der Zeit entwickelt.

Und toll wäre es natürlich, wenn Nokia die Software für ihre Mobilfunk-Sendeanlagen mal auf die Reihe kriegen könnte. Mal sehen, ob ich das noch erlebe.

UPDATE: Gerade rief ein netter Mensch vom Simyo-Kundensupport an und sagte mir, sie hätten das Feedback von der technik bekommen, dass jetzt alle Probleme behoben seien. Ich solle bitte mein Handy einmal aus- und wieder anschalten, dann müsste wieder alles klappen. Na, das mache ich doch gerne!

Montag, 24. August 2009

Rein oder nicht rein?

Ja, es geht immer noch um mein Verhältnis zu Simyo. Nein, es ist immer noch nicht in Ordnung. Ich habe mir gerade die - durchaus interessanten - Aktivitäten angesehen, die Simyo im Web 2.0 am Laufen hat. Es gibt eine Gruppe in Facebook, Simyo unterhält offenbar mindestens zwei Blogs, und wenn man in seinem eigenen Blog was zu Simyo schreibt, dann wird das offenbar durchaus registriert. Toll, toll.
Nicht so toll ist, dass mein Handy mit meiner Simyo-Karte hier in München-Laim schon wieder nicht ins Internet geht. Eine Woche hat es jetzt funktioniert - und jetzt funktioniert es schon wieder nicht, obwohl mein Handy vollen Empfang und ein 3G-Netz signalisiert. Das parallel benutzte Handy mit einer Ja!Mobil-Karte (D1-Netz) kommt übrigens am selben Fleck, nämlich auf dem Balkon meiner Wohnung, ganz problemlos ins Netz. Warum dann nicht bei Ja!Mobil bleiben? Nun, erstens ist Ja!Mobil - vor allem in Sachen Internet - deutlich teurer als Simyo, man berechnet mir 39 ct. statt 24 ct. pro Megabyte. Dreist fand ich auch, dass man diese 39 ct. erst berechnet, wenn ich zuvor im Internet einen bestimmten Tarif angewählt haben, der keinerlei Nachteile gegenüber dem Normaltarif hat, nur dass er billiger ist. Warum wird dann ein solcher Tarif nicht von vorn herein eingestellt? Was mich bei Ja!Mobil außerdem stört, das ist die unflexible Art der Bezahlung. Bei Simyo kann ich (fast) bezahlen wie ich will: Prepaid, Postpaid, Abbuchung, Kreditkarte, automatische Aufladung, wenn mein Guthaben unter ein gewisses Niveau sinkt etc. Bei Ja!Mobil muss ich mir Bons zum Aufladen kaufen, und die gibt es nur bei bestimmten Supermärkten. Dazu kommt eine merkwürdige Sache: Die Sprachqualität mit Ja!Mobil erscheint mir deutlich schlechter als mit Simyo.
Außerdem will ich nicht dauernd allen möglichen Leuten eine neue Telefonnummer geben müssen.
Also habe ich meine Simyo-Karte wieder in mein Handy geschoben, alle Einstellungen wieder auf Simyo umgebogen - und ein paar Tage hat es auch gut funktioniert (hier bei mir zuhause. Woanders hat es eigentlich immer gut funktioniert). Jetzt funktioniert es nicht mehr - ich bin genervt.
Falls jemand von E-Plus das liest: Ihr habt im Münchner Westen ein Netz-Problem. Neulich war ich in Nymphenburg (in Sichtweite vom Schloss), und da hatte ich auch kaum Empfang.

27. 08. 2009: UPDATE 1: Vor einer halben Stunde rief ein netter Mensch vom Simyo-Service an, um mir mitzuteilen, dass Simyo mein Problem mit hoher Priorität an E-Plus weitergeleitet habe. Er notierte sich auch noch mal meine Postleitzahl, weil ich nach wie vor glaube, dass es sich um ein lokales Problem handelt. Wir haben ein bisschen über die Symptome geplaudert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir beide nicht wissen, woran es denn genau liegt. Der Mann äußerte allerdings die Vermutung, die Störungen könnten auch damit zusammenhängen, dass E-Plus derzeit massiv seine Netz-Infrastruktur in Richtung höhere Datenraten ausbaue - vielleicht sei deshalb "mein" Einwahlknoten manchmal einfach überlastet - und dann gelte "Sprache vor Daten". Er versprach, mir ein Feedback zu geben, sobald er selbst eins habe.

27. 08. 2009: UPDATE 2: Seit gestern funktioniert das Internet via Simyo übrigens wieder. Mal schauen, ob das jetzt mal hält.

Stay tuned!

Mittwoch, 12. August 2009

Über das Erkalten einer Freundschaft

Ich schreibe diese Zeilen auf meinem Handy und werde sie gleich per UMTS ins Netz schicken. Noch vor ein paar Wochen hätte ich dafür meine Simyo-SIM benutzt, aber seit rund drei Wochen bekommme ich damit keinen vernünftigen Internet-Zugang hin. Simyo weiß von der Sache, aber es passiert nichts. Also habe ich mir gestern abend eine jamobil-Card gekauft und die Simyo-Karte ins Zweit-Handy gesteckt. Internet mit Jamobil ist zwar teurer als Simyo, aber funktoniert problemlos. Schade, ich wäre gern bei Simyo geblieben, aber ohne Internet am Handy bringt es das auch nicht. Wer mich kennt, weiß, wie er an meine neue Handynummer kommt.

Posted via email from frank kemper's posterous

Montag, 10. August 2009

Schutz vor Schmuddelfilmen

Aufgemerkt! Dieser freundliche junge Mann erklärt Euch, wie Ihr vermeidet, Euch auf Youtube Videos anschauen zu müssen, die Euch nicht gefallen.



(Der Sportskamerad spricht englisch, aber das macht die Sache nur noch schöner)

Samstag, 8. August 2009

Nieten an den entscheidenden Stellen

Am Mittwoch hatte ich eine Premiere, auf die ich gern verzichtet hätte: Ich hatte meinen ersten richtigen Motorradunfall. Am Ende einer Autobahnabfahrt (Wer die Ecke kennt: A96 in Richtung Lindau, Abfahrt Gräfelfing) macht die Straße einen weiten Bogen, um dann auf eine Hauptstraße zu treffen, an der es etwas unübersichtlich zugeht. Ich komme also dort angefahren, muss gleichzeitig in drei Richtungen schauen, sehe vor mir diese Frau in ihrem Golf Kombi, die nach rechts abbiegen will, denke noch, dass sie jetzt gleich abbiegt, und als ich das nächste Mal hinschaue, steht sie da immer noch. Also kräftig in die Bremse gegriffen - zu kräftig: Das Vorderrad rutscht weg, das Motorrad legt sich auf die Seite, ich falle rechts daneben. Das Motorrad rutscht ohne mich noch einen Meter und kracht mit der Verkleidung gegen den Stoßfänger des Golf.

Ich rapple mich sofort auf, bin ganz erstaunt, dass eigentlich nix wirklich weh tut. Die Frau steigt aus ihrem Auto, das Motorrad liegt mit laufendem Motor da, Flüssigkeiten laufen raus. So können wir das nicht lassen. Ich bringe mit dem Killschalter den Motor zum Stehen, ein anderer Motorradfahrer hilft mir, die Yamaha (230 kg) aufzurichten.

(An dieser Stelle kommen ein paar undruckbare Flüche).

Zufällig ist ein Krankenwagen der Johanniter vor Ort. Sie fragen mich, ob mir was fehlt: Mein rechtes Knie tut mir weh, aber nicht in der Qualität "Meniskus zerschmettert" oder "Sehne gerissen", sondern eher oberflächlich, als wäre ich ganz leicht mit dem nackten Knie gegen Beton gehauen. Ich muss also mit dem Knie auf die Straße geschlagen haben. Mit dem Ellenbogen auch, daran kann ich mich noch erinnern, obwohl der Sturz unglaublich schnell ging: Bremsen, zapp - Motorrad liegt und ich daneben. Ich schaue am rechten Ärmel meiner nagelneuen Motorrad-Lederjacke herunter: Nichts, allenfalls ein bisschen Staub. Und meine Hose? Ich habe eine spezielle Motorrad-Jeans an, die an den entscheidenden Stellen mit Kevlarfasern verstärkt ist und an den Knien und an der Hüfte Einsteck-Protektoren besitzt. Dennoch sieht sie wie eine normale, etwas legere Jeans aus, die man problemlos auch den ganzen Tag im Büro tragen kann, wenn man nicht gerade in einer Bank arbeitet. Ist sie in Fetzen? Keineswegs, sieht ganz manierlich aus.

Nochmal Glück gehabt. Die Johanniter wollen aber ihren Job machen, fragen, ob sie mich untersuchen dürfen. Ich sage, mir fehlt nix, aber wenigstens Blutdruck (hoch) und Puls (da) lasse ich messen. Nein, danke, ins Krankenhaus möchte ich nicht gefahren werden.

Danach das ganze Programm: Die Sanitäter haben die Polizei gerufen, die kommt und nimmt den Unfall auf ("Müssten wir eigentlich nicht machen, gab ja keinen Personenschaden"). Die Unfallgegnerin bleibt bei all dem sehr gelassen und ist wie ich froh darüber, dass die Flüssigkeiten auf der Straße von meinem Motorrad stammen und nicht von mir. Ein Bekannter von ihr kommt vorbei und nimmt ihren Sohn mit, der auf dem Rücksitz saß. Papierkram, die Polizei will Führerschein und Kfz-Schein sehen, die Unfallgegnerin hat ihren nicht dabei, egal. Schließlich kommt der ADAC-Abschleppwagen und lädt mein Motorrad auf. Ob es noch fährt, weiß ich nicht - und will es jetzt auch nicht gleich ausprobieren. Gemeinsam mit dem ADAC-Mann fahre ich in die wenig entfernt gelegene Werkstätte für 2-Radmechanik und stelle denen mein lädiertes Krad vor die Füße. Auftrag: Schauen, ob was Gröberes kaputt ist (Woher kamen die Flüssigkeiten?). Kosmetisch hat meine TDM leider ganz schön was abgekriegt. Vor allem die Verkleidung hat's erwischt. Auf der rechten Seite sieht man deutlich die Ecke, die vom Asphalt abgeschmirgelt wurde, auch einen Blinker hat's erwischt. Zum Glück hatte ich Koffer montiert - jetzt hat zwar der rechte Koffer noch ein paar Kratzer mehr, dafür konnte die Maschine nicht auf meinen Fuß fallen. Auf der linken Seite ist die Verkleidung mehrfach tief gebrochen - hier hat sie offenbar die Golf-Stoßstange geküsst.

Die neuralgischen Teile sehen dagegen noch sehr gut aus: Motor scheint unberührt, Spiegel sind dran, Griffe und Hebel auch - und jetzt, wo das Motorrad steht, läuft auch nichts mehr raus. Herr Klaaßen von der Werkstatt verspricht, sich um die Essentials zu kümmern, die Kosmetik kann ich später selbst machen. Einen Tag später kommt der erlösende Anruf: "Ihre Maschine ist fertig, da fehlt sich an sich nix." Die Gabel sei etwas verspannt gewesen, berichtet Herr Klaaßen, aber das sei nicht tragisch und bereits behoben. Ich könne sie jetzt abholen. "Wie fühlen Sie sich denn heute?" fragt der Meister zum Abschluss noch am Telefon, "Oft kommen die Beschwerden erst am Tag danach." In der Tat fühle ich mich, als hätte ich einen Tag auf dem Bau geschuftet oder es beim Gewichtheben übertrieben, vor allem meine Oberarme schmerzen. Offenbar habe ich mich beim Sturz instinktiv total verkrampft.

Am Freitag fahre ich nach der Arbeit mit dem Bus nach Pasing und hole meine TDM ab. Sie steht vor dem Tor der Werkstatt, wo ich sie am Morgen selbst abgestellt habe, denn natürlich hat die Werkstatt jetzt schon zu. Ich trage dieselbe Kleidung, die ich beim Unfall auch anhatte: Meine Protektoren-Lederjacke, die verstärkte Jeans, Motorrad-Sneaker mit verstärktem Knöchel- und Fußschutz, meinen Helm von Shoei und meine Handschuhe von Held, aus Känguruh-Leder mit Nieten am Handballen. Als ich die Handschuhe anziehen will, fallen mir die Nieten auf: Sie sind mit frischen, tiefen Kratzern übersät, eine Niete ist fast ganz rausgerissen. Offenbar bin ich mit ziemlicher Wucht mit meinen Händen auf der Straße gelandet und auf den Handballen über den Asphalt gerutscht. Habe ich Schmerzen in den Händen? Nix. Nada.

An dieser Stelle eine Bitte an alle Leser: Wenn Ihr Zweirad fahrt, egal ob Fahrrad, Mofa, Roller oder Motorrad: Zieht Euch Leder-Handschuhe an, die an den Handballen gepolstert sind. Wenn Ihr stürzt, werdet Ihr Euch garantiert instinktiv mit Euren Händen abstützten - und mit Euren Handballen auf der Straße landen. Und das tut weh, wenn man keinen Schutz hat. Ich glaube, dass ordentliche Handschuhe für die eigene Sicherheit fast noch wichtiger sind als ein Helm. Mein Integralhelm hat den ganzen Sturz übrigens komplett unbeschadet überstanden, er hatte zu keinem Zeitpunkt Bodenkontakt. Aber meine Held-Handschuhe (69 Euro), die haben dafür gesorgt, dass ich jetzt locker diesen Text tippen kann. Gerade jetzt im Sommer sehe ich viele Leute, die zum Beispiel auf dem Motorroller durch die Stadt flitzen und außer einem Helm so gut wie nichts anhaben. Leute, macht das nicht. Ein Paar Handschuhe kann man am Ziel immer noch problemlos in den Helm stecken. Die stören nicht, man schwitzt auch nicht besonders darin (wenn man die richtigen hat) - und zwei funktionierende Hände sind was Feines.

In Memoriam Willy Deville

Am 6. August 2009 starb in einem Krankenhaus in New York der Rock- und Bluesmusiker Willy Deville - im Alter von nur 55 Jahren. Einen Abriss über das Leben und Werk findet Ihr auf Wikipedia



Willy, wir werden Dich vermissen.

Dienstag, 4. August 2009

Simyo: Kein Internet im Münchner Westen...

…immer noch nichtL

Posted via email from frank kemper's posterous

Der aktuelle Stand der Simyo-Nicht-Performance

Was bisher geschah: Seit einiger Zeit (gefühlt: eine Woche) komme ich mit meinem Smartphone an meinem Wohnort im Münchner Westen nicht mehr ins Internet. Das Handy hat eine SIM-Karte von Simyo, ich bekomme einen sehr guten Empfang sowie eine 3G-Abdeckung (also UMTS) angezeigt. Interessanterweise funktioniert das Handy an anderen Plätzen (in der Münchner City, auf dem Land, sonstwo) perfekt wie es soll, nur in meiner Wohnung und der Umgebung funktioniert es nicht. Ich habe deshalb bereits zweimal per Web-Formular den Simyo-Support kontaktiert. Vergangenen Samstag fiel mir auf, dass ich auch keine SMS mehr verschicken kann, das Telefonieren funktionierte auch nicht mehr (weder anrufen noch angerufen werden). Ich habe daraufhin den Simyo-Support (0180 545 44 55, 14 ct. pro Minute) angerufen und ihnen das Problem mitgeteilt. Mir wurde ein Rückruf zugesagt, der nicht kam. Am Samstagnachmittag habe ich dann über Posterous einen Statusbericht abgesetzt, der gleichzeitig auf Facebook und Twitter erschien. Ich werde ab sofort die weitere Entwicklung auch hier dokumentieren. Schließlich soll man es ja irgendwann auch mal finden, wenn man Google benutzt.

Gestern hat mich Simyo angepingt und um Kontaktaufnahme gebeten. Geschehen. Nachmittags rief ein Mensch von Simyo bei mir an und eröffnete mir, dass "Simyo im Moment bundesweit
UMTS-Performanceprobleme hat" Er bat mich um Geduld und sagte mir eine Kulanz-Gutschrift über 5 Euro zu. Meinen dringenden Einwand, dass die Performanceprobleme keineswegs bundesweit seien, sondern sich ganz konkret rund um meinen Wohnort manifestierten, nahm er zur Kenntnis mit dem Hinweis, es könne durchaus sein, dass bundesweite Probleme
nicht überall gleichmäßig zu spüren seien. Mag sein - ich bin kein Mobilfunk-Elektroniker.

Gestern abend fuhr ich mit dem Auto von München Innenstadt nach München-Laim. Dabei rief ich mit dem Handy Google Maps auf und ließ die Fahrt mittracken. Auf Höhe der Friedenheimer Brücke riss der Internet-Kontakt ab. An der Laimer Unterführung war er dann wieder kurzfristig da. Länger habe ich es nicht ausprobiert. Abends kam dann die E-Mail, mir seien 5 Euro gutgeschrieben worden - ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht.

Heute morgen habe ich in meiner Wohnung mein Handy gesucht und nicht gefunden. Also vom Festnetz aus das Handy angerufen in der Hoffnung, dass es klingelt und ich so hören kann, wo es liegt. Handy klingelte aber nicht - die Mailbox ist sofort rangegangen. Kurz danach fand ich
das Handy in einer Jacke, angeschaltet, empfangsbereit, Feldstärke 3 Balken. Der Test-Anruf war nicht unter "Entgangene Anrufe" verzeichnet.

Auf gut deutsch: Heute morgen funktionierte in München Laim der Simyo-Telefonempfang nicht (SMS und Internet habe ich nicht ausprobiert). Später am Münchner Hauptbahnhof funktionierte wieder alles normal.

Ich habe soeben mein 1-GB-Internetpaket bei Simyo gekündigt. Solange die ihre Probleme an meinem Wohnort nicht in den Griff bekommen, will ich nicht dafür zahlen.

Stay Tuned!

Posted via email from frank kemper's posterous

Montag, 3. August 2009

Noch'n Blog?


Posterous.com gehört zu den neuen Web2.0-Anwendungen, bei denen man erst einmal ein Weilchen braucht, um zu begreifen, wofür das eigentlich gut sein soll. Also, fangen wir mal an: Posterous.com ist - wie Blogger.com, auf dem das Zonenblog basiert - eine Weblog-Software, die jedem Surfer ermöglicht, seine Texte, Bilder, Videos und Musikstücke ins Netz zu stellen, und zwar kostenlos. Und wenn Blooger.com schon einfach in der Bedienung ist - sogar ich habe es begriffen -, ist Posterous.com richtig einfach. Alles, was man braucht, ist eine E-Mail-Adresse von der aus man Mails verschicken kann.

Dann geht's los: Einfach eine E-Mail an post@posterous.com schicken, und schon wird ein neues Blog ezeugt, in dem der Text als Beitrag erscheint, komplett mit Kommentarfunktion, Abrufzähler und Buttons für die Übernahme in Facebook & Co. Doch Posterous kann mehr: Angehängte Bilder werden in einem Bildbetrachter angeordnet, mitgeschickte Videos automatisch in einen passenden Videoplayer eingefügt, für Word-Dokumente gibt es ein Leseprogramm. Hat man die Mail losgeschickt, kommt nach wenigen Sekunden die Antwort von Posterous: Eine E-Mail zeigt einen Link auf das neue Blog, man kann gepostete Beiräge editieren und löschen.

Bis hierhin noch alles klar? Dann weiter.

Wer sein Blog noch etwas besser machen will, der kann sich bei Posterous anmelden, seinem Blog einen gewünschten Titel und eine Unterzeile mit auf den Weg geben, ein eigenes Profil mit Bild anlegen etc. p.p. Das ist extrem einfach und fordert keinerlei HTML-Kenntnisse - die einzige Hürde könnte für manche Leute allenfalls sein, dass Posterous komplett auf englisch daherkommt.

Wer die Nachrichten auf Posterous schreiben und lesen darf, bestimmt derjenige, der sich einen Account zulegt. Er kann mehrere E-Mail-Adressen eintagen, so dass von all diesen Adressen Posterous-Posts geschickt weden. Und er kann das Blog durch ein Passwort schützen.

Oder er kann den Internet-Lautspecher einschalten.

Als echte Web2.0-Applikation ist Posterous natürlich bestens vernetzt mit allen möglichen anderen hippen Web2.0-Applikationen: Egal ob Facebook, ob Twitter, Digg oder Flickr, wenn man die entsprechenden Optionen wählt, dann wird jede Mail, die bei Posterous eingeht, gleich an die entsprechenden Plattformen weitergeleitet -etwa als kurze Schlgzeile mit Link auf Twitter und auf der Facebook-Pinnwand, die Bilder landen bei Flickr, die gesamte Mail hübsch aufbereitet im eigenen Blog. Mit einer einzigen E-Mail, etwa geschickt von einem Fotohandy aus, lässt sich also auf einen Schlag eine ganze Menge Alarm machen. Ich weiß noch nicht, ob ich das gut finde - zumindest nicht immer.

Und das Geschäftsmodell von Posterous? Im Moment gibt es noch keins. Irgendwann wollen die Posterous-Gründer kostenpflichtige Premium Services anbieten. Mal sehen, ob das reicht.

Übrigens:Meinen Posterous-Blog findet man hier.

Was will Microsoft mit Yahoo?

Aufgepasst! Steve Ballmer erklärt es Euch.

(Geht besser mit Kopfhörern als über den PC-Lautsprecher;-)